Handball - HBL: A la Hitchcock! So dramatisch wird der letzte Bundesliga-Spieltag

Flensburg und Kiel streiten sich um die Meisterschaft.
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Wer wird deutscher Meister?

Eigentlich ist es total verrückt: Kiel (Platz 2, 60:6 Punkte) hat diese Saison 30 seiner 33 HBL-Spiele gewonnen, zuletzt sogar 13 in Serie. Diese Bilanz hätte in den vergangenen sechs Jahren immer zur Meisterschaft gereicht. 2019 langt es wahrscheinlich nicht.

Der Grund: Flensburg (Platz 1, 62:4 Punkte) war noch besser und hat nur zwei Partien verloren. Die Titelverteidigung ist zum Greifen nah, Kiel wäre derweil mit sechs Minuspunkten der beste Vizemeister aller Zeiten.

Holt die Mannschaft von Trainer Maik Machulla beim Bergischen HC mindestens einen Zähler, ist ihr der Titel nicht mehr zu nehmen. Sollte die SG aber eine Pleite kassieren, hätte der THW, dem definitiv nur ein Sieg eine Restchance lässt, tatsächlich die Möglichkeit auf die erste Meisterschaft seit 2015.

Dafür müssen die "Zebras" im letzten Spiel unter Trainer Alfred Gislason, der sich nach elf Jahren von der Förde verabschiedet, zeitgleich die TSV Hannover-Burgdorf bezwingen. Bei Punktgleichheit hätte auf jeden Fall Kiel die Nase vorn, weil der THW das bessere Torverhältnis (+208) gegenüber Flensburg (+187) hat.

"Meister sind wir erst, wenn wir auch die letzte Hürde übersprungen haben", warnte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Zurecht! Der BHC spielt als Aufsteiger nämlich eine grandiose Saison, hat noch die Chance auf das internationale Geschäft, wurde dem Tabellenführer bereits beim Hinspiel in Flensburg (23:25) gefährlich und hat sechs seiner letzten sieben Heimspiele gewonnen.

PlatzVereinPunkteTore
1SG Flensburg-Handewitt62:4+187
2THW Kiel60:6+208

Allerdings steigt die Partie nicht in Solingen oder Wuppertal, wo der Bergische HC sonst seine Heimspiele austrägt. Für den ultimativen Showdown zieht der BHC in den ISS Dome nach Düsseldorf um, um durch die dort viel höheren Zuschauereinnahmen noch einmal die Kasse klingeln zu lassen.

Dass Hannover-Burgdorf den Kielern gefährlich werden kann, glaubt derweil niemand. Die Recken belegen lediglich Rang 12 und haben ihren letzten Bundesliga-Auswärtssieg im Februar in Minden geholt.