Lionel Messi: "Das habe ich noch nie erzählt" - die Geschichte hinter seinem einzigartigem Jubel

Von Chris Lugert
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Lionel Messi würdigte im November 2020 den kurz zuvor verstorbenen Diego Maradona mit einer besonderen Geste. Nun erzählte er die ganze Geschichte.

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Lionel Messi hat während seiner Zeit beim FC Barcelona viele Tore geschossen, das ist bekannt. 670 waren es genau, als er die Katalanen im vergangenen Jahr nach 21 Jahren verließ. Viele wichtige Treffer waren dabei, besonders schöne, auffällige, entscheidende. Das Tor zum 4:0-Endstand am 29. November 2020 gegen CA Osasuna ragt dabei auf den ersten Blick nicht heraus. Und dennoch war es für Messi ein ganz besonderes.

Vier Tage zuvor war Argentiniens Fußballlegende Diego Maradona gestorben, er und Messi kannten sich sehr gut, beide verband eine enge Beziehung. Jeder hatte von "La Pulga" eine Geste erwartet, sollte er gegen Osasuna treffen. Und so kam es dann auch. Nach einer schönen Kombination, die Messi mit einem strammen Linksschuss vollendete, nahm er erst seine Mitspieler in Empfang. So weit, so unspektakulär. Danach aber zog er sein Barca-Trikot aus und ein altes Jersey der Newell's Old Boys mit der Rückennummer "10" trat zum Vorschein.

Der Klub aus Rosario war nicht nur Messis Jugendverein, auch Maradona spielte einst dort. Die Mundo Deportivo fand später heraus, dass dieses Trikot, das Messi unter seinem Barca-Shirt trug, sogar vom früheren Weltstar persönlich getragen wurde. 2018 hatte Messi das Trikot bei der WM von einem Sammler erhalten.

Doch wie kam Messi überhaupt auf die Idee, Maradonas Andenken an jenem Novembertag 2020 genau auf diese Art zu würdigen? Das verriet er jüngst gegenüber TyC Sports. "Ich werde etwas über den Jubel erzählen, das ich noch niemandem verraten habe", setzte er an. "Ich lag mit Antonela [Messis Frau; Anm. d. Red.] im Bett und sagte ihr: 'Ich muss etwas für Diego tun, irgendwas.' Ich hatte verschiedene Sachen, Pokale, T-Shirts, und ich wollte schauen, was sich findet. Ich bin aufgestanden und habe nach einem alten Trikot aus der Nationalmannschaft gesucht", schilderte Messi.

Diego Maradonas legendäres Trikot brachte 8,8 Millionen Euro ein.
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Diego Maradonas legendäres Trikot brachte 8,8 Millionen Euro ein.

Lionel Messi erzählt unheimliche Geschichte

Doch dann sei es wie eine höhere Macht gewesen, die ihn zum Newell's-Trikot führte. "Es gibt eine kleine Tür, die ist immer abgeschlossen. Da packen wir immer irgendwelche Sachen rein. Aber dieses Mal war sie offen. Da stand ein Stuhl und obendrauf lag das alte Newell's-Trikot mit der '10'. Ich bin reingegangen und habe es direkt gesehen", erklärt Messi.

Ein bisschen unheimlich sei das Ganze schon gewesen: "Diese Tür ist immer zu und ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, warum es dort drin war. Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, dass ich es habe. Ich habe es gesehen und dachte sofort: 'Das ist es!' Es war unglaublich."

Gegen Osasuna sah es dann lange nicht danach aus, als könnte er Maradona wie gewünscht nach einem Torerfolg würdigen. Erst in der 73. Minute folgte die Erlösung. "Ich habe zu dieser Zeit nicht viele Tore geschossen. Es war nicht so, dass ich in jedem Spiel getroffen habe und mir absolut sicher war. Wir lagen dann 2:0 oder 3:0 vorne und ein Tor wurde mir aberkannt. Aber dann kam dieser Spielzug aus dem Nichts", blickte er zurück.

Lionel Messi: WM 2026 "schwierig"

Maradona war zwischen Oktober 2008 und Juli 2010 argentinischer Nationaltrainer, in dieser Zeit lernten sich Messi und sein Vorbild besonders schätzen. Zum WM-Titel konnte Messi die Albiceleste aber weder damals noch danach führen, im WM-Finale 2014 unterlag Argentinien der deutschen Mannschaft. Das Turnier in Katar könnte die letzte Chance für den dann 35-Jährigen sein, wenngleich sein Traum von einem großen Titel mit dem Gewinn der Copa America im vergangenen Jahr in Erfüllung ging.

Dass er aber auch 2026 noch das blau-weiße Trikot trägt, hält er für "schwierig". Konkret sagte er: "Ich denke erstmal nur an die kommende WM und dann werden wir sehen." Vieles könne passieren, der Fußball verändere sich schnell. "Es erscheint mir schwierig, aber noch ist nichts klar", schob er nach.