TSG Hoffenheim - Hertha BSC 3:1: TSG beendet Pleitenserie - Kevin-Prince Boateng verteidigt Niederlechner nach Handy-Kritik

Von SID/SPOX
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Die TSG Hoffenheim hat ihre schwarze Serie beendet. Im Kellerduell gegen Hertha BSC gab es einen 3:1 (2:0)-Erfolg. Bei den Berlinern meldete sich Kevin-Prince Boateng nach dem Spiel zu Wort - und verteidigte einen Mitspieler.

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Pellegrino Matarazzo schloss seinen Elfer-König Andrej Kramaric innig in die Arme und kostete das süße Gefühl des Sieges voll aus. Durch den 3:1 (2:0)-Erfolg im Kellerduell gegen Hertha BSC beendete die TSG Hoffenheim ihre schwarze Serie von 14 Spielen ohne Dreier und Matarazzo rettete seinen Job. "Der Trainer macht es sensationell gut. Jetzt sollte Ruhe einkehren", sagte Offensivspieler Christoph Baumgartner bei Sky.

Die TSG verbesserte sich auf Platz 15, doch Sportdirektor Alexander Rosen gab den Mahner. "Ich bin natürlich erleichtert. Aber das war nur ein Spiel, das kann nur der Anfang sein", sagte Rosen nach zuvor sieben Niederlagen in Serie.

Bei Hertha BSC herrscht hingegen dicke Luft. "Das war nicht akzeptabel, was wir heute geboten haben", schimpfte Kevin-Prince Boateng: "Das war einfach zu wenig. Wir müssen uns alle hinterfragen, in den Spiegel gucken, einfach mal die Schnauze halten und arbeiten."

Und weiter: "Ich habe gehört, dass es gerade einen Shitstorm gibt gegen Florian Niederlechner, weil er auf der Bank saß und auf sein Handy geschaut hat. Er war am Telefon, um zu schauen, wie es in der Tabelle steht. Ich will, dass der junge Mann in Ruhe gelassen wird." Niederlechner sei ein absoluter "Vollblut-Spieler", der Hertha damit nur helfen wolle.

Niederlechner selbst meldete sich am Abend via Instagram zu Wort: "Liebe Hertha Fans, absolut unglückliche Szene. Aber ich habe nur mit meinem Mitspieler die Ergebnisse der anderen Konkurrenten gecheckt!! Mehr nicht!! Ich will einfach nur den Klassenerhalt", schrieb er in seiner Story.

Hoffenheim - Hertha: Dabbur sieht nach zwei Minuten Rot

Hertha-Schreck Kramaric erst per Hand- (24.), dann per Foulelfmeter (37.) sowie Ihlas Bebou (51.) trafen für die Kraichgauer. Kramaric hat gegen keinen anderen Klub so oft getroffen wie gegen die Berliner (zwölf Tore). "Man hat von der ersten Sekunde an gemerkt, wie wichtig uns das Spiel ist", sagte Baumgartner.

Der Sieg geriet auch durch die Rote Karte für Munas Dabbur wegen groben Foulspiels (71.) nicht mehr in Gefahr. Stevan Jovetic (90.+2) verkürzte erst in der Nachspielzeit für die Gäste, die auf den Relegationsrang abrutschten.

Die 25.027 Zuschauer in Sinsheim sahen in den ersten Minuten eine weitgehend ausgeglichene Begegnung. Pavel Kaderabek hatte nach Vorarbeit von Kramaric die beste Gelegenheit in der Anfangsphase für die Hoffenheimer (8.).

Die Hertha hatte in der Offensive kaum etwas zu bieten. Die vereinzelten Angriffsbemühungen der Berliner brachten keine Gefahr mit sich. In der 20. Minute waren die Hoffenheimer der Führung nahe, doch Kramaric scheiterte an Torwart Oliver Christensen. Kurz darauf machte es der Kroate vom Elfmeterpunkt besser. Zuvor war der Ball an der Hand von Tolga Cigerci gelandet.

Die Gastgeber blieben auch nach dem Treffer am Drücker. Kaderabek verfehlte von der Strafraumgrenze nur knapp (32.). Nur fünf Minuten später behielt Kramaric erneut aus elf Metern die Nerven. Bebou war bei einem Konter von Filip Uremovic gefoult worden.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Hertha-Trainer Sandro Schwarz in Dodi Lukebakio und Jovetic zwei frische Offensivkräfte. Kurz darauf hatten die Hoffenheimer Glück, dass es nach einem Handspiel von Robert Skov keinen Strafstoß für die Hertha gab (49.). Wenig später schloss Bebou auf der Gegenseite einen Konter stark ab.

Danach waren weitere Tore für die TSG gegen schwache Berliner drin. Dabbur leistete seinem Team durch sein grobes Foul an Lukebakio nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung allerdings einen Bärendienst.

TSG Hoffenheim - Hertha BSC: Die Stimmen

Pellegrino Matarazzo (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir sind sehr vorsichtig ins Spiel gekommen. Mit dem Führungstreffer sind wir gewachsen. Ich freue mich für die Mannschaft, dass sie sich belohnt hat."

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Es war eine völlig verdiente Niederlage. Wir haben keine gute Leistung gezeigt und Geschenke verteilt. Die Elfmeter waren eindeutig. Danach haben wir keine gute Reaktion gezeigt."

TSG Hoffenheim - Hertha BSC: Die Daten zum Spiel

Hoffenheim: Baumann - Vogt (83. Bicakcic), Brooks, Akpoguma - Geiger - Kaderabek, Skov (83. Angelino) - Stiller (84. Delaney), Kramaric (76. Becker) - Baumgartner (69. Dabbur), Bebou. - Trainer: Matarazzo

Berlin: Christensen - Rogel, Uremovic, Plattenhardt (65. Kenny) - Richter (65. Kevin-Prince Boateng), Cigerci (46. Jovetic), Mittelstädt - Tousart, Serdar (73. Kanga) - Ngankam, Niederlechner (46. Lukebakio). - Trainer: Schwarz

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Tore: 1:0 Kramaric (24., Handelfmeter), 2:0 Kramaric (37., Foulelfmeter), 3:0 Bebou (51.), 3:1 Jovetic (90.+2)

Zuschauer: 25.027

Rote Karte: Dabbur (Hoffenheim) wegen groben Foulspiels (71.)

Gelbe Karten: - Richter (5), Ngankam (2), Mittelstädt (3)

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