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NBA: 55 Punkte! Dominanter Anthony Davis hält Serie der Los Angeles Lakers am Leben - Morant-Spektakel in Detroit

Von Philipp Jakob
Anthony Davis dominiert und schenkt den Wizards 55 Punkte ein.
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Was für ein Monster-Spiel von Anthony Davis! Der Big Man der Los Angeles Lakers hat den Washington Wizards 55 Punkte eingeschenkt und L.A. damit zum Sieg geführt. Ja Morant liefert mal wieder eine Menge Spektakel.

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Das gleiche gilt für einen Bankspieler der Pelicans, die Suns machen kurzen Prozess mit den Spurs und Donovan Mitchell und die Cavs verlieren im Madison Square Garden. Die Celtics entnerven Kevin Durant in einer Defensiv-Schlacht.

Jose Alvarado ballert sich mit 38 Punkten gegen Denver zum Helden der Pelicans.
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New Orleans Pelicans (15-8) - Denver Nuggets (14-9) 121:106 (BOXSCORE)

  • "Jose, Jose, Jose"-Gesänge und Standing Ovations von den frohlockenden Pelicans-Fans. Es war an diesem Sonntagabend die Alvarado-Show! Der Fanliebling ballerte New Orleans nicht nur mit seinen 38 Punkten zum Sieg, sondern stellte dabei auch mehrere Rekorde auf. Darunter ein persönliches Career-High oder die meisten Bank-Punkte der Franchise-Geschichte.
  • Schon im ersten Viertel brachte er den Pels einen wichtigen Schub, als er die Hausherren von einem 14-Punkte-Rückstand zurück ins Spiel hievte. Anschließend blieb die Partie relativ ausgeglichen - bis im vierten Viertel erneut Alvarado das Heft in die Hand nahm. Er erzielte 19 Punkte allein in diesem Abschnitt, den New Orleans mit 34:25 gewann. Dank Alvarado setzte sich NOLA bis auf +18 ab, die Entscheidung.
  • Der ungedraftete Guard versenkte für die 38 Zähler 12 seiner 19 Würfe, darunter 8/11 Dreier. "Für solche Momente arbeiten die Jungs. Deshalb schauen wir die Spiele", freute sich Head Coach Willie Green. Alvarado selbst konnte sich nicht daran erinnern, egal auf welchem Level jemals so viele Punkte erzielt zu haben: "An dieses Spiel werde ich mich aber erinnern." Zion Williamson half mit 25 Punkten und 6 Rebounds, dafür war C.J. McCollum erneut kalt (7, 3/11 FG, 6 Assists) und Brandon Ingram fehlte erneut verletzt. Mit dem vierten Sieg in Serie haben die Pels den zweiten Platz in der Western Conference übernommen.
  • Die schwachen Nuggets-Reservisten hatten Alvarado und Co. nichts entgegenzusetzen (62:18 Bank-Punkte!), ansonsten setzte sich wieder einmal Nikola Jokic mit einem Fast-Triple-Double zur Wehr (32 Punkte, 16 Rebounds und 9 Assists bei 13/19 FG). Der Joker stand bei einer 15-Punkte-Klatsche bei +2. Aaron Gordon (19, 8 Rebounds) und mit Abstrichen Jamal Murray (18, 6/17 FG) waren dahinter noch die besten Nuggets-Akteure.
Deandre Ayton und Devin Booker haben gegen die Spurs leichtes Spiel.
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San Antonio Spurs (6-18) - Phoenix Suns (16-7) 95:133 (BOXSCORE)

  • Wie erwartet hatten die Favoriten aus Phoenix leichtes Spiel mit den kriselnden (und tankenden) Spurs. San Antonio wartet nun seit dem 11. November auf einen Sieg und ist nur noch zwei Niederlagen von der Einstellung des traurigen Franchise-Rekords mit 13 Pleiten am Stück entfernt, der seit 1989 Bestand hat.
  • Die Texaner fielen bereits gegen Ende des zweiten Viertels (36:11!) mit 30 Punkten ins Hintertreffen, damit war die Sache natürlich gelaufen. Der Rückstand wuchs sogar bis auf 44 Zähler an, weil San Antonio deutlich schlechter aus dem Feld (52 Prozent zu 44 Prozent) und von Downtown (19/37 zu 6/31) traf und sich deutlich mehr Ballverluste leistete (19:11). Die Suns dagegen verteilten 38 Assists, ein Saisonbestwert.
  • "Wir haben das genommen, was die Defense uns gegeben hat. Sie haben Blitzes und verschiedene Verteidigungen auf uns geworfen. Da muss man nur den Ball bewegen. Der Ball ist immer schneller als der Gegner", erklärte Devin Booker das Erfolgsrezept. Der Suns-Star legte 20 Punkte und 8 Assists in 28 Minuten auf, Mikal Bridges steuerte 20 Zähler bei 6/7 aus der Distanz bei. Die Spurs fanden aber vor allem keine Antwort auf Deandre Ayton, der 25 Punkte und 10 Rebounds in 25 Minuten sammelte.
  • Da half sicherlich nicht, das Jakob Pöltl (Quadrizeps) erneut zuschauen musste, genau wie Jeremy Sochan, Doug McDermott, Josh Richardson oder Head Coach Gregg Popovich. Nach einem kleineren medizinischen Eingriff soll er am Donnerstag aber wieder an der Seitenlinie stehen. Keldon Johnson war in einem überforderten Spurs-Team noch der beste Mann (27, 11/23 FG).

Brooklyn Nets (13-12) - Boston Celtics (19-5) 92:103 (SPIELBERICHT)

33 Punkte und Double-Double - die Pistons haben keine Antwort auf Ja Morant.
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Detroit Pistons (6-19) - Memphis Grizzlies (14-9) 112:122 (BOXSCORE)

  • Immer wenn sich die Gastgeber aus der Motor City die leisesten Hoffnungen auf ein Comeback machten, gab Ja Morant den Spielverderber. Das galt insbesondere fürs dritte Viertel, in dem der Point Guard 21 meist spektakuläre Punkte erzielte und Detroit auf Abstand hielt. "Er ist ein besonderer Spieler und er hat einen besonderen Einfluss darauf, dass wir Spiele gewinnen", lobte deshalb Head Coach Taylor Jenkins.
  • Hinter Morants insgesamt 33 Punkten (12/23 FG) sowie 10 Assists feierte Memphis den vierten Sieg aus fünf Spielen. Den Grundstein dafür legten die Gäste bereits im ersten Viertel (+19), im zweiten Abschnitt kam Detroit immerhin nochmal auf 5 Punkte ran. Doch nach dem Seitenwechsel machte Morant ernst.
  • Als ob seine Dominanz im dritten Viertel nicht schon gereicht hätte (er war an jedem (!) Grizzlies-Field-Goal direkt beteiligt), legte der 23-Jährige im letzten Durchgang nochmal mit solchen irren Buckets nach. Ansonsten waren auch Jaren Jackson Jr. (22), Dillon Brooks (22, 7/20 FG) oder Brandon Clarke (14 und 14 Rebounds) zur Stelle. Obwohl Steven Adams wegen Hüftproblemen fehlte, holte Memphis einen 16:8-Vorteil bei den Second Chance Points.
  • Bei den Pistons lieferten Saddiq Bey (24, 7 Assists) und Bojan Bogdanovic (18) ordentliche Arbeit ab, doch das reichte gegen Morant in dieser Form nicht. Rookie Jaden Ivey hatte mit der Effizienz zu kämpfen (10, 2/9 FG, 3 Assists bei 4 Turnover), Killian Hayes kam noch auf 13 Punkte und 6 Vorlagen.
Für Donovan Mitchell und die Cavs ist im Madison Square Garden nichts zu holen.
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New York Knicks (11-13) - Cleveland Cavaliers (15-9) 92:81 (BOXSCORE)

  • Seinen ersten Auftritt im Madison Square Garden im Cavs-Trikot hat sich Donovan Mitchell sicherlich anders vorgestellt, doch die ehemalige Playoff-Nemesis Jalen Brunson bleibt offenbar sein Albtraum-Matchup. Der Ex-Mav führte die Knicks mit 23 Punkten zum ersten Sieg nach zuvor fünf Heimniederlagen in Folge.
  • Das war aber ein hartes Stück Arbeit. Obwohl sich New York im zweiten Viertel mit bis zu 18 Punkten absetzte, wollten sich die Cavs einfach nicht abschütteln lassen. Auf deren erstes Comeback antworteten die Knicks mit einem erneuten 13-Punkte-Vorsprung im Schlussabschnitt, bevor es die Gäste wieder spannend machten (81:86).
  • Dann aber kam Brunson mit einem Pull-Up-Jumper, nachdem er Mitchell auf den Boden geschickt hatte, ein Cavs-Turnover, ein Dunk von Julius Randle nach tollem Brunson-Anspiel (4 Assists), der nächste Ballverlust der Cavs und damit war das Spiel gelaufen. Randle steuerte 18 Punkte und 9 Rebounds bei, R.J. Barrett 15 und Isaiah Hartenstein kratzte am Double-Double (10 und 9 Rebounds in 14 Minuten). Cam Reddish und Derrick Rose kassierten derweil DNP-CDs.
  • Mitchells Fazit lautete nach 23 Punkten bei allerdings 2/11 Dreiern so: "Wir haben einfach unsere Würfe nicht getroffen. Das war einer dieser Abende. Wir haben nicht gut gespielt. Es kann nicht immer nur Sonnenschein geben." Damit spielte er auf die desaströse Wurfquote von 34,9 Prozent seines Teams an, Darius Garland kam noch auf 17 Punkte bei jedoch 19 Abschlüssen (5 Treffer). Evan Mobley schnappte sich 11 Punkte, 10 Rebounds sowie 4 Blocks. Kurios waren zudem die insgesamt 13 Travel-Calls im gesamten Spiel, das gibt es so auch eher selten.
Anthony Davis dominiert und schenkt den Wizards 55 Punkte ein.
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Washington Wizards (11-13) - Los Angeles Lakers (10-12) 119:130 (BOXSCORE)

  • MVP-Rufe für einen Lakers-Star - und das sogar in Washington! Anthony Davis hatte es sich aber auch redlich verdient, nachdem er den Wizards 55 Punkte bei grandiosen 22/30 aus dem Feld sowie 17 Rebounds und 3 Blocks eingeschenkt hatte. Damit ist er nach seiner Glanzleistung gegen Milwaukee der erste Lakers-Spieler seit Kobe Bryant 2013, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mindestens 40 Zähler auflegte.
  • "Ihr kennt mich, das bedeutet alles nichts, sofern wir nicht gewinnen", zeigte sich der 29-Jährige bescheiden. Er gab aber auch zu, dass er dominieren müsse, wenn die Lakers ihre Ziele erreichen wollen. So wie gegen die Wizards. Schon in der ersten Halbzeit war er kaum zu halten (24), vor allem in der Zone richtete er jede Menge Schaden an.
  • Das resultierte in einer Lakers-Führung, die schon im zweiten Viertel bis zu 21 Punkte stark war. Nach dem Seitenwechsel schien L.A. relativ schnell Nägel mit Köpfen machen zu wollen (+29), doch die Wizards hatten die Partie noch nicht abgeschrieben. Obwohl Bradley Beal schon nach gut drei Spielminuten aufgrund einer Oberschenkelverletzung raus musste, kämpfte sich Washington nochmal auf 9 Zähler ran. Kyle Kuzma erzielte dabei 17 seiner 26 Zähler im vierten Viertel, bevor er ausfoulte. Kristaps Porzingis kam auf 27 Punkte und 9 Rebounds, Daniel Gafford auf 19 und 7 von der Bank.
  • Ein Floater von Dennis Schröder, ein Alley-Oop von Davis plus ein Steal und Fastbreak-Dunk von LeBron James stellten unter dem lauten Jubel zahlreicher Lakers-Fans in D.C. die passende Antwort dar. Ein kleines Dunk-Festival später war die Partie entschieden. Dank Davis erzielte Los Angeles 72 Punkte in der Zone (Washington immerhin 62), die Gäste trafen zudem knapp 55 Prozent aus dem Feld.
  • "Nach dem tollen Sieg in Milwaukee dürfen wir nicht selbstgefällig werden", mahnte Davis, der nun 35,3 Punkte über seine vergangenen neun Einsätze auflegte. In den vergangenen zehn Spielen stehen die Lakers bei 8-2, der Trend zeigt mit 3 Siegen in Folge in die richtige Richtung, bevor es nun nach Cleveland weitergeht. LeBron unterstütze seinen Co-Star mit 29 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists (bei 5 Turnover), Lonnie Walker IV kam auf 20 Punkte (4/4 Dreier) und Schröder beendete die Partie mit 4 Zählern, 8 Assists sowie 2 Steals.
Das erste Kings-Triple-Double seit er Saison 2018/19 geht auf das Konto von Domantas Sabonis.
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Sacramento Kings (13-9) - Chicago Bulls (9-14) 110:101 (BOXSCORE)

  • Bester Start nach 22 Spielen seit der Saison 2004/05! Die Kings hören mit ihren guten Vibes offenbar gar nicht mehr auf und haben mittlerweile 11 der vergangenen 16 Spiele gewonnen. Dieses Mal war es eine starke Teamleistung, mit der man 41 Punkten von Zach LaVine trotzte.
  • Der zwischenzeitlich brandheiße Bulls-Star hatte die Gäste im dritten Viertel von einem 18-Punkte-Rückstand zurück ins Spiel geballert, Mitte des Schlussabschnitts betrug die Differenz nur -3 aus Bulls-Sicht. Dann aber sorgten Kevin Huerter, Domantas Sabonis und Davion Mitchell wieder für etwas Abstand, Sacramento gab sich keine Blöße an der Freiwurflinie (17/19 FT) und brachte den Sieg nach Hause.
  • Das in den Schlussminuten auf mehrere Schultern verteilte Scoring stand sinnbildlich für die gesamte Partie. Sieben Akteure punkteten zweistellig, darunter die komplette Starting Five um Harrison Barnes (17), De'Aaron Fox (16, 5/14 FG) oder Sabonis, der das erste Triple-Double eines Kings-Spielers seit 2018/19 markierte (11, 17 Rebounds und 10 Assists). Besonders hervorzuheben waren zudem die 20 Zähler von Malik Monk von der Bank.
  • Bei der Bulls-Offense lief dagegen trotz LaVine, der 16 von 28 aus dem Feld traf und 8 Rebounds sowie 4 Steals sammelte, im vierten Viertel nur noch wenig zusammen. In diesem Durchgang stand Chicago bei 32 Prozent Wurfquote. DeMar DeRozan hatte Probleme mit dem Wurf (18, 6/18 FG), Nikola Vucevic blieb mit 12 Punkten ebenfalls relativ blass.
Damian Lillard zeigt ein ordentliches Comeback nach sieben Spielen Zwangspause.
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Portland Trail Blazers (13-11) - Indiana Pacers (12-11) 116:100 (BOXSCORE)

  • Sieben Spiele musste Damian Lillard aufgrund einer Wadenverletzung pausieren, nun war der Blazers-Star wieder da. Doch Portland ist in dieser Saison mehr als nur Lillard, das bekamen die Pacers insbesondere im dritten Viertel zu spüren. Das ging mit 39:25 an die Hausherren, es war die Vorentscheidung.
  • Lillard lieferte mit 21 Punkten bei 5/10 Dreiern sowie 6 Assists ein ordentliches Comeback ab, doch im besagten dritten Abschnitt hielt er sich was das eigene Scoring angeht zurück. Dafür waren Jerami Grant (12 Punkte in diesem Viertel) und Anfernee Simons (11) zur Stelle. Die Blazers-Stars setzten sich bis auf 22 Punkte ab und hatten auf die Comeback-Versuche der Gäste immer die richtige Antwort. Näher als bis auf 11 Zähler kam Indiana nicht mehr heran.
  • Grant avancierte zum Topscorer der Partie, er hatte 28 Punkte bei durchwachsenen Quoten (9/21 FG, 3/10 Dreier) vorzuweisen. Simons präsentierte sich deutlich effizienter (22, 6 Assists, 5/9 Dreier) und Jusuf Nurkic steuerte zusätzlich 19 Punkte bei. Portland ließ offensiv den Ball richtig gut laufen und verzeichnete 32 Assists bei 42 erfolgreichen Field Goals.
  • Das war zu viel für die Pacers, die von 24 Punkten von Myles Turner (10/17 FG, dazu 9 Rebounds) angeführt wurden. Buddy Hield legte ein Double-Double auf (22, 11 Rebounds, 4/9 Dreier), Andrew Nembhard kam auf 16 Zähler und 8 Assists. Tyrese Haliburton musste aufgrund einer Leistenverletzung passen.