Thesen zu FC Bayern gegen PSG: Länderspiele als FCB-Killer, Flicks Vorgaben bleiben ungehört

Von Dennis Melzer
Hansi Flick und der FC Bayern verloren das Viertelfinal-Hinspiel gegen PSG.
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Flick kann nicht ewig schauspielern

Es ist völlig legitim, dass Hansi Flick sich die potenzielle Chance auf das Amt des Bundestrainers offenhält. Zumal die Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und seinem Lieblingsstreitpartner Hasan Salihamidzic weiterhin zu schwelen scheinen, der Burgfrieden ein zerbrechlicher ist.

Flick ist normalerweise ein Meister darin, seine Kritik ganz subtil zu äußern, aus den Zwischenzeilen kann man häufig entnehmen, dass ihm etwas nicht passt. Mittlerweile wirkt er aber nur noch genervt.

Als er auf den von Salihamidzic kurz vor Anpfiff vor laufenden Kameras kommunizierten Boateng-Abgang angesprochen wurde, wollte er sich eigentlich nicht äußern, sagte dann aber wortreich: "Ich muss hier professionell auf Fragen antworten. Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten, weil ich es nicht möchte. Weil ich muss auch ein bisschen, wie soll ich es sagen, auch ein bisschen schauspielern, das gehört auch zum Trainerjob dazu." Allzu glücklich schien er weder mit der Entscheidung, noch mit der Verkündung gewesen zu sein. Schon am Tag vor dem Spiel war er genervt davon, dass die baldige Trennung an die Presse durchgestochen worden war. Die Frage drängt sich auf: Wie lange kann Flick schauspielern?

Müller: "Das ist eher etwas für den Boulevard"

Dass Flick sich nicht klar zu seinem aktuellen Arbeitgeber bekennt, heizt die Spekulationen über einen zeitnahen Abgang seit Wochen an. Bei nahezu jeder sich bietenden Gelegenheit wird ihm die Zukunftsfrage gestellt, jedes Mal aufs Neue verweist er auf seine anfänglichen Aussagen, wonach er sich aktuell in Gänze auf die laufende Saison konzentriere und einen Vertrag bis 2023 besitze.

Beim FC Bayern ist man derlei Spielchen gewöhnt, vielmehr noch: Der Klub scheint sie sogar auf irgendeine verquere Art zu brauchen. Trotzdem: das Ganze bringt Unruhe in die Mannschaft, ist lästiger Ballast. Wird Flick medial diesbezüglich nicht selbst gelöchert, sollen mittlerweile nämlich seine Spieler Rede und Antwort stehen.

Thomas Müller brachte es bei Sky gut auf den Punkt, als er auf die Pläne seines Trainers angesprochen wurde: "Erstens weiß ich es nicht, zweitens hat das hier überhaupt keinen Platz", sagte der Routinier und schob nach: "Wir haben heute ein wildes Spiel gesehen. Ich glaube, das ist eher etwas für den Boulevard. Wir reden seit Wochen über solche Themen. Heute ging es um die Champions League."