VfB Stuttgart - RB Leipzig 1:1: Saisonstart verpatzt! Bullen verzweifeln an starkem Müller

Von SPOX/SID
VfB Stuttgart, RB Leipzig
© imago images

Zweites Pflichtspiel, zweiter Dämpfer: RB Leipzig hat auch beim 1:1 (1:1) in Stuttgart den ersten Saisonsieg verpasst.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Domenico Tedesco hüpfte an der Seitenlinie auf und ab, ruderte mit Armen und rief Kommandos aufs Spielfeld, doch es half nichts. Die Schlussoffensive von RB Leipzig blieb erfolglos, der ambitionierte Pokalsieger wartet weiter auf den ersten Saisonsieg - jetzt soll Rückkehrer Timo Werner helfen.

"Es fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte Nationalspieler Benjamin Henrichs nach dem mageren 1:1 (1:1) beim VfB Stuttgart bei DAZN. Und Neuzugang David Raum ergänzte: "Wenn du so viele Chancen hast, musst du einfach die Dinger reinmachen." 27 Torschüsse verzeichnete das Team von Trainer Tedesco, doch nur Christopher Nkunku (8.) traf.

Besser könnte es in Zukunft Nationalstürmer Werner machen, der kurz vor der Rückkehr steht. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dementierte zwar noch eine Einigung, bestätigte aber: "Er ist ein interessanter Spieler, wir beschäftigen uns damit." Raum würde seinen DFB-Kollegen mit offenen Armen empfangen: "Wer würde sich nicht freuen, wenn er ihn in seiner Mannschaft hätte. Er wäre ein Topspieler mehr."

Eine Woche nach der Supercup-Pleite gegen den FC Bayern reichte es trotz Chancenplus nur zu einem Remis, weil Naouirou Ahamada für den VfB, der sich in der vergangenen Saison erst in letzter Minute gerettet hatte, ausglich (31.). Es war erst der zweite VfB-Treffer in den bisherigen Duellen gegen Leipzig.

"Wenn man das gesamte Spiel anschaut, haben wir uns den Punkt verdient", meinte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: "Gegen eine solche Mannschaft gilt es zu verteidigen, sich reinzuschmeißen."

Leipzig nach der Pause am Drücker

Tedesco veränderte sein Team nach der 3:5-Niederlage gegen die Bayern auf vier Positionen. Der abwanderungswillige Konrad Laimer fehlte wegen einer Sprunggelenksverletzung, die er sich im Training zugezogen hatte. Erstmals für RB lief dagegen Linksverteidiger Raum auf, den die Leipziger für rund 25 Millionen Euro aus Hoffenheim verpflichtet hatten.

Im Mittelpunkt stand aber erst einmal Nkunku. Der Franzose vollendete die erste RB-Chance gleich eiskalt und machte dort weiter, wo er in der letzten Saison aufgehört hatte. Nkunku hatte 20 Tore erzielt (plus 15 Vorlagen).

Leipzig blieb nach kurzen Startschwierigkeiten deutlich am Drücker, versäumte es aber, nachzulegen und schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Dies sollte sich rächen.

Der VfB, der sich zunächst kaum befreien konnte, wurde aktiver und belohnte sich durch Ahamada, der von der Strafraumgrenze die Übersicht behielt. Bis zur Pause konnte der VfB die Partie dann ausgeglichen gestalten, hatte bei einem Pfostenschuss durch Konstantinos Mavropanos (45.+3) sogar noch Pech.

Auch kurz nach dem Wechsel hätte Stuttgart in Führung gehen können, als Neuzugang Josha Vagnoman den Ball freistehend über das Tor hob. Leipzig tat sich schwer, in der gut gestaffelten VfB-Defensive eine Lücke zu finden. Erst in der Schlussphase schaltete der Favorit wieder einen Gang hoch, scheiterte aber immer wieder am starken VfB-Keeper Florian Müller.

VfB Stuttgart: Karazor gegen Leipzig eingewechselt

Atakan Karazor feierte außerdem 17 Tage nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft seine Rückkehr auf den Platz. Der 25-Jährige wurde in der Nachspielzeit eingewechselt.

"Ich freue mich, dass er wieder dabei ist. Er geht von Tag zu Tag mehr auf. Seine Stimme in der Kabine ist wichtig", sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo nach der Partie.

Karazor war in seinem Urlaub auf Ibiza Mitte Juni wegen einer möglichen Straftat festgenommen worden. Am 21. Juli war der VfB-Profi gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Mislintat hatte immer wieder betont, der Defensivmann sei "ganz klar unser Spieler und ein volles Mitglied des Teams".

VfB Stuttgart - RB Leipzig: Die Stimmen

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Es war glücklich, aber nicht unverdient. Wir hatten die erste Viertelstunde Probleme, mussten uns anpassen, haben das Spiel aber bis zum Ende der ersten Halbzeit gedreht. Als bei uns die Power nachgelassen hat, mussten wir leiden. Aber wir haben bis zum Schluss gekämpft wie die Löwen."

Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "In der vergangenen Saison waren wir nach unserem 2:0 in Stuttgart nicht ganz zufrieden. Man hat heute eine Entwicklung gesehen. Wir haben aggressiv und intensiv gespielt. Wir haben uns einen Chancenwucher erarbeitet, aber dann gehst du nur mit einem Punkt aus dem Spiel. Wenn wir diese Chancen genutzt hätten, wären wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

VfB Stuttgart - RB Leipzig: Die Daten zu Spiel

Tore: 0:1 Nkunku (8.), 1:1 Ahamada (31.)

Gelbe Karten: Katompa Mvumpa, Mola - Sörloth, Tedesco (Trainer)

Stuttgart: Florian Müller - Mavropanos, Anton, Ito - Vagnoman, Endo, Katompa Mvumpa (90. Perea) - Führich (77. Millot), Ahamada (90.+1 Karazor) - Kalajdzic (64. Churlinov), Tomas (76. Mola). - Trainer: Matarazzo

Leipzig: Gulacsi - Klostermann, Orban, Halstenberg (85. Gvardiol) - Henrichs, Kampl (59. Szoboszlai) - Novoa (81. Simakan), Raum - Olmo (85. Forsberg) - Silva (85. Sörloth), Nkunku. - Trainer: Tedesco