SPOX-Par-10 zur US Open: Philip Alfred, zum Rektor bitte!

Das SPOX-Par-10 zur US Open ist zurück - auch Phil Mickelson freut das sichtlich.
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5. Wohin geht Kaymers Reise?

Die Liste an prominenten Namen, die den Cut verpassten, war wirklich enorm lang. Wir haben über Tiger gesprochen. Dazu kamen unter anderem Rory McIlroy, Jordan Spieth, Jason Day, Sergio Garcia, Bubba Watson, Jon Rahm oder auch Martin Kaymer.

Der Deutsche spielte Runden von 83 und 75 Schlägen, nur neun Spieler waren nach zwei Tagen schlechter. Darunter vier Amateure und der junge Engländer Scott Gregory, der an Tag eine 92 ins Clubhaus brachte. Kaymer spielte genau ein Birdie, in Runde zwei an der 18, na bravo.

Nach seiner Verletzungspause hatte Kaymer mit einer wirklich guten Woche in Italien ansteigende Form angedeutet, insofern war die Woche ernüchternd und enttäuschend. Kaymer hat seit seinem letzten Sieg bei der US Open 2014 nicht nur kein Turnier mehr gewonnen, er hat in den Majors seitdem gerade mal eine Top-10-Platzierng zu Buche stehen (T7 bei der PGA Campionship 2016).

In der Weltrangliste ist er auf Rang 127 zurückgefallen und die Exemptions gelten auch nicht mehr ewig. Er muss langsam aber sicher die Kurve kriegen. Wir drücken weiter die Daumen.

4. Steve Strickers beeindruckende Serie

Stricker beendete das Turnier bei +11 auf dem geteilten 20. Rang. Nicht schlecht für einen inzwischen 51-Jährigen, aber auch nicht wirklich spektakulär. Spektakulär ist allerdings Strickers Konstanz. Er schaffte bei seinem sage und schreibe 27. Major in Folge den Cut. Egal wo das Major stattfindet. Egal wie die Bedigungen sind. Stricker geht nicht vor dem Wochenende nach Hause. Auch das muss mal gewürdigt werden.

3. NFL meets Golf

Wir könnten jetzt eine Menge über das Verhalten der New Yorker Fans schreiben, lassen das aber einfach. Nur so viel: Wenn der Ryder Cup 2024 in Bethpage Black stattfinden wird, könnte es hässlich werden. Das Par-10 ist jetzt schon für Ian Poulter als Captain von Europe.

Eine nette Anekdote gab es aber: Denn mit Sam Darnold und Josh Allen waren zwei der gehypten Rookie-Quarterbacks unter den Zuschauern. Als ein Fan Darnold, der die QB-Misere der New York Jets beenden soll, erkannte, war klar, was jetzt kommen würde.

"J-E-T-S! Jets, Jets, Jets!" Dass der Fan mitten in den Backswing von Peter Uihlein brüllte, war ihm in dem Moment wohl egal.

2. Der nächste europäische Superstar

Tommy Fleetwood ist ein gutes Beispiel dafür, wie es in einer Golfer-Karriere plötzlich klick machen kann. Fleetwood selbst würde sagen, dass zwischen 2013 und 2016 nicht wahnsinnig viel zusammenlief. Die Form war weg, das Selbstvertrauen ebenso, es war eine Zeit des Grübelns.

Doch seit 2017 ist alles anders. Der Engländer gewann im vergangenen Jahr das Race to Dubai und wurde Europas Nummer eins. Jetzt ist er dabei, auch auf der Major-Bühne zu explodieren. Bei der US Open 2017 sorgte er mit Rang vier schon für Aufsehen, jetzt setzte er in Shinnecock Hills noch einen drauf.

Fleetwood feuerte am Finaltag eine atemberaubende 63 auf den Platz. Damit ist der 27-Jährige erst der sechste Spieler, der bei einer US Open eine 63 schoss. An einem Sonntag war das vor ihm nur Johnny Miller gelungen. Das Verrückte: Die 63 war im Nachhinein sogar mit etwas Enttäuschung verbunden, zu gut war die Birdie-Chance an der 18. Wäre der Putt nicht am Ende rechts weggebrochen, es wäre die 62 gewesen. Es hätte für ein Stechen gegen Koepka reichen können, wer weiß es schon.

Golf ist unberechenbar, aber wir haben jetzt fünf US-Siege in Folge bei Majors gesehen. Es ist eigentlich mal wieder Zeit für einen Europäer. Es ist eigentlich Zeit für Fleetwood. Im Juli geht es zur Open Championship nach Carnoustie. Der Platzrekord dort steht bei 63 Schlägen. Wer diesen wohl hält? Richtig, Tommy Fleetwood...

1. Back to back ist krass

Seit Curtis Strange 1988/89 hatte niemand mehr zwei US Opens in Folge gewonnen. Jetzt hat es Brooks Koepka geschafft, ist die neue Nummer vier der Welt und um 2,16 Millionen Dollar reicher.

Lange sah es aber wirklich nicht danach aus, als ob der 27-Jährige in Shinnecock Hills eine Chance haben würde. Koepka lag nach seinen ersten 22 Löchern des Turniers bei sieben über Par. Zu diesem Zeitpunkt war sein Buddy Dustin Johnson bei -4 schon entspannt im Clubhaus. Elf Schläge trennten

die beiden. Doch dann lief Koepka in seiner zweiten Runde heiß, kämpfte sich ran und war am Wochenende insgesamt der beste Spieler im Feld.

Vor allem die Art und Weise, wie er auf den Back Nine Pars und vor allem das Bogey an der 11 rettete, ehe er mit einem Birdie an der 16 so gut wie den Deckel drauf machte, war extrem beeindruckend. Für DJ auf der anderen Seite war es brutal bitter. So sehr sein Putter an den ersten beiden Tagen funktionierte, so verheerend lief es am Wochenende. Er verlor unfassbare zehn Schläge gegen Koepka auf den Grüns. Zehn.

Johnson verbuchte sein insgesamt 15. Top-10-Finish in einem Major (8 in den letzten 13), er hat schon 19 Mal auf der Tour gewonnen, aber eben nur ein Major. Koepka hat jetzt dreimal auf der Tour gewonnen, davon aber zwei Majors. Und damit hat er jetzt eben mehr als DJ. Es ist etwas skurril.

Klar ist, dass diese US Open einmal mehr zeigte, wie die heutige Golfer-Generarion schon aussieht und in welche Richtung es noch mehr gehen wird. Unfassbare Athleten, echte Bomber, aber auch gesegnet mit viel Touch um und auf den Grüns.

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