NBA

NBA: Los Angeles Lakers verlieren trotz historischem Anthony Davis - Rückkehr von Ben Simmons nach Philadelphia misslingt

Von Robert Arndt
Anthony Davis legte ein 30-20-Spiel gegen Phoenix auf.
© imago images

Selbst eine Monstervorstellung von Anthony Davis reicht den Los Angeles Lakers in Phoenix nicht. Ben Simmons kehrte mit den Brooklyn Nets nach Philadelphia zurück, dort setzte es gegen ein dezimiertes Team der Sixers eine Niederlage.

Cookie-Einstellungen

Die Sacramento Kings zittern sich bei den Memphis Grizzlies zum siebten Sieg in Folge.

Kevin Durants Serie von 25-Punkte-Spielen riss in Philadelphia.
© getty

Philadelphia 76ers (9-8) - Brooklyn Nets (8-10) 116:105 (BOXSCORE)

  • Dieser Sieg muss Sixers-Fans wie Öl runter gegangen sein. Ohne Joel Embiid, James Harden und Tyrese Maxey schlugen die Gastgeber Brooklyn, bei denen erstmals seit den Playoffs 2021 wieder ein gewisser Ben Simmons in Philadelphia auflief. Der Australier wurde leidenschaftlich ausgebuht und im dritten Viertel konnte auch noch gejubelt werden, als Simmons zwei Freiwürfe am Stück vergab und dies kostenloses Fast Food für alle Zuschauer bedeutete.
  • An Simmons lag es jedoch weniger, dass Brooklyn gegen dezimierte Sixers verlor. Die Gastgeber arbeiteten einfach härter als die Nets, die einmal mehr große Probleme beim defensiven Rebound hatten. Die Sixers erarbeiteten sich 20 Offensiv-Rebounds, was diese zu 23 zusätzlichen Punkten nutzten. Vor allem Backup-Center Paul Reed (18, 10 Rebounds) hatte so gleich mehrere Male Erfolg. Über 48 Minuten traf Philly zwar deutlich schlechter (43 vs. 55 Prozent), nahm aber auch 19 Versuche mehr.
  • Der andere Faktor war das deutlich bessere Shooting von draußen. Hervor stachen dabei vor allem Spielmacher De'Anthony Melton (22, 6/11 3P) und Backup-Forward Georges Niang (16, 4/5 3P), der während der Partie einige Nettigkeiten mit Kevin Durant austauschte und nach einem leichten Stoß gegen Simmons auch ein Flagrant Foul kassierte. Es zeigte gleichzeitig, wie gallig die Sixers an diesem Abend waren. Tobias Harris erzielte 24 Punkte und wirkte nicht davon beeinträchtigt, dass er im dritten Viertel übel umknickte.
  • Die Gäste leisteten sich dagegen zu viele Fehler, offensiv wie defensiv, sodass Coach Jacque Vaughn gut drei Minuten vor dem Ende die Bank leerte. Somit riss auch die Serie von Durant (20), der in den ersten 17 Spielen jeweils mindestens 25 Punkte erzielt hatte. Bester Nets-Scorer war Kyrie Irving (23), der dennoch sehr unauffällig agierte. Simmons war da deutlich spürbarer. Der Top-Pick von 2016 beendete die Partie mit einem Double-Double aus 11 Zählern (4/7 FG, 3/6 FT), 7 Rebounds, 11 Assists, 3 Steals sowie 3 Blocks, seine stärksten Momente hatte er in der Defense.
Ja Morant erzielte im vierten Viertel 20 Punkte - es reichte dennoch nicht zum Sieg.
© imago images

Memphis Grizzlies (10-8) - Sacramento Kings (10-6) 109:113 (BOXSCORE)

  • Was war das bitte für eine verrückte Schlussphase in Memphis? Gut zwei Minuten vor dem Ende führten die Kings noch mit 11 Punkten, nur um Memphis noch gleich zweimal die Chance zu geben, die Partie noch auszugleichen. Beide Male gelang es nicht und so wurde Rückkehrer Ja Morant trotz einer absoluten Gala im vierten Viertel zum tragischen Helden dieser packenden Partie.
  • Die Grizzlies forcierten in den letzten Minuten mit einer Ganzfeldpresse (Dillon Brooks!) zahlreiche Ballverluste (9 Kings-TO im Abschnitt) und legten in Windeseile einen 8:0-Lauf hin. Morant scorte im vierten Viertel 20 seiner 34 Punkte (12/21 FG, 9/15 FT), ließ aber den möglichen Ausgleich von Downtown eine Minute vor Schluss liegen. 1,7 Sekunden vor dem Ende sollte er eine weitere Chance kriegen, als er bei -3 beim Distanzwurf gefoult wurde.
  • Doch bereits der erste Freiwurf war zu kurz, sodass der Guard den letzten Versuch absichtlich vergeben musste. Dabei beging der All-Star jedoch eine Lane Violation und die Kings kamen noch einmal mit dem Schrecken davon. Es wird ihnen egal sein, am Ende stand der bereits siebte Sieg am Stück. Das gelang zuletzt vor 18 (!) Jahren. De'Aaron Fox überzeugte dabei mit 32 Punkten (5/8 Dreier) und 4 Steals, am Ende hatte aber auch er mit der aggressiven Defense der Gastgeber große Schwierigkeiten.
  • Allerdings riss der Kings-Guard das Geschehen im dritten Viertel an sich und sorgte dafür, dass die Gäste die erste zweistellige Führung des Abends herausspielten. Fox traf dabei jeden seiner drei Dreier und kam auf insgesamt 13 Zähler im Abschnitt. Kevin Huerter (16) netzte ebenfalls vier Triples und Harrison Barnes (26, 7/13 FG, 8/8 FT) half in der Schlussphase mit seiner Nervenstärke an der Freiwurflinie.
  • Für Memphis wussten neben Morant Jaren Jackson Jr. (22, 8/14, 5 Blocks) und Brooks (14, 6/16) zu gefallen.
Nikola Jokic legte bei seinem Comeback ein Double-Double auf.
© imago images

Denver Nuggets (10-7) - Detroit Pistons (4-15) 108:110 (BOXSCORE)

  • Nikola Jokic und Jamal Murray kehrten kurzfristig aus dem Health and Safety Protocol zurück, doch beiden merkte man die Nachwehen an. Das galt insbesondere für Murray (10, 3/12), der schon nach wenigen Minuten wie ein Maikäfer pumpte. Bei Jokic war dies weniger ersichtlich, er kratzte mit 31 Punkten (12/16 FG), 9 Rebounds und 10 Assists an einem Triple-Double.
  • Dennoch war es über weite Strecken eine blutleere Vorstellung der Gastgeber, sodass die Gäste Mitte des vierten Viertels mit 13 Punkten führten. Wieder einmal war die Bank der Nuggets das große Problem, bevor die Starter in der Crunchtime doch noch einmal die zweite Luft bekamen und die Unerfahrenheit der jungen Pistons gnadenlos bestraften. Über fünf Minuten blieben die Gäste ohne Field Goal, Denver robbte sich langsam wieder heran.
  • Und dennoch überlebten die Pistons, weil Bojan Bogdanovic (22, 9 Rebounds) Freiwürfe zog und Alec Burks (21) aus der Mitteldistanz wieder auf +5 stellte. Das sollte letztlich reichen, da Aaron Gordon (17) mit der Sirene einen Fadeaway von der Baseline nach einem absichtlich verworfenen Freiwurf von Murray vergab. "Es war offensiv eine Horror-Show", fasste Nuggets-Coach Michael Malone den Auftritt seiner Mannschaft treffend zusammen.
  • Nr.5-Pick Jaden Ivey (7, 3/11, 5 Assists) erwischte einen schwachen Abend, stattdessen gefielen die Reservisten. Cory Joseph war in der Crunchtime der Spielmacher, dazu steuerte Kevin Knox 17 Zähler (8/11) zum Erfolg bei.
Anthony Davis erzielte bei der Niederlage der Lakers 37 Punkte.
© getty

Phoenix Suns (11-6) - Los Angeles Lakers (5-11) 115:105 (BOXSCORE)

  • In dieser Zusammenstellung reicht es einfach nicht für die Lakers. Noch zur Pause führten die Gäste in Phoenix knapp, doch innerhalb weniger Minuten hatten sich die Suns im dritten Viertel eine zweistellige Führung herausgespielt und gaben den Vorsprung in der Folge nicht mehr her. L.A. kam zwar noch einmal heran, doch die Minuten ohne Anthony Davis waren zu kostspielig und Phoenix startete mit den Reservisten einen weiteren Run.
  • Es machte sich Frust breit und der entlud sich knapp vier Minuten vor dem Ende. Deandre Ayton stellte sich demonstrativ neben den am Boden liegenden Austin Reaves. Das gefiel Patrick Beverley überhaupt nicht, der Ayton mit einem heftigen Bodycheck in den Rücken niederstreckte. Der Guard wurde rausgeworfen, Devin Booker erhielt für seine Aktion gegen Reaves ein Flagrant Foul. Als sich alle beruhigt hatten, spielten es die Suns souverän herunter.
  • LeBron James fehlte weiter verletzt, sodass Davis die Mannschaft tragen musste und AD tat, was er konnte. Der Big Man legte das siebte 30-20-Spiel seiner Karriere auf und spielte dabei lange wieder mit Schmerzen. Im zweiten Viertel fiel Davis unglücklich auf den Ellenbogen und verlor dabei zeitweise das Gefühl in seiner linken Hand. In 38 Minuten legte Davis 37 Punkte (11/17 FG, 15/16 FT), 21 Rebounds, 5 Steals und 5 Blocks auf. Es fehlten 3 Assists für ein 5x5-Spiel, letztmals gelang dies in der NBA Jusuf Nurkic von den Portland Trail Blazers vor knapp vier Jahren.
  • Das große Problem der Lakers war einmal mehr das Shooting, nur vier von gerade einmal 22 Versuchen von Downtown gingen durch die Reuse. Diese verteilten sich auf lediglich zwei Spieler: Lonnie Walker (24, 2/6 3P) und Russell Westbrook (21, 2/6 3P).
  • Die Suns brauchten ohne den weiter verletzten Chris Paul nicht einmal ihre beste Vorstellung, gerade aus dem Zweierbereich ließen die Gastgeber einiges liegen. Die besten Scorer waren Booker und Mikal Bridges mit je 25 Punkten. Dennis Schröder spielte für die Lakers 20 Minuten, vergab aber jeden seiner sechs Würfe und kam nur auf 1 Assist und 1 Steal. Die Lakers bleiben damit in der Fremde ohne Sieg und haben nun inklusive Playoffs elf Spiele am Stück gegen Phoenix verloren.
Artikel und Videos zum Thema