BVB-Noten: Altbekannte Schwächen! Zwei Stars enttäuschen komplett

Von Patrick Brandenburg
bvb
© imago images

Der BVB hat sich zum Bundesliga-Auftakt in das Jahr 2023 gegen den FC Augsburg zu einem 4:3-Sieg gekämpft. Den Erfolg begünstigte auch das glückliche Händchen von Trainer Edin Terzic. Außerdem gab es ein emotionales Comeback und zwei große Enttäuschungen. Hier kommen die Noten und Einzelkritiken der Dortmund-Profis sowie die Gewinner und Verlierer des Spiels.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der BVB machte mit dem Triumph zwei Punkte auf Spitzenreiter Bayern München gut, dennoch offenbarte der wilde Schlagabtausch gegen FCA einige Schwächen.

SPOX zeigt die Gewinner und Verlierer und die Einzelkritiken der BVB-Profis.

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© getty

GEWINNER DES SPIELS: Sébastien Haller

Ein kleines Fußballmärchen - vielleicht sogar etwas mehr. Gut ein halbes Jahr nach der Schock-Diagnose "Hoden-Tumor" feierte der Stürmerstar sein Pflichtspieldebüt für Borussia Dortmund. Im Trainingslager in Marbella hatte der Ivorer Hoffnungen auf ein baldiges Comeback geschürt, aber dass es nun schon klappte, war wirklich alles andere als selbstverständlich. Als Haller in der 62. Minute für Moukoko auf den Platz kam, stand das frühere Westfalenstadion Kopf. Wenn Hummels seinen Traumpass in der Nachspielzeit noch verwertet hätte, nicht auszudenken. Note: 3.

verlierer
© getty

VERLIERER DES SPIELS: Youssoufa Moukoko

Kassierte vorm Anpfiff sogar einige Pfiffe von der Südtribüne, als seine Vertragsverlängerung offiziell verkündet wurde. Sein wochenlanger Poker kam bei einigen Fans offenbar nicht so gut an. Im Spiel lange mit Tarnkappe unterwegs. Kaum anspielbar, insgesamt mit nur fünf Ballaktionen und ohne Schuss aufs Tor. Vergab Mitte der ersten Hälfte eine Riesenchance fahrlässig. Note: 5.

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© imago images

BVB: TORHÜTER

Gregor Kobel: Merkwürdiges Spiel für Dortmunds Nummer eins. Kobel war 40 Minuten fast beschäftigungslos. Selbst der Lattenhüpfer von Demirovic (13.) war ungefährlich. Trotzdem ging Kobel mit zwei Gegentreffern in die Pause und kassierte nach dem Wechsel noch einen weiteren Treffer, weil seine Abwehr ihn des Öfteren im Stich ließ. Note: 3,5

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© imago images

BVB: ABWEHR

Julian Ryerson: Der Norweger ist noch nicht einmal eine Woche beim BVB und hat es direkt in die Startelf geschafft. Zeigte ein ganz ordentliches Debüt als Ersatz für den verletzten Thomas Meunier. Mit den meisten Ballaktionen aller BVB-Spieler vor der Pause. An der Fein-Abstimmung mit den Kollegen muss er aber noch arbeiten. Note: 3.

Mats Hummels: Der Abwehrchef mit Licht und Schatten. Hummels hatte eigentlich lange alles im Griff, schaltete sich immer wieder in die Angriffe ein. Hatte per Kopf eine eigene Großchance und scheiterte im Nachschuss artistisch nur am Außennetz. Sah dafür beim 2:2 schlecht aus, als er Demirovic nicht folgen konnte. Auch in der wilden Schlussphase nicht immer auf der Höhe. Note: 4.

Nico Schlotterbeck: Erhielt etwas überraschend den Vorzug gegenüber Nationalelf-Kollege Süle. Sein schlimmer Stockfehler gegen Augsburgs Beljo leitete den 1:1-Ausgleich der Gäste ein. Nur zwei Minuten später machte der Verteidiger seinen Fehler wieder gut und erzielte per Kopf das 2:1. Sein zweiter Bundesliga-Treffer im BVB-Trikot. Insgesamt nicht souverän genug. Note: 4.

Raphaël Guerreiro: Sorgte in der Offensive für viele Akzente, aber oft fehlte es an Genauigkeit oder an Übersicht. So schon nach drei Minuten, als er frei durchlief, aber den Pass in den Rücken der Augsburger Abwehr verzog oder ganz am Ende, als er das 5:3 hätte erzielen können. Hielt seine linke Seite allerdings nicht immer dicht. Note: 3,5.

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© getty

BVB: MITTELFELD

Salih Özcan: Gab den einzigen Defensivmann im Mittelfeld. Spulte seine Programm zunächst unauffällig runter. Sehr großer Einsatz und Radius. Verlor dann aber in der Schlussphase der ersten Hälfte zusehends den Faden. Etwas unglücklich schon vorm ersten Gegentor. Hatte danach immer wieder Probleme, als einziger Sechser das defensive Mittelfeld gegen Augsburgs freche Angriffe dichtzuhalten. Vielleicht braucht er in der Zentrale doch mehr Unterstützung. Note: 5.

Karim Adeyemi: Zeigte viele gute Ansätze und vor allem einige sehenswerte Kombinationen mit Brandt und Bellingham. Aber wie schon im Vorjahr fehlte es ganz oft an der Konsequenz beim letzten Abspiel. Konnte sich im Eins-gegen-Eins viel zu selten durchsetzen. Satte elf Ballverluste im ersten Durchgang. Note: 4.

Julian Brandt: Rückte für Kapitän Reus nach, der nicht rechtzeitig fit wurde und nicht einmal im Kader stand. Mit vielen guten Ideen, die von den Teamkollegen aber nicht gut umgesetzt wurden. Super Pass etwa auf Malen (36.). Mehrfach mit ultragefährlichen Freistößen, einer davon brachte das 2:1 (42.). Note: 2,5.

Jude Bellingham: Dreh- und Angelpunkt im Dortmunder Spiel, klar der Chef auf dem Platz. Trieb seinen BVB immer wieder nach vorne und animierte das Publikum zur Unterstützung. Traumpass auf Guerreiro (3.), Ausgangspunkt der gefährlichen Doppelchance von Guerreiro und Malen (18.). Belohnte sich mit dem Tor zum 1:0, als er Engels austanzte. Note: 2.

Donyell Malen: Riesenaufwand, wenig Ertrag. Der Holländer kann einem fast schon leid tun. Tauchte mehrfach in aussichtsreicher Position auf, aber brachte den Ball nicht im Tor unter. Note: 4,5.

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© getty

BVB: ANGRIFF

Youssoufa Moukoko: Viel schlechter hätte sein erstes Spiel nach der Vertragsverlängerung wie oben aufgeführt nicht laufen können. Note: 5.

BVB, Borussia Dortmund, FC Augsburg, Noten, Einzelkritik,
© getty

BVB: EINWECHSELSPIELER

Jamie Bynoe-Gittens: Kam in der 70. Minute für Malen. Toller Joker-Auftritt des Engländers. Zirkelte den Ball wunderbar um die Augsburger Abwehr rum zum zwischenzeitlichen 3:2 (74.). Keine Bewertung.

Gio Reyna: Kam ebenfalls in der 70. Minute, für Adeyemi. Brauchte ein paar Minuten länger Anlauf, aber zog dann ebenfalls mit einem wunderhübschen Tor zum 4:3 nach. Hatte sogar mehrfach einen zweiten Treffer auf dem Fuß, wollte es aber zu schön machen. Keine Bewertung.

Niklas Süle: Kurzeinsatz in der Nachspielzeit, um den knappen Vorsprung ins Ziel zu retten. Kam für Brandt. Keine Bewertung.