FC Barcelona: Wie Lionel Messi regelmäßig Xabi Alonso verzweifeln ließ

Von Filip Knopp
Zog gegen Barcelonas Superstar Lionel Messi regelmäßig den Kürzeren: Bayern- und Real-Legende Xabi Alonso.
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Xabi Alonso war als Mittelfeldstratege der Mann mit den Lösungen im Spiel. Gegen Lionel Messi hatte aber zunächst auch der einstige Strippenzieher von Bayern München und Real Madrid keine Mittel parat. Kaum einem Spieler unterlag der Spanier öfter, jedoch lernte er mit der Zeit auch, Messi zeitweilig zu kontrollieren.

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Bei insgesamt 24 Begegnungen trafen auf Vereinsebene Xabi Alonso und Lionel Messi zusammen, elfmal gingen der Argentinier und der FC Barcelona siegreich vom Platz, siebenmal gewann Xabi Alonso.

Bei seiner letzten Niederlage gegen Messi und Barca (0:3 im Champions-League-Halbfinalhinspiel 2015) dirigierte Alonso das Mittelfeld des FC Bayern. Messi gelangen seine Treffer 15 und 16 gegen Teams mit dem Spanier.

Es war gleichzeitig das bis dato vorletzte Aufeinandertreffen zwischen Barca und Bayern bis zur historischen Demütigung der Katalanen beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon. Das Rückspiel gewann Bayern damals 3:2, doch das Finale erreichte Barcelona, das sich am Ende auch seinen fünften Titel sicherte.

"Er zerstörte uns das Spiel", konstatierte Alonso betrübt. Nicht nur dieses. Schon zu seiner Zeit bei Real Madrid brachte Messi den späteren Münchner zur Verzweiflung.

Nach dem Sieg war die Freude bei Barca groß.
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Nach dem Sieg war die Freude bei Barca groß.

Xabi Alonso über Lionel Messi: "Ich litt unter ihm"

"Er tat mir sehr weh, ich litt unter ihm", gestand Xabi Alonso in einem Interview mit dem Online-Portal Ecos del Balon. Vor allem im Clasico zwischen Barca und Real schwang sich Messi regelmäßig zur Hochform auf. "Er sorgte bei uns für Kopfzerbrechen", klagte Alonso.

Im Halbfinalhinspiel der Champions-League-Saison 2010/11 etwa gelangen Messi im Estadio Bernabeu zwei Tore gegen den Erzrivalen. Nachdem der argentinische Superstar eine knappe Viertelstunde vor Abpfiff bereits die Führung erzielt hatte, zog er 180 Sekunden vor Schluss einen unwiderstehlichen Sololauf aus dem Mittelfeld an, um Barcas 2:0 zu erzielen. Er dribbelte an Lassana Diarra, an Sergio Ramos, an Raul Albiol und an Marcelo vorbei und schob den Ball unter dem grätschenden Ramos ins Tor.

Real Madrids Probleme mit Lionel Messi: Auch Xavi spielte eine Rolle

Daran hatte auch Barcas Mittelfeldstratege und heutiger Trainer Xavi seinen Anteil. "Er spielte hinter Messi im halbrechten Mittelfeld. Und sie haben dich provoziert. Xavi hat mit dem Finger auf den Ball gezeigt, ich bin draufgegangen, und Messi ist in meinem Rücken enteilt, sodass Sergio Ramos wegen ihm aus der Abwehr rauskommen musste. Das machte uns kaputt", erinnerte sich Alonso.

Xabi Alonso: Nach 0:5 gegen FC Barcelona "erfanden wir uns neu"

Große Schwierigkeiten mit Messi und Xavi hatte Real in jener Saison auch schon rund ein halbes Jahr vorher im Bernabeu. Barca verpasste hilflos überforderten Madrilenen um Cristiano Ronaldo und Mesut Özil mit einem 5:0 in der Liga ein historisches blaues Auge. Der 29. November 2010 wurde zu einem der schwärzesten Tage in der Real-Geschichte.

Sergio Ramos brannten am Ende die Sicherungen durch. Nach einem überharten Tritt gegen Messi sah er die Rote Karte. Alonso beließ es beim Schimpfen mit sich und seinen Mitspielern, bewahrte ansonsten aber Contenance. "Barca trat sehr dominant auf, forderte uns bis aufs Äußerste. Das 0:5 sorgte dafür, dass wir uns neu erfanden und vieles überdachten."

Xabi Alonso lernte Messi zu kontrollieren

Peu a peu gelang es Real, Anschluss zu den damals übermächtigen Katalanen zu finden. Mit jedem weiteren Clasico nach jenem Champions-League-Halbfinale 2011 bekam das weiße Ballett Messi etwas besser in den Griff - weil Alonso sich nicht mehr von Xavi austricksen ließ.

"Ich war derjenige, der Messi deckte. Xavi rief mich, aber ich blieb bei Messi, wenn er sich fallen ließ. Sergio musste deshalb nicht mehr aus der Abwehr preschen. Es verlangte uns enorm viel ab, aber wir kontrollierten die Situation besser." Real und Alonso lernten, Messi zu kontrollieren.

Nachdem das Real von Jose Mourinhos dem Team von Pep Guardiola 2011 bereits den Pokal abgeluchst hatte, sollte in der Folgesaison 2011/12 schließlich auch die Meisterschaft herausspringen.

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