DFB-Pokal, Montagsspiele: Zittersieg auf dem Betze! Gladbach erreicht 2. Runde

SID
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© getty

Borussia Mönchengladbach hat sich beim 1. FC Kaiserslautern in die 2. Runde des DFB-Pokals gezittert. Die TSG Hoffenheim setzte sich erst in der Verlängerung bei Viktoria Köln durch. Auch der FC Ingolstadt und der Karlsruher SC sind weiter. Die Spiele vom Montag.

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DFB-Pokal: Die Spiele am Sonntag im Überblick

DatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
Montag, 9. August18.30 UhrFC IngolstadtErzgebirge Aue2:1
Montag, 9. August18.30 UhrViktoria KölnTSG Hoffenheim2:3 n. V.
Montag, 9. August18.30 UhrSportfreunde LotteKarlsruher SC1:4
Montag, 9. August20.45 Uhr1. FC KaiserslauternBorussia Mönchengladbach0:1

Kaiserslautern - Gladbach: BMG feiert Zittersieg auf dem Betze

Etwas gewackelt, aber letztlich doch durchgezittert: Adi Hütter hat eine gelungene Premiere als Trainer von Borussia Mönchengladbach gefeiert. Die Elf vom Niederrhein entschied den nervenaufreibenden Pokalfight beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 (1:0) für sich, offenbarte beim Pflichtspiel-Debüt des Österreichers aber zeitweise enorme Schwächen.

Hütter versuchte von außen immer wieder lautstark und wild gestikulierend einzugreifen, bis zum Saisonauftakt gegen Rekordmeister Bayern München am Freitag hat er noch einiges an Arbeit vor sich. Lars Stindl (11.) traf für den etwas glücklichen Sieger. Lautern spielte über weite Strecken absolut auf Augenhöhe, ließ für die durchaus mögliche Sensation in der ersten Runde des DFB-Pokals aber zu viele Chancen liegen.

"Wir haben uns wirklich schwergetan bei diesem Pokal-Fight. Aber wir sind standhaft geblieben", sagte Stindl. FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen erklärte: "Ein Quäntchen hat gefehlt, gegen einen Bundesligisten hätten wir eine unserer Chancen nutzen müssen. Es wäre mehr möglich gewesen."

Hütter hatte nach holpriger Vorbereitung mit verspätet einsteigenden EM-Fahrern und einigen Verletzten selbst ein paar Fragezeichen gesehen. "Wie weit die Mannschaft ist, ist schwierig zu sagen", sagte der aus Frankfurt gekommene Coach vor der Partie. Wohl auch deshalb vertraute er auf eine eingespielte Startelf, in der sich kein einziger Neuzugang fand.

Hinten links vertrat der 18 Jahre alte US-Amerikaner Joseph Scally den verletzten Ramy Bensebaini - und wurde gleich mächtig geprüft. Denn die ersten Minuten gehörten dem Drittligisten, Schlussmann Yann Sommer musste gegen Kenny Redondo früh sein Können zeigen (7.). Der Bundesligist hatte Mühe, schlug aber mit seiner ersten Offensivaktion eiskalt zu. Stindl verwertete per Kopf eine Flanke von Patrick Herrmann.

Wirklich Sicherheit verlieh das dem Gladbacher Spiel allerdings nicht - ganz im Gegenteil. Die Manndeckung der Pfälzer fast über den ganzen Platz setzte dem Favoriten gehörig zu, nach vorne fehlten oft die Ideen. Und zusätzlich offenbarte der dreimalige Pokalsieger defensiv immer wieder Lücken, Sommer verhinderte mit einer Glanztat gegen Jean Zimmer den Ausgleich (25.).

Erst kurz vor der Pause bekam die Borussia die Partie besser in den Griff. Herrmann traf aus spitzem Winkel den Außenpfosten (44.), der Distanzschuss von Laszlo Benes landete auf dem Netz (45.). Auch nach dem Wechsel blieb die Hütter-Elf tonangebend, Stindl (55.), Herrmann (57.) und Ginter (58.) ließen Hochkaräter liegen.

Der FCK kam nun häufig in den Zweikämpfen einen Schritt zu spät, die überfallartigen Konter wurden seltener.

Viktoria Köln - Hoffenheim: TSG gewinnt in der Verlängerung

Torjäger Andrej Kramaric hat die TSG Hoffenheim mit einem Doppelpack vor dem frühen Aus im DFB-Pokal bewahrt. Beim mühsamen 3:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung beim tapferen Drittligisten Viktoria Köln machte der kroatische Vizeweltmeister mit seinen Treffern den Unterschied. Vor dem Bundesliga-Auftakt am Samstag beim FC Augsburg hat die TSG aber noch viel Arbeit vor sich.

Kramaric (107.) erlöste den Favoriten mit seinem Treffer in der Verlängerung. Zuvor hatte der TSG-Kapitän (28./Foulelfmeter) den Bundesligisten bereits in der regulären Spielzeit in Führung gebracht, die Simon Handle (33.) sehenswert ausglich. In der Verlängerung hatte Hoffenheim nach Munas Dabburs (94.) 2:1 erneut die Nase vorn, doch Köln konterte durch Christoph Greger (102.).

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß musste auf zehn Profis verzichten, unter anderem auf Stammtorhüter Oliver Baumann und den coronainfizierten Angreifer Ihlas Bebou - und das machte sich bemerkbar. Die TSG hatte unter den Augen von 3402 Zuschauern und des früheren Bundestrainers Erich Ribbeck zunächst Probleme mit den forschen Gastgebern.

Kramaric (11.) und Georginio Rutter (24.) näherten sich vorsichtig an, kurz darauf gab es Elfmeter für Hoffenheim: Jacob Bruun Larsen war von Verteidiger Christoph Greger am linken Fuß getroffen worden, Schiedsrichter Franz Bokop zeigte auf den Punkt, von dem Kramaric gewohnt sicher verwandelte.

Die Viktoria, die überraschend ohne den früheren Bundesliga-Profi Marcel Risse antrat, reagierte unerschrocken auf den Rückstand und glich fünf Minuten später durch einen sehenswerten Schlenzer von Handle aus. Risse war vor der Saison fest vom 1. FC Köln auf die andere Rheinseite gewechselt und hatte bislang einen Stammplatz inne.

Nach der Pause brachte Kölns Trainer Olaf Janßen zwei frische Offensivkräfte, Hoeneß wechselte dagegen Stefan Posch und Sebastian Rudy als Stabilisatoren ein. Jener Rudy initiierte wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme eine Großchance für Christoph Baumgartner (64.), der jedoch an Keeper Moritz Nicolas scheiterte.

Bei einsetzendem Regen drängte die TSG auf den Sieg nach 90 Minuten, erneut Baumgartner (81.) verließen aus perfekter Postion die Nerven. Auch die Viktoria versuchte, immer wieder offensive Nadelstiche zu setzen.

FC Ingolstadt - Erzgebirge Aue: FCI gewinnt Zweitliga-Duell

Der FC Ingolstadt hat nach seinem Fehlstart im DFB-Pokal neues Selbstvertrauen getankt. Der Aufsteiger feierte im Erstrunden-Duell mit dem Zweitliga-Konkurrenten Erzgebirge Aue durch ein 2:1 (1:0) seinen ersten Saisonsieg und steht erstmals nach drei vergeblichen Anläufen wieder in der zweiten Runde. Für Aue hingegen, das im Unterhaus nach zwei Nullnummern auch noch auf das erste Erfolgserlebnis und sogar sein erstes Tor wartet, ist der Pokal-Wettbewerb zum zweiten Mal nacheinander schon nach der ersten Runde wieder beendet.

Ingolstadt kam vor 3322 Zuschauern durch Treffer von Filip Bilbija (6.) und des nur zwei Minuten zuvor eingewechselten Joker Fatih Kaya (79.) zum Sieg und kann sich damit über eine Prämie von rund 250.000 Euro freuen. Aue reichte der zwischenzeitliche Ausgleich durch Ben Zolinski (67.) nicht zum erhofften Erfolg.

Die Platzherren verdienten sich ihren Pausenvorsprung nach Bilbijas frühem Treffer durchaus. Kurz vor der Pause fehlten Ingolstadt bei einem Lattentreffer von Eckardt Ayensa nur Zentimeter zu einer Vorentscheidung. Aue, das erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit besser ins Spiel fand, kam mit Kampfwillen wieder aus der Kabine und belohnte sich zunächst mit dem Ausgleich. Gegen die danach etwas verunsicherten Schanzer drängten die Sachsen zwar auf die Entscheidung, doch Kaya besiegelte mit seinem Siegtreffer das Aus der Gäste.

Lotte - KSC: Karlsruhe erreicht souverän zweite Pokalrunde

Der Karlsruher SC ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner setzte sich mit 4:1 (1:0) beim Regionalligisten Sportfreunde Lotte durch. Fabian Schleusener (44.), Philipp Hofmann (50.), Fabio Kaufmann (58.) und Lucas Cueto (79.) erzielten die Treffer für den KSC, Kapitän Timo Brauer traf zum Ehrentreffer für Lotte (72.).

Nach zwei Auftaktsiegen in der Liga kamen die Gäste vor 5000 Zuschauern nur schwerfällig in die Partie und agierten sehr uninspiriert, der freche Außenseiter spielte mutig auf. Kurz vor der Pause sorgten dann aber zwei Sommerneuzugänge für die Karlsruher Führung: Kaufmann fand mit seinem Pass Schleusener, der aus der Drehung zum 1:0 traf.

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel Pause sorgte Philipp Hofmann dann schon für die Vorentscheidung. Der 28 Jahre alte Torjäger köpfte nach einer Ecke zum 2:0 ein, Lottes Torwart Jhonny Peitzmeier sah dabei überhaupt nicht gut aus. Kaufmann und Cueto machten mit ihren Treffern den Deckel auf die Partie, Brauer ließ die heimischen Fans zwischenzeitlich wenigstens einmal jubeln.

DFB-Pokal: Der restliche Terminplan

TerminRunde
26./27. Oktober 20212. Runde
18./19. Januar 2022Achtelfinale
1./2. März 2022Viertelfinale
19./20. April 2022Halbfinale
21. Mai 2022Finale in Berlin