Handball-Zweitligist Bietigheim löst Vertrag mit Mimi Kraus auf

Von SPOX
Mimi Kraus und die SG BBM Bietigheim haben ihren Vertrag einvernehmlich aufgelöst.
© imago images / Pressefoto Baumann

Die SG BBM Bietigheim hat überraschend den Vertrag mit Handball-Weltmeister Michael Kraus (36) einvernehmlich aufgelöst. Das teilte der Zweitligist am Freitagabend mit. Kraus' Vertrag wäre eigentlich bis Sommer 2021 gelaufen.

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Als Grund für die Vertragsauflösung gab Bietigheim an, dass Kraus die im Vertrag vereinbarten Leistungen aus privaten Gründen nicht erfüllen könne. "Durch meine Pflichten als mehrfacher Familienvater und meine unternehmerischen Aufgaben kann ich aktuell nicht das Pensum aufbringen, das meiner Verantwortung für die SG gerecht wird", wird Kraus von der SG BBM Bietigheim zitiert.

Wie es für den einstigen Nationalspieler nun weitergeht ist noch unsicher. Kraus hatte Anfang Juli ein Fitnessstudio in Göppingen eröffnet. Im Oktober will seine Frau Bella, ebenfalls in Göppingen, einen Ninja- und Trampolin-Park eröffnen. Kraus ist also nicht nur wegen seiner drei Kinder eingespannt.

Ob er seine Profi-Karriere noch woanders fortsetzen oder diese nach 18 erfolgreichen Jahren beenden wird, bleibt offen. Dazu will sich Kraus via Instagram Live am Sonntag äußern.

Mimi Kraus hinterlässt Lücke in Bietigheim

"Er hat nicht nur auf dem Spielfeld die Erwartungen erfüllt, sondern uns auch in puncto Markenwahrnehmung nach vorne gebracht", verabschiedete Geschäftsführer Bastian Spahlinger Kraus. Künftig werde aber "mehr der Mensch als der Handballer gefordert sein". Der Klub gehe nicht im Bösen mit Kraus auseinander, betonte Spahlinger.

Zwar will Bietigheim um den Aufstieg in die HBL mitspielen, etwas Positives habe die Vertragsauflösung aber auch: Das eingesparte Kraus-Gehalt ist anhand der finanziellen Hürden inmitten der Corona-Krise gern gesehen.

Auch deshalb will Bietigheim keinen Ersatz für Kraus nachverpflichten. Trainer Hannes Jon Jonsson nimmt stattdessen seine gesamte Mannschaft in die Pflicht: "Die anderen Spieler müssen jetzt mehr Verantwortung übernehmen."

 

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