Klopp lacht, Guardiola flucht: "Brutales" Topspiel klärt die Kraftverhältnisse in England

SID
Der FC Liverpool hat das Topspiel gegen Manchester City gewonnen.
© getty

Jürgen Klopp und der FC Liverpool marschieren der ersten Meisterschaft seit 30 Jahren entgegen. Pep Guardiola schob nach der Niederlage im Topspiel gegen seinen Angstgegner schweren Schiri-Frust.

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Klopp klopfte sich immer wieder auf die Brust. Einmal, zweimal, dreimal. Dann feuerte der deutsche Starcoach seine Fäuste in die Luft - und Anfield erbebte zum letzten Mal an einem berauschenden Abend, der die Reds von der ersten Meisterschaft seit 1990 träumen lässt. "Es war brutal, es war sowas von gut", sagte Klopp: "Es war ein perfekter Abend."

Nicht für Pep Guardiola, der wütete, der meckerte und schließlich frustriert abmarschierte. Enttäuscht vom herben Rückschlag gegen seinen Angstgegner Klopp, schwer verärgert von den Schiedsrichtern. "Vielen Dank, wirklich vielen Dank", hatte der Teammanager von Manchester City den Referees nach der 1:3 (0:2)-Niederlage im Spitzenspiel der Premier League voller Sarkasmus entgegengebrüllt. Guardiola schüttelte die Männer in Schwarz beim Handshake kräftig durch.

Pep Guardiola schäumte vor Wut

Sein Team, das nun neun Punkte Rückstand auf den entfesselt auftretenden Tabellenführer Liverpool hat, lobte er dagegen überschwänglich. "Wir haben gespielt wie eine Mannschaft, die zweimal hintereinander Meister geworden ist. Das war eine der besten Leistungen, die ich je von meiner Mannschaft gesehen habe", sagte Guardiola, der bei zwei umstrittene Szenen wild reklamierte. "Fragen Sie die Schiedsrichter, fragen Sie nicht mich", sagte er nach der Partie.

21 Sekunden vor dem 1:0 von Fabinho per wuchtigem Weitschuss (6.) war Liverpools Trent Alexander-Arnold der Ball im eigenen Strafraum an den leicht vom Körper abgespreizten Arm gesprungen. Für Guardiola und Citys deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan ein "klares Handspiel", für Schiedsrichter Michael Oliver inklusive des Videoassistenten nicht.

Liverpool berauschte sich dann immer mehr am eigenen Tempospiel, legte durch Mohamed Salah (13.) und Sadio Mane (51.) nach, ehe Bernardo Silva (78.) verkürzen konnte. Dann schoss Raheem Sterling den Ball aus kurzer Distanz erneut an die Hand von Alexander-Arnold. Wieder kein Pfiff, Guardiola schäumte vor Wut, hielt zwei Finger in die Luft. "Guardiola kocht über", schrieb die Times. Doch es half nichts, er kassierte die neunte Pleite im persönlichen Duell mit Klopp (zwei Unentschieden).

"Statement-Sieg": Liverpool mit weißer Weste

Die Reds haben durch den "Statement-Sieg" (BBC) weiter eine weiße Weste mit elf Erfolgen und einem Remis nach zwölf Partien - eine sagenhafte Quote für den Champions-League-Sieger, der saisonübergreifend 29 Liga-Partien unbesiegt ist. "Wir wollen auch im Mai Erster sein und nicht nur im November", sagte Klopp, der seine Mannschaft noch weit entfernt vom großen Ziel sieht.

Erste Verfolger sind aktuell Leicester City und der FC Chelsea, doch auch Guardiolas Team wird nicht aufgeben. "Es sind noch sieben Monate", sagte der 48-Jährige bei Sky: "Wenn Liverpool Meister wird, bin ich der Erste, der gratuliert. Wir können nicht leugnen, wie gut sie sind."

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