WM

DFB-Star Leon Goretzka kritisiert WM-Vergabe nach Katar: "Ist ein Unding"

Von Philipp Jakob
Leon Goretzka, DFB
© getty

Nationalspieler und Bayern-Star Leon Goretzka hat die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 nach Katar stark kritisiert. Die WM findet vom 21. November bis zum 18. Dezember im Wüstenstaat statt, der wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.

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"Auch wenn die WM erst im Winter angepfiffen wird, ist sie schon jetzt allgegenwärtig. Sportlich, aber insbesondere auch politisch", sagte der 27-Jährige in einem Interview mit GQ Hype.

"Seit der Vergabe werden die Menschenrechtsprobleme thematisiert, werden Missstände zu Recht kritisiert. Für uns alle ist es ein Unding, dass die Einhaltung der Menschenrechte bis vor wenigen Jahren kein Vergabekriterium war", beschwerte sich Goretzka.

Die WM 2022 wurde bereits im Dezember 2010 von der FIFA nach Katar vergeben. Im Februar hatte der Guardian berichtet, dass in den Jahren von 2010 bis 2020 etwa 6.500 Gastarbeiter gestorben sind. Immer wieder wurden die Arbeits- und Lebensbedingungen der Gastarbeiter, die auch am Bau der WM-Stadien beteiligt sind, scharf kritisiert.

Ein Boykott seitens des DFB oder anderen Verbänden ist aber nicht geplant. Stattdessen will die deutsche Nationalmannschaft um den Titel spielen, Goretzka warnte aber vor eventuellen Schwierigkeiten durch die kurze Vorbereitungsphase auf die Winter-WM.

"Es wird ganz anders. Normalerweise gehst du vor dem Turnier zwei Wochen in ein Trainingslager, um Spielzüge einzustudieren und alle auf ein Fitness-Level zu bringen", sagte der Mittelfeldstar. "Diesmal wird die Kommunikation im Vorfeld umso wichtiger, da müssen die Grundlagen schon feststehen, bevor wir zum Turnier reisen."