WM

Laserpointer und Beleidigungen: Ägypten reicht nach Senegal-Spiel Beschwerde bei FIFA ein

Von SPOX / SID
salah
© getty

Kontinentalmeister Senegal in einem bizarren Elfmeter-Thriller, Ghana, Marokko und Tunesien haben die afrikanischen Tickets zur Fußball-WM in Katar gelöst. Der Senegal setzte sich in den WM-Play-offs am Dienstag wie schon im Afrika-Cup-Finale im Elfmeterschießen gegen Ägypten durch, diesmal mit 2:0. Dabei wurden die ägyptischen Schützen durch Laserpointer massiv gestört. Zuvor soll es bereits zu Beleidigungen und Angriffen vor dem Teambus gekommen sein.

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Was war passiert? Beim Stand von 1:0 nach 120 Minuten standen sich Ägypten und Senegal im Elfmeterschießen gegenüber. Liverpool-Star Mohamed Salah verschoss, wurde aber bei seinem Versuch von den Zuschauern im senegalesischen Stade Leopold Sedar Senghor mit mehreren Lasern im Gesicht gestört.

Der ägyptische Verband bestätigte daraufhin, dass er aufgrund der Vorkommnisse im Senegal eine Beschwerde eingereicht hat. "Der ägyptische Fußballverband hat vor Beginn des Spiels zwischen den beiden Mannschaften eine formelle Beschwerde gegen den senegalesischen Gegner beim Spielbeobachter, dem Sicherheitsbeauftragten, der CAF und der FIFA eingereicht", teilte der Verband mit.

Grund dafür sollen beleidigende Spruchbänder auf der Tribüne, insbesondere gegen Salah, gewesen sein. "Darüber hinaus terrorisierten die senegalesischen Fans die ägyptischen Spieler, indem sie sie während des Aufwärmens mit Flaschen und Steinen bewarfen und den ägyptischen Mannschaftsbus angriffen, was zu Glassplittern und einigen Verletzungen führte", hieß es weiter. Auf Instagram postete der ägyptische Fußballverband Fotos einer zerbrochenen Fensterscheibe und beleidigenden Spruchbändern als Beweis.

Ägyptens Nationaltrainer Carlos Queiroz zog nach dem enttäuschenden WM-Aus persönliche Konsequenzen und trat von seinem Amt zurück. Er hatte das Team erst im vergangenen September übernommen.

Ghana, Marokko und Tunesien fahren zur WM

Ghana genügte dank der Auswärtstoreregel nach dem 0:0 im Hinspiel ein hart erkämpftes 1:1 (1:1) in Nigeria. In Abuja traf Thomas Partey (11.) mit einem Fernschuss, Nigerias Torhüter Francis Uzoho ließ den harmlos getretenen Ball passieren. William Troost-Ekong (22., Foulelfmeter) glich aus, doch am Ende bejubelte Ghana seine vierte WM-Teilnahme. Anschließend kam es im Stadion zu Ausschreitungen.

Boulaye Dia (4.) vom FC Villarreal egalisierte in Dakar für den Senegal früh das Hinspielergebnis. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Verhältnisse erst irregulär und dann bizarr, durch hunderte Laserpointer glich der ägyptische Strafraum einer Disco. Kein Gästespieler verwandelte seinen Elfmeter. Sadio Mane (ebenfalls Liverpool) traf entscheidend für den Afrikameister.

Nach dem 1:1 im Hinspiel ließ Marokko um den Ex-Dortmunder Achraf Hakimi durch ein 4:0 (2:0) gegen die Demokratische Republik Kongo keine Zweifel an der Qualifikation aufkommen. Eddine Ounahi mit einem Doppelpack (21./54.), Tarik Tissoudali (45.+7) und Hakimi (69.) erzielten die Treffer für Marokko, das zum sechsten Mal an einer WM-Endrunde teilnehmen wird. Ben Malango Ngita (77.) gelang der Ehrentreffer.

Im dramatischen Duell zwischen Algerien und Kamerun ging es nach dem Treffer des kamerunischen Bayern-Stürmers Eric-Maxim Choupo-Moting (22.) in die Verlängerung. Dort glich in einer wilden Schlussphase erst der eingewechselte Ahmed Touba für Algerien aus (118.), ehe Karl Toko Ekambi (120.+4) mit einer Direktabnahme in letzten Sekunde dafür sorgte, dass Kamerun durch das 2:1 (1:0, 1:0) zum achten Mal zur WM fährt.

Den Tunesiern genügte gegen Mali nach dem 1:0-Hinspielsieg ein 0:0, um in Katar dabei zu sein. Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri vom 1. FC Köln wurde nach 67 Minuten eingewechselt.

WM-Qualifikation, Afrika: Die Spiele im Überblick

Team 1Team 2HinspielRückspielGesamt
DR KongoMarokko1:11:42:5
KamerunAlgerien0:12:1 n.V.2:2
MaliTunesien0:10:00:1
ÄgyptenSenegal1:00:2 i.E.1:2
GhanaNigeria0:01:11:1
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