Manchester United - RB Leipzig 5:0: Dreierpack Rashford! RBL geht im Old Trafford unter

Von Alexander Hagl
Marcus Rashford schiebt gegen Leipzig überlegt ein - der Joker markierte gleich drei Treffer.
© getty

Mit einem Dreierpack hat Marcus Rashford RB Leipzig am zweiten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase abgeschossen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann ging im Old Trafford mit 0:5 gegen Manchester United unter (die Highlights im Video). Es war die höchste Niederlage für RB Leipzig im Profifußball.

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Mason Greenwood brachte die Red Devils in Hälfte eins mit dem ersten Schuss aufs RBL-Tor in Führung. Der eingewechselte Marcus Rashford besorgte mit einem Dreierpack in der zweiten Halbzeit die Entscheidung. Zwischenzeitlich traf Anthony Martial noch per Elfmeter. United setzte sich damit an die Spitze der Gruppe H, Leipzig rutschte dagegen durch den 2:0-Sieg von PSG über Basaksehir auf den dritten Rang ab.

"Wir mussten richtig hart arbeiten. Die erste Halbzeit legte den Grundstein. Wir verteidigten sehr gut, als sie uns unter Druck setzten", sagte United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer, der Rashford eine Anweisung bei der Einwechlung mitgab: "Solskjaer sagte zu mir, ich sollte die Intensität auf dem Platz erhöhen", sagte der Stürmer nach dem Spiel bei DAZN.

RBL-Trainer Nagelsmann haderte dagegen mit der Höhe der Niederlage: "Mit 5:0 nach Hause zu fliegen ist eine Packung. Das Ergebnis liest sich deutlicher als es war. Eigentlich haben wir nach dem 2:0 das Verteidgen eingestellt. Das ist der einzige Vorwurf, dem ich dem Team mache."

Trotz des deutlichen Ergebnisses sei die Niederlage aber "kein Drama", so Nagelsmann. "Das passiert, es ist schon einigen Mannschaften passiert. Wir haben ein bisschen Lehrgeld gezahlt. Da müssen wir draus lernen. Das können wir schon deutlich besser machen als in den letzten 20 Minuten." Ein Extralob gab es für den Matchwinner: "Marcus Rashford ist ein guter Spieler, das wussten wir vorher. Er hat aus drei Chancen drei Tore gemacht."

Manchester United - RB Leipzig: Die Analyse

Vor dem Anstoß setzten beide Teams ein Zeichen für die Black-Lives-Matter-Bewegung, alle 22 Spieler und der Schiedsrichter gingen auf die Knie. Leipzig war zunächst durch das hohe Anlaufen spielbestimmend, Nagelsmann forderte in der ersten Halbzeit aber mehr Tiefe. Weder Olmo noch Nkunku noch Forsberg, der im eigenen Ballbesitz eine Art Zehner hinter Stürmer Poulsen gab, kamen hinter die Viererkette von United.

Auf der Gegenseite schaffte genau dies Mason Greenwood in der 21. Minute, als er flach ins lange Eck vollendete. Bedient wurde er dabei von einem perfekten Schnittstellenpass von Pogba, der den Ball zuvor nach einer Balleroberung von Fred in Richtung Strafraum getrieben hatte. Mit der Führung im Rücken agierte ManUnited noch defensiver und lief erst ab der Mittellinie an.

Wenn die Red Devils in Ballbesitz waren, kam RBL aber nicht zu Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Die von Leipzig gewohnten Umschaltmomente fehlten, da man oftmals einen Schritt zu spät war und die Hausherren sich wieder aus dem Druck herausdrehen konnten.

In der Pause reagierte Nagelsmann und stellte gegen den Ball auf ein 4-2-3-1 um. Halstenberg rückte nach außen, Angelino ins linke Mittelfeld, Olmo auf die Doppel-6 neben Kampl.

Die Leipziger wurden daraufhin stärker, zwingende Chancen erarbeiteten sie sich jedoch nicht heraus. Erst eine Standardsituation sorgte wieder Gefahr, als David De Gea einen Kopfball von Konate aus kurzer Distanz entschärfte.

Bei United brachten die eingewchselten Bruno Fernandes und Marcus Rashford neuen Schwung. Sehenswert war sein Chip des Portugiesen bei einem Freistoß über die Mauer auf Anthony Martial, der den Ball nicht an Peter Gulasci vorbeispitzeln konnte.

Dann begann die Rashford-Show, der zwei Umschaltaktionen von United souverän vollendete. Kurz vor Schluss gelang ihm sogar noch der Hattrick nach einer schönen Kombination über die linke Seite. Kurz zuvor hatte Anthony Martial vom Elfmeterpunkt auf 4:0 erhöht.

Manchester United - RB Leipzig: Die Aufstellungen

Manchester United: De Gea - Wan-Bissaka (81. Tuanzebe), Lindelöf, Maguire, Shaw - Fred, Matic (63. McTominay), Pogba (81. Cavani) - Greenwood (63. Rashford), van de Beek (68. Bruno Fernandes), Martial

RB Leipzig: Gulacsi - Konate, Upamecano, Halstenberg - Henrichs (63. Sabitzer), Kampl (76. Kampl), Angelino - Dani Olmo, Nkunku (65. Sörloth) - Forsberg, Poulsen

Manchester United - RB Leipzig: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Greenwood (21.), 2:0 Rashford (75.), 3:0 Rashford (78.), 4:0 Martial (87./Foulelfmeter), 5:0 Rashford (90.+2)

  • Marcus Rashford ist nach Ole Gunnar Solskjaer im Jahr 1999 der erste United-Spieler, der nach seiner Einwechslung drei Tore erzielt hat.
  • Mason Greenwood ist im Alter von 19 Jahren und 27 Tagen nach Alex Oxlade-Chamberlain (18 Jahre und 44 Tage) der zweitjüngste Engländer, der bei seinem Startelf-Debüt in der Champions League getroffen hat.
  • Für Paul Pogba war es der zweite Assist im zweiten CL-Spiel in dieser Saison. Auf genau so viele kam er in den vorigen 18 Partien.
  • In seiner Klubgeschichte hat RB Leipzig noch nie höher verloren. Die höchste Pleite stammte aus dem Jahr 2011, als man in der Regionalliga Nord mit 1:5 gegen Hosltein Kiel unterlag.

Der Star des Spiels: Marcus Rashford (Manchester United)

19 Ballberührungen reichten dem Engländer zum Dreierpack. Der 22-Jährige blieb zweimal eiskalt vor Gulasci und krönte seinen Kurzauftritt in der Nachspielzeit mit dem dritten Treffer. Ebenfalls stark Paul Pogba und Nemanja Matic, der mit seinem Gefühl für den Raum in Druck-Situationen der Viererkette eine Anspielstation gab.

Der Flop des Spiels: Benjamin Henrichs (RB Leipzig)

Der Nationalspieler erwischte keinen guten Abend. Henrichs war beim Anpressen das ein oder andere Mal einen Schritt zu spät. Gewann nur 52,6% seiner Zweikämpfe und hatte immer wieder das Nachsehen gegen Pogba. In der 63. Minute ersetzte ihn Marcel Sabitzer als Rechtsverteidiger, der ebenfalls unglücklich agierte und zwei Gegentreffer verschuldete.

Der Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)

Ließ vor dem 1:0 weiterlaufen. Laut der kalibrierten Linie des VAR war Greenwood auf gleicher Höhe wie die Schulter von Konate, weshalb das Tor folgerichtig zählte. Gleiches Spiel beim 2:0 von Rashford, als nicht abgepfiffen wurde. Entschied auch zu Beginn der zweiten Halbzeit richtig, als die Gastgeber einen Handelfmeter forderten. Konate war bei seiner Grätsche zwar mit der Hand am Ball. Nach der neuen Regelauslegung ist der Kontakt mit dem abstützenden Arm nicht mehr strafbar.

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