FC Sevilla - BVB 2:3: Doppelpack! Erling Haaland schießt Borussia Dortmund zum Sieg

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© getty

Borussia Dortmund hat sich dank einer starken ersten Halbzeit eine sehr gute Ausgangsposition für den Einzug ins Viertelfinale der Champions League geschaffen! Im Hinspiel beim FC Sevilla siegte der BVB mit 3:2 (3:1), Erling Haaland avancierte zum Matchwinner. Hier gibt es die Highlights zum Spiel.

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"Die erste Halbzeit ist abgesehen vom frühen Gegentor genauso gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir standen sehr kompakt, hatten gute Balleroberungen und haben schnell nach vorne gespielt", sagte Kapitän Marco Reus bei DAZN. "Die zweite Halbzeit war nicht so gut. Da sind wir zu passiv geworden, hatten zu wenige Ballbesitzphasen und zu wenig Tiefe. Dann wurde es immer schwieriger, aber wir sind sehr glücklich, dass wir hier gewonnen haben."

Angesprochen auf ein von den Fans am Dortmunder Trainingsgelände angebrachtes Plakat ("Zeit, die Wende einzuleiten - zerreißt Euch für Borussia!") sagte Reus: "Ein Spiel reicht nicht, um das wieder gutzumachen. Das Spiel war ein guter Schritt. Jetzt haben wir zwei Tage Zeit, dann geht es zum Derby. Da müssen wir mindestens das Gleiche auf dem Platz zeigen, was wir heute vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt haben."

Dortmunds Coach Edin Terzic sagte nach seiner CL-Premiere als Cheftrainer: "Jeder war heute im Kopf bereit. Definitiv gehört dieses Spiel zu den besten bis jetzt - besonders die erste Halbzeit. Es waren keine leichte Tagen und Wochen. Wir sind stolz auf diese Leistung."

Doppelpacker Haaland sah "mehr Motivation und Leidenschaft" bei seinem Team als zuletzt. "Es war ein wichtiger Sieg, die drei Auswärtstore sind sehr gut." Der Norweger erzielte seine CL-Tore neun und zehn für den BVB, und das in nur sieben Einsätzen. Damit knackte er eine alte Bestmarke von Ex-Bayern-Star Roy Makaay: Der war bislang schnellster Spieler mit zehn Toren in der Königsklasse für einen neuen Klub. Er brauchte von 2003 bis 2004 aber genau zehn Spiele.

FC Sevilla - BVB: Die Analyse

Der zuletzt wenig inspirierte BVB überraschte im ersten Durchgang mit einer konzentrierten, kompakten und aggressiven Leistung gegen den Ball sowie stark ausgespielten Umschaltaktionen - und kam dabei auf lediglich 35 Prozent Ballbesitz. Dortmund zeigte nach dem von Sancho zu passiv verteidigten, aber dennoch unglücklichen 0:1 eine gute Reaktion, verrichtete viel Laufarbeit und schloss vor allem mit dem Trio Bellingham-Can-Dahoud die wichtigsten Passwege, um Sevillas Spiel Tiefe und Breite zu nehmen.

Das breit angelegte Spiel der Hausherren wurde von der Borussia besonders auf den Flügeln intensiv attackiert, was Spielverlagerungen und Flanken meist verhinderte. Nach Balleroberung spielte Dortmund schnell vertikal und schaffte es, die Pressinglinien der dann unsortierten und insgesamt fahrigen Spanier gut zu überbrücken - besonders die BVB-Treffer zwei und drei fielen auf diese Weise.

Nach der Pause schob Sevilla die Außenverteidiger höher und agierte in einer Art 3-4-3. Das führte dazu, dass die Borussia immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt wurde und mit vielen Mann rund um den Strafraum verteidigte, lange jedoch zu passiv. Sevilla öffnete durch schnelles Passspiel nun mehr Räume und kam häufiger zu Flanken, hochkarätige Torchancen sprangen jedoch nicht heraus - bis zum Pfosten-Freistoß des eingewechselten Rodriguez (72.).

Die Entlastungsangriffe des BVB jetzt nicht mehr so präzise wie in Halbzeit eins. Die Westfalen schenkten Sevilla schließlich kurz vor dem Ende nach einer Unachtsamkeit von Can den Anschlusstreffer - wie so oft fiel das Gegentor nach einer Standardsituation. Das machte die Partie noch einmal emotionaler, doch Dortmund verteidigte den verdienten Sieg am Ende leidenschaftlich über die Zeit.

FC Sevilla - BVB: Die Aufstellungen

Sevilla: Bono - Navas, Kounde, Diego Carlos, Escudero - Fernando - Jordan (72. Rodriguez), Rakitic (46. Gudelj) - Suso (60. de Jong), En-Nesyri (60. Munir), Gomez (60. Torres).

Dortmund: Hitz - Morey, Akanji, Hummels, Guerreiro (76. Passlack) - Bellingham, Can, Dahoud (89. Meunier) - Sancho, Haaland, Reus (80. Brandt).

FC Sevilla - BVB: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Suso (7.), 1:1 Dahoud (19.), 1:2 Haaland (27.), 1:3 Haaland (43.), 2:3 de Jong (84.)

  • Mit 17 Jahren und 233 Tagen ist Dortmunds Bellingham nun der jüngste Engländer, der in einem Champions-League-Spiel der K.o.-Phase in der Startelf stand.
  • Dortmund muss weiter auf das erste Zu-Null-Spiel auswärts in der K.o.-Phase der CL seit April 2013 warten (0:0 bei Malaga). Der BVB kassierte zudem in jedem seiner letzten 9 Pflichtspiele mindestens ein Gegentor - die längste derartige Serie für die Dortmunder seit Dezember 2017.
  • Dahoud traf erst zum zweiten Mal in einem Pflichtspiel für den BVB. Sein letzter Treffer in Schwarz-Gelb gelang ihm im August 2018 in der Bundesliga gegen Leipzig.
  • Sevilla kassierte wettbewerbsübergreifend das erste Gegentor nach 727 Minuten bzw. seit dem 19. Januar.
  • Haaland traf in seinem 13. CL-Einsatz zum 18. Mal - so oft wie kein Spieler vor ihm in den ersten 13 Spielen in der Königsklasse. Im 42. Pflichtspiel für den BVB war dies bereits Haalands 41. Treffer.

Der Star des Spiels: Erling Haaland (BVB)

Der Norweger und die Champions League - das ist und bleibt eine Traum-Kombination: zwei Tore, eine Vorlage. Sevilla bekam Haalands Wucht nie in den Griff. Seine Gier und Körpersprache sind vorbildlich und Eigenschaften, die dem Dortmunder Team häufig abgehen.

Der Flop des Spiels: Youssef En-Nesyri (FC Sevilla)

Hing im Sturmzentrum vollkommen in der Luft und kam nur auf läppische zwölf Ballaktionen, dreimal davon verlor er die Kugel. Blieb ohne Torabschluss und musste nach einer Stunde runter.

Der Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)

Ein guter Leiter in einer weitestgehend fairen Partien ohne größere Aufreger. Ein wenig Glück hatte Sevilla in der 23. Minute, als Gomez' Arm nach Reus' Flanke raus ging und den Ball berührte. Die Szene wurde nicht gecheckt - eine knappe Entscheidung, ein Elfmeterpfiff wäre nicht ungerechtfertigt gewesen.

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