FC Augsburg - SC Freiburg 0:4: SCF feiert Torgala! Gregoritsch, Ginter und Co. vermiesen Maaßens BL-Debüt als FCA-Trainer

Von SPOX / SID
Matthias Ginter traf bei seinem Profidebüt gegen Augsburg 2012 - und am Samstag in seinem ersten Bundesligaspiel nach seiner Rückkehr zum SC Freiburg.
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Der SC Freiburg feiert beim FC Augsburg einen gelungen Start in die Bundesliga-Saison - auch dank eines "Seitenwechslers" und zwei Treffern in 105 Sekunden. Und Rückkehrer Matthias Ginter erlebt ein besonderes Deja-vu.

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Wie sich die Bilder gleichen. Sogar das Küsschen für das SC-Wappen auf seiner Brust wiederholte Matthias Ginter am Samstag, nachdem er seine Rückkehr nach Freiburg gleich mit seinem ersten Treffer krönte. Beim klaren 4:0 (0:0)-Erfolg beim FC Augsburg traf Ginter zum zwischenzeitlichen 3:0.

"Mein erstes Profispiel war auch gegen Augsburg, da habe ich auch getroffen", erinnerte Ginter bei Sky an sein Bundesligadebüt im Januar 2012. "Daher haben mir viele gesagt: 'Jetzt machst du wieder einen.' Ich habe immer gesagt: 'Ja, ja, ist klar ...'" Doch die Vorahnung sollte Realität werden. "Dass es dann so läuft und wir mit einem 4:0 in die Bundesliga-Saison zu starten, ist außergewöhnlich. Ich bin unfassbar glücklich, dass es so gut geklappt hat." Aber Ginters Deja-vu war nicht die einzige "Ausgerechnet"-Geschichte an diesem aus Freiburger Sicht gelungenen Nachmittag.

Vor dem Spiel erhielt Michael Gregoritsch einen Blumenstrauß - als Dankeschön für seine fünf Jahre, die er in Schwaben gespielt hatte. "Reiß Dich heute zusammen", bat ihn Manager Stefan Reuter noch - doch der fromme Wunsch wurde nicht erhört. "Man sollte auf viele Dinge achten", sagte Gregoritsch nach dem Spiel mit einem verschmitzten Lächeln, "aber darauf kann man keine Rücksicht nehmen."

Mit einem Treffer 15 Sekunden nach der Pause ebnete Gregoritsch an alter Wirkungsstätte dem Sport-Club den Weg zum Weg - Rücksicht nahm er dabei nur beim Jubel nach dem Tor: Er hielt sich zurück - "aus Respekt". Es war dem Österreicher allerdings dann doch anzusehen, wie erleichtert er über seinen insgesamt gelungenen Einstand für seinen neuen Verein war: "Ich freue mich, dass ich so einsteigen konnte."

SC Freiburg: Christian Streich lobt Michael Gregoritsch

Der Treffer von Gregoritsch brachte Augsburg völlig aus dem Konzept. Nur 90 Sekunden später erhöhte der starke Vincenzo Grifo mit einem sehenswerten Freistoß (48.), es folgten ein nach Videobeweis wegen Abseits aberkannter Treffer von Roland Sallai (55.) und die korrekten Treffer von Rückkehrer Ginter (61.) und Neuzugang Ritsu Doan (78.). Freiburg spielte in beeindruckender Manier so, wie der FC Augsburg gerne spielen möchte.

Von Trainer Christian Streich gab es danach ein Sonderlob für Gregoritsch. "Gregerl hat viele Dinge gut gemacht", sagte er, "er hat gut gespielt, aber nicht nur, weil er ein Tor geschossen und eines vorbereitet hat." Vor allem imponierte Streich, dass sich der neue zentrale Angreifer umgehend und wie die Mitspieler allein in den "Dienst der Mannschaft" gestellt hatte, weil er uneigennützig spielte, immer wieder anlief, damit Unruhe stiftete.

Schiri Dankert verletzt sich bei Zusammenprall mit Günter

Dass die Freiburger zum Start in die Bundesliga- und Europapokalsaison so überzeugend auftraten, lag allerdings auch an Ginter, der einst im Januar 2012 für den SC Freiburg sein erstes Tor als Profi gegen die Augsburger erzielt hatte. "Dass es so läuft, das ist schon außergewöhnlich", sagte der Abwehrchef, der nach acht Jahren in der Fremde zu seinem Heimatverein zurückgekehrt war. Die Vorarbeit zu seinem Treffer kam - von Gregoritsch.

Einige Schreckmomente hatte die Partie leider allerdings auch zu bieten: Rund um die 70. Minute wurde es im Stadion für längere Zeit extrem still. Ein Fan brach auf der Tribüne zusammen und musste von Sanitätern notversorgt werden. Nachdem der Anhänger auf einer Trage aus dem Stadion geführt wird und die Nachricht die Runde macht, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht, feuerten die Fans ihre Teams wieder an.

FC Augsburg - SC Freiburg: Die Stimmen

Enrico Maaßen (Trainer FC Augsburg): "Ich finde, wir sind gut reingekommen, wir haben die ersten 20 Minuten gut gespielt. Mit den zwei Gegentreffern sind wir sehr unglücklich in die zweite Halbzeit gestartet sind. Danach hat etwas die Überzeugung gefehlt. In der Summe ist das sehr ärgerlich für uns, aber es ist nur ein Spiel, wir müssen dranbleiben, die Dinge aufarbeiten und es im nächsten Spiel besser machen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Schwieriges Spiel. Wir sind davon ausgegangen, dass Augsburg viel eins gegen eins auf dem Platz spielen wird, und es ist so gekommen, das ist sehr unangenehm. Die erste Halbzeit war schwierig. Es hat uns dann geholfen, dass wir gleich zwei Tore gemacht haben. Ich bin zufrieden, weil sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Gregerl (Anm: Michael Gregoritsch) hat gut gespielt, nicht nur weil er weil er ein Tor geschossen und eines vorbereitet hat."

FC Augsburg - SC Freiburg: Die Aufstellungen

Augsburg: Gikiewicz - Bauer, Gouweleeuw, Uduokhai - Gruezo - Caligiuri (59. Pedersen), Iago (82. Gumny) - Arne Maier, Rexhbecaj (75. Pepi) - Hahn (59. Jensen), Demirovic (59. Niederlechner)

Freiburg: Flekken - Sildillia (84. Siquet), Ginter, Lienhart, Günter - Maximilian Eggestein, Höfler - Doan (81. Jeong), Sallai (76. Kyereh), Grifo (81. Weißhaupt) - Gregoritsch (76. Petersen)

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