U21 - Erkenntnisse zum EM-Halbfinal-Einzug gegen Dänemark: DFB-Team kompensiert fehlende individuelle Klasse mit Teamgeist

Von Christian Guinin
Die deutsche U21 bewies auch gegen Dänemark Teamgeist.
© imago images / Matthias Koch
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Deutschland macht Halbfinal-Einzug unnötig spannend

Schon in den drei Vorrundenspielen gegen Ungarn, die Niederlande und Rumänien wurden bei der deutschen Mannschaft große Probleme in der Offensive ersichtlich. Während es dort aber hauptsächlich um die fehlende Erarbeitung von Chancen ging, hatten die DFB-Youngster gegen Dänemark Schwierigkeiten mit der Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten von Dänen-Keeper Oliver Christensen.

Vor allem in der ersten halben Stunde spielte sich die Mannschaft von Trainer Kuntz mehrere gute Chancen heraus. Nachdem Ridle Baku (9.) und Arne Maier (17.) erste gute Abschlüsse verzeichnet hatten, leitete Lukas Nmecha nach 20 gespielten Minuten einen langen Ball von Außenverteidiger David Raum exzellent auf den freien Mergim Berisha weiter, der die Kugel allerdings allein vor Christensen am Kasten vorbeischob. Auch Anton Stachs Distanzschuss (42.) fand nicht den Weg ins Tor.

Schon zur Halbzeit hätte Deutschland also mit zwei bis drei Toren führen können, auf der Anzeigetafel prangerte jedoch weiterhin ein 0:0. Dies rächte sich dann im zweiten Durchgang, als die Dänen besser aus der Kabine kamen. Jacob Bruun Larsen scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel noch an Dahmen (49.), kurze Zeit später machte es der eingewechselte Faghir dann besser. Nach einem Missverständnis zwischen den beiden DFB-Innenverteidigern Amos Pieper und Nico Schlotterbeck traf der Stürmer aus kurzer Distanz in die Maschen.

Danach tat sich Deutschland lange schwer, wirkliche Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Letztlich half ein Standard. Zwei Minuten vor dem Spielende verlängerte Lars Lukas Mai eine Maier-Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Nmecha den Ball artistisch ins Tor bugsierte und die Verlängerung klarmachte.

Auch dort war Deutschland anfangs das bessere Team. Zunächst vergab Karim Adeyemi (93.) die Chance auf die Führung, in der 100. Minute traf dann Joker Burkardt zum vorentscheidenden 2:1. Als alles nach einem Sieg des DFB-Teams aussah und die Kuntz-Truppe das Ergebnis herunterzuspielen schien, brachte Mai die Dänen durch ein völlig unnötiges Foul an Gustav Isaksen an der Torlinie noch einmal heran. Kapitän Victor Nelsson verwandelte den fälligen Elfmeter (109.) zum 2:2-Endstand nach 120 Minuten.

Durch zwei gehaltene Elfmeter von Dahmen gelang dort zwar der Sieg über die zuvor zwei Jahre ungeschlagenen Dänen, gegen die Niederlande im Halbfinale kann man sich eine derart schwache Chancenverwertung sowie einfache Fehler in der Defensive aber wohl nicht erlauben.

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