U21 - Erkenntnisse zum EM-Halbfinal-Einzug gegen Dänemark: DFB-Team kompensiert fehlende individuelle Klasse mit Teamgeist

Von Christian Guinin
Die deutsche U21 bewies auch gegen Dänemark Teamgeist.
© imago images / Matthias Koch
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DFB-U21 kompensiert fehlende Klasse mit Teamgeist

Dass die deutsche U21 nicht zu den Top-Favoriten auf den EM-Titel zählen würde, war schon im Vorfeld des Turniers klar. Als fußballerisch zu limitiert wurde die Mannschaft bezeichnet, eine Wiederholung der Triumphe von 2009 (u.a. mit Neuer, Hummels, Boateng, Khedira und Özil) und 2017 (mit u.a. mit Gerhardt, Kehrer, Gnabry, Arnold und Weiser) sei deshalb nicht möglich.

Dass dem Team fußballerische Klasse fehlt, mag sogar stimmen. Daran änderte gegen Dänemark auch die Nominierung von Spielmacher und Leverkusen-Youngster Florian Wirtz nichts. Der jüngste U21-Nationalspieler der Geschichte war zwar sichtlich bemüht, Tempo und Kreativität ins Spiel zu bringen, in seinen Aktionen blieb der 18-Jährige aber blass. Kommen dann noch Ausfälle wie die Gelbsperre von Mittelfeldmotor Niklas Dorsch hinzu, sieht es vor allem in der Zentrale der DRB-Elf düster aus.

Dennoch zeigte die deutsche U21 einmal mehr, dass mit einem Mix aus Teamgeist, Geschlossenheit und Aufopferungsbereitschaft fehlende Klasse kompensiert werden kann. Häufig war zu beobachten, wie Offensivspieler den Weg nach hinten bestritten, um verlorene Bälle zurückzuerobern oder man sich mit letzter Kraft in einen Schuss schmiss. Jeder in dieser Mannschaft scheint bereit zu sein, für den anderen 100 Prozent zu geben und über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen. In bestimmten Momenten kann das Kräfte freisetzen. Kräfte, mit denen man dann auch im Stande ist, ein Top-Team zu schlagen.

"Wir haben die beste erste Halbzeit gespielt, die wir mit diesem Jahrgang gespielt haben. Dann kamen gewisse Zweifel und es setzte Müdigkeit ein. Wir haben dann das System etwas umgestellt und hatten Pech, dass wir noch das 2:2 bekommen. Ich habe der Mannschaft schon vor dem Elfmeterschießen gratuliert", war Kuntz mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden.

Es war "ein tolles U21-Spiel. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Team heute noch nicht nach Hause fahren sollte", so Kuntz. Auch Arne Maier stimmte zu: "Die Mannschaft kennt sich jetzt über ein bis zwei Jahre, der Kern ist gefestigt."

Am kommenden Donnerstag geht es für die DFB-Youngster nun gegen die Niederlande, die ihrerseits Top-Favorit Frankreich ausschalteten. Sollte man dort ähnlich geschlossen auftreten und sich etwas kaltschnäuziger im Abschluss präsentieren, könnte man am Ende in das dritte Finale der U21-Geschichte einziehen.

Die deutsche U21 bewies auch gegen Dänemark Teamgeist.
© imago images / Matthias Koch
Die deutsche U21 bewies auch gegen Dänemark Teamgeist.

U21-EM: Die Viertelfinalspiele im Überblick

DatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis
31.05.202118 UhrNiederlandeFrankreich2:1
31.05.202118 UhrSpanienKroatien2:1 n.V.
31.05.202121 UhrDänemarkDeutschland7:8 n.E.
31.05.202121 UhrPortugalItalien5:3 n.V.
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