Champions League: RB Leipzig holt ersten Sieg - bezahlt aber teuer

Von SID
Christopher Nkunku und Andre Silva jubeln über eines der drei Tore gegen Celtic Glasgow in der Champions League.
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Drei Punkte für den Achtelfinal-Traum, aber große Sorgen um Kapitän Peter Gulacsi: DFB-Pokalsieger RB Leipzig hat mit einem couragierten Auftritt seine Champions-League-Ambitionen gewahrt, muss den Sieg aber womöglich teuer bezahlen.

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Doppelpacker André Silva grinste breit, der ebenfalls herausragende Christopher Nkunku herzte nach einem Offensivspektakel reihenweise seine Mitspieler. RB Leipzig hat vor allem dank seiner beiden Torschützen die bitter nötigen ersten drei Punkte in der Champions League geholt, das überzeugende 3:1 (1:0) gegen Celtic Glasgow wurde aber auch ein wenig getrübt: Kapitän Peter Gulacsi verletzte sich schwer am rechten Knie. Gulacsi erlitt nach Klubangaben einen Riss des vorderen Kreuzbandes.

"Wir wünschen Pete, dass er so schnell wie möglich wieder gesund wird. Er bekommt die volle Unterstützung vom Team und vom gesamten Verein", sagte RB-Coach Marco Rose. Erleichtert zeigte er sich über die ersten drei Punkte in der Königklasse: "Wir gehen jetzt hoffentlich mit viel Rückenwind in die nächsten Wochen. Denn, nächsten Dienstag in Glasgow, das wird ein heißer Tanz - davon können wir ausgehen."

Gulacsi musste bereits nach 13 Minuten ausgewechselt werden, Leipzig erholte sich jedoch schnell von diesem frühen Schock. Nkunku (27.), der bereits beim FC Chelsea unterschrieben haben soll, und Silva (64./77.) trafen in einem temporeichen Spiel für die Sachsen. Auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleich durch den Portugiese Jota (47.) ließen sich die engagierten Gastgeber vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick nicht beirren.

"Es ist wichtig, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben", sagte Janis Blaswich, der nach dem Ausfall von Gulacsi zu seinem ersten Einsatz in der Champions League kam - und eine souveräne Leistung bot. "Man muss allzeit bereit sein", sagte der 31 Jahre alte Schlussmann, der seinen Blick sogleich nach vorne richtete: "Wir haben jetzt noch drei schwere Spiele vor der Brust, in denen wir ans Maximum gehen müssen."

Durch den ersten Sieg schob sich die Mannschaft von Trainer Marco Rose am schottischen Meister vorbei auf Rang drei und wahrte vor dem Rückspiel am Dienstag (21.00 Uhr) ihre Chancen auf die K.o.-Runde. Der Erfolg hätte sogar höher ausfallen können, doch Treffer von Nkunku (18.) und Dominik Szoboszlai (61.) wurden wegen Abseits aberkannt. Szoboslai traf zudem den Pfosten (57.).

"Wir haben als Team überzeugt, sind alle viel gelaufen. Wir wollten nach dem 1:1 schnell ins Spiel zurückkommen und das haben wir gut gemacht. Es war eine Erleichterung für uns, diesen Sieg geholt zu haben", sagte Doppelpacker Silva.

Nach dem Fehlstart mit Pleiten gegen Schachtjor Donezk (1:4) und bei Real Madrid (0:2) begann Leipzig mit dem erkennbaren Willen, die ersten drei Punkte zu holen. Als Celtic besser wurde, passierte das Gulacsi-Unglück: Erst unterlief dem Ungarn wie schon gegen Donezk ein Leichtsinnsfehler im Spielaufbau, dann knickte er mit dem rechten Bein weg. Gulacsi blieb, augenscheinlich schwerer am Knie verletzt, liegen und schlug die Hände vor dem Kopf zusammen. Nach minutenlanger Behandlung verließ der Kapitän das Spielfeld auf einer Trage, für ihn kam Janis Blaswich.

Champions League: RB Leipzig erholt sich schnell von Gulacsi-Schock

Von dem Schock erholte sich RB schnell - und traf beinahe sehenswert: Nkunku verwandelte ein feines Zuspiel von Mohamed Simakan mit einem gefühlvollem Heber, stand zuvor aber knapp im Abseits (18.). Sechs Minuten später parierte Blaswich einen Kopfball von Kyogo Furuhashi, kurz darauf verpasste der Japaner die Führung nach einem RB-Ballverlust erneut knapp.

Stattdessen schlug RB im Stile einer Gastmannschaft zu: Xaver Schlager eroberte nach einer gegnerischen Ecke per Pressschlag den Ball, Andre Silva steckte zu Nkunku durch und der schloss den Konter aus spitzem Winkel zum 1:0 ab. Auch danach blieb die Partie unterhaltsam, die Gastgeber konterten immer wieder gefährlich.

Celtic kam furios aus der Kabine - und belohnte sich schnell: Furuhashi leitete nach einem Ballverlust von Timo Werner sofort weiter zu Jota, der mühelos einschob. RB reagierte wütend und rannte an, Dominik Szoboszlai traf den Pfosten (57.).

Vier Minuten später schlenzte er den Ball aus 20 Metern ins Netz, doch Schiedsrichter Espen Eskas nahm auch diesen Treffer zurück, weil Silva wohl im Blickfeld von Keeper Joe Hart gestanden hatte. Sämtliche Diskussionen erübrigten sich schnell: Hart spielte einen schlimmen Fehlpass in die Füße von Szoboszlai, der auf Silva weiterleitete. Mithilfe des Innenpfostens schob der Stürmer ein. In der Schlussphase machte Silva mit seinem zweiten Treffer nach einem sehenswerten Spielzug alles klar.

RB Leipzig - Celtic Glasgow: Die Aufstellungen

Leipzig: Gulacsi (13. Blaswich) - Simakan, Orban, Gvardiol, Raum (81. Halstenberg) - Schlager, Kampl (71. Haidara) - Szoboszlai, Nkunku, Timo Werner (71. Forsberg) - Silva (82. Poulsen)

Glasgow: Hart - Juranovic, Welsh, Jenz, Taylor - O'Riley (75. Haksabanovic), McGregor (37. Abildgaard), Hatate (82. McCarthy) - Maeda (75. Forrest), Furuhashi (82. Giakoumakis), Jota

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