Emre Can kritisiert Körpersprache von Jugendspieler: "Macht mich wütend"

SID
Emre Can war in der EM-Qualifikation gegen Weißrussland rotgesperrt.
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Emre Can hat sich in Sachen Verhätschelung von Jugendspielern klar positioniert. Der Nationalspieler kritisierte im Interview mit dem kicker die Einstellung einiger Talente in den U-Mannschaften der Profiklubs.

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"Ich finde es schade, wie manche Jungs heutzutage mit ihrem riesigen Talent umgehen. Ich kann es auch nicht verstehen. Sie haben die Chance ihres Lebens, wenn sie bei den Profis mittrainieren dürfen. Dennoch legen manche teilweise eine Körpersprache an den Tag, die mich fast schon wütend macht", sagte Can. Er selbst versuche, auf diese Spieler zuzugehen und mit ihnen zu sprechen. "Aber einige verstehen es nicht", konstatierte der 25-Jährige.

Als mögliche Erklärung nannte Can die hohen Gehälter und Einnahmen, die junge Spieler erhalten. "Wenn du dir in so jungen Jahren schon sehr viel leisten kannst, dann kann dich das satt machen. Wem sollst du noch etwas beweisen? Warum sollst du dich auf dem Platz quälen? Als ich ein junger Spieler beim FC Bayern war, habe ich immer alles gegeben", sagte der Juventus-Profi, der 2009 zur U17 des FC Bayern München gewechselt war.

Im Nachhinein habe er dort viel von seinem Jugendtrainer Hermann Gerland sowie später vom Cheftrainer der Profis, Jupp Heynckes, mitbekommen. "Ich hatte zum Glück einen Förderer wie Jupp Heynckes, der immer mit mir gemeckert und mich angeschrien hat. Ich musste ans Kopfballpendel mit Hermann Gerland, musste stundenlang Pässe gegen die Wand spielen. Ich wusste damals nicht immer, warum. Das habe ich erst viel später verstanden", sagte Can.

Emre Can debütierte im April 2013 für den FC Bayern in der Bundesliga.
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Emre Can debütierte im April 2013 für den FC Bayern in der Bundesliga.

Can über Insta-Like: "Muss in Zukunft besser aufpassen"

Der Nationalspieler stand selbst zuletzt in den Schlagzeilen. Der türkisch-stämmige Mittelfeldspieler hatte auf Instagram ein Bild von Cenk Tosun, das den türkischen Nationalstürmer mit dem Militärgruß beim Torjubel zeigt, geliked. Die Debatte beschäftige ihn aktuell beim DFB-Team jedoch nicht mehr.

"Intern haben wir das Thema nach dem Estland-Spiel besprochen, sowohl mit Joachim Löw als auch mit Oliver Bierhoff und der Mannschaft", sagte Can und fügte an: "Ich weiß, dass ich in Zukunft besser aufpassen muss."

Der 25-Jährige wurde von Löw trotz seiner Sperre nach seiner Roten Karte gegen Estland für das Nationalteam berufen. Nachdem er gegen Weißrussland aufgrund der Ein-Spiel-Sperre nicht mitwirken durfte, steht er für die abschließende Partie in der EM-Qualifikation am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) gegen Nordirland wieder im Kader.

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