Union Berlin - FC Bayern München 1:1: Schwache FCB-Offensive verzweifelt an Union-Bollwerk

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Der FC Bayern München hat am 5. Spieltag der Bundesligasaison seine Tabellenführung durch das 1:1 (1:1) bei Union Berlin eingebüßt. Joshua Kimmich konnte für die Bayern an der Alten Försterei Sheraldo Beckers Führungsrtreffer lediglich ausgleichen.

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Union Berlin - FC Bayern München: Die Analyse

Beim FC Bayern München durfte Jamal Musiala nach überstandenen Wehwehchen wieder von Anfang an ran, dafür saß zum ersten Mal in dieser Bundesligasaison Thomas Müller zunächst auf der Bank. "Wir haben für die vorderen vier Positionen sechs, sieben Spieler, die gleichwertig trainieren und gleichwertig spielen", sagte Trainer Julian Nagelsmann vor Spielbeginn bei Sky.

Womöglich lag es auch an Müllers Fehlen, dass Stürmer Sadio Mané kaum ins Spiel fand.

Mané hing offensiv völlig in der Luft, war sehr selten am Ball und ließ sich stellenweise sogar hinter den defensiven Mittelfeldspieler Joshua Kimmich fallen. Zu allem Überfluss zeigte der Neuzugang vom FC Liverpool in der 12. Minute, was er nicht so kann: Verteidigen nämlich.

Beim Versuch, einem eher zweifelhaften Freistoß Union Berlins die Gefahr zu nehmen und Sheraldo Becker abzulaufen, hinderte Mané eher den eigenen Mitspieler Kingsley Coman am Verteidigen, als Becker daran, an den Ball zu kommen. Der Nationalspieler Surinames erreichte so recht unbedrängt Christopher Trimmels Vorlage und traf zum 1:0.

Bayerns Antwort folgte prompt. Eckball Kimmich, über Matthijs de Ligt kam der Ball zu Jamal Musiala, dessen Schuss aber geblockt wurde. Der Abpraller landete wieder bei Kimmich, dessen satter Diagonalschuss mit Anlauf an sechs Union-Spielern vorbei ins Tor strich.

Durch das 1:1 war wieder Geduld gefordert. Und wenn man den Bayern eines zugute halten möchte, dann, dass sie gegen die emsig und umsichtig verteidigenden Berliner im Spielaufbau geduldig blieben.

In der vergangenen Saison war der Rekordmeister gegen tief stehende Gegner meist irgendwann in Aktionismus verfallen, nun bauten der erneut stark spielende Marcel Sabitzer, Joshua Kimmich und auch de Ligt geduldig auf - selbst als Union zwischen der 28. und 33. Minute dem FC Bayern die ersten wirklich schwachen fünf Minuten dieser Saison abrangen.

Als die überstanden waren, verpasste Leroy Sané zweimal den Führungstreffer für die Münchner.

Union verteidigte weiter umsichtig, kam aber in der insgesamt von beiden Teams schwächeren zweiten Halbzeit zunächst kaum mehr in die Nähe des Tores. Nach rund einer Stunde wechselte Union-Coach Urs Fischer sehr zum Ärger Beckers den Torschützen und dessen Nebenmann Behrens aus. Nagelsmann wechselte ebenfalls den Torschützen aus. Für Kimmich kam Ryan Gravenberch, für den zwar bemühten, aber diesmal recht uneffektiven Jamal Musiala außerdem Müller. Doch die größte Chance der zweiten Halbzeit hatte dann doch noch Union: Jamie Leweling vernaschte im Vollsprint Upamecano, scheiterte dann aber an Neuer.

Union Berlin - FC Bayern: Die Stimmen zum Spiel

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Die Mannschaft hat ein tolles Spiel gemacht und nicht unverdient einen Punkt erkämpft. Bayern war dem Sieg aber sicherlich näher. Wir wurden nie passiv, haben immer wieder versucht, gegen den Ball zu arbeiten. Die Ketten haben sehr, sehr gut zusammengearbeitet."

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Was das Ergebnis angeht, ist das in Ordnung. Es ist nicht unverdient für beide Teams, wir müssen uns mit dem 1:1 begnügen. Insgesamt war das Energieniveau nicht so, wie wir es bis jetzt hatten."

Union Berlin - FC Bayern München: Die Aufstellungen

1. FC Union Berlin: Frederik Rønnow - Doekhi, Jaeckel, Knoche - Ryerson (80. Gießelmann), Thorsby, Rani Khedira, Schäfer, Trimmel - Becker (62. Leweling), Behrens (62. Michels).

Bayern München: Neuer - Pavard, Upamecano, de Ligt, Davies - Kimmich (62.), Sabitzer - Coman (73. Gnabry), Musiala (62. Müller), Sané - Mané.

Union Berlin - FC Bayern München: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Becker (12.), 1:1 Kimmich (15.).

Der Star des Spiels: Christopher Trimmel (Union Berlin)

Unions rechter Schienenspieler gewann sein Privatduell gegen Alphonso Davies haushoch. War ständiger Aktivposten und Unruheherd, bereitete das 1:0 vor mit seinem Freistoß und hinderte die Münchner einige Male am Abschluss.

Der Flop des Spiels: Sadio Mané (Bayern München)

Der Stürmer schien mit der aggressiven Vorgehensweise von Union nicht zurechtzukommen und erlebte einen total gebrauchten Nachmittag. Vor dem 0:1 ließ er Becker einfach ziehen und verschuldete so das Gegentor mit. Vorne kaum Gefahr.

Der Schiedsrichter: Frank Willenborg

Hätte den Freistoß, der zu Union Berlins 1:0 durch Sheraldo Becker führte, nicht geben dürfen. András Schäfer war mehr in Dayot Upamecano gefallen, als von diesem gefoult worden. Da die Partie aber sehr intensiv und teils auch nicklich, aber größtenteils fair geführt wurde, lag er mit seiner unauffälligen Spielleitung richtig.

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