Arminia Bielefeld - RB Leipzig 1:1: Punkteteilung reicht den Bullen für die Königsklasse - Bielefeld steigt ab

Von SID
RB Leipzig und Arminia Bielefeld trennen sich mit 1:1.
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Arminia Bielefeld steigt zum achten Mal aus der Bundesliga ab, RB Leipzig erreicht die Champions League.

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Beim Schlusspfiff sangen zunächst nur die erleichterten Fans von RB Leipzig, nach einer Minute der Stille hielten die Anhänger von Arminia Bielefeld ihre Schals hoch und feierten lange und ausgiebig ihre Mannschaft für eine wackere Abschiedsvorstellung.

Den achten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga konnten die Ostwestfalen nicht mehr verhindern, obwohl sie alles für das Wunder gaben. "Wir haben alles rausgehauen für uns, für die Fans, damit man ein positives Gefühl mitnimmt", sagte Torschütze Janni Serra nach dem 1:1 (0:0) gegen die Leipziger, die sich nach zwischenzeitlichem Zittern erneut für die Champions League qualifizierten, bei Sky: "Aber wir haben gegen die direkten Konkurrenten nicht gewonnen, deshalb sind wir abgestiegen."

Gefeiert wurde vor allem Torhüter Stefan Ortega, der den Klub insgesamt nach zwölf Jahren verlässt. Mit Tränen in den Augen sprach der 29-Jährige, der unter anderem beim Aufsteiger Schalke 04 im Gespräch ist, von einem "schweren Tag". "Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer für mich wird", sagte Ortega und kündigte an: "Ich komme als Fan wieder."

Am Ende reichte es für die Arminia nicht zum Sprung auf den Relegationsplatz. Ein eigener Sieg wäre Voraussetzung gewesen, zudem hätte der VfB Stuttgart hoch verlieren müssen.

Leipzig mit schwachem Start, Bielefeld vor gewaltigem Umbruch

Serra (70.) brachte Bielefeld in Führung und schürte zumindest ein wenig Hoffnung auf ein Wunder, Willi Orban (90.+4) glich für Leipzig aus und brachte RB damit aus eigener Kraft zum vierten Mal in Folge in die Königsklasse. RB muss sich dennoch schnell schütteln. In genau einer Woche steht das DFB-Pokalfinale in Berlin an. Gegner: Freiburg.

"Die letzten zehn Minuten waren nicht einfach", sagte Emil Forsberg: "Ich bin sehr stolz, was wir nach der Winterpause geleistet haben. Es war keine einfache Saison. Aber wir sind jetzt in der Champions League und haben noch das Pokalfinale. Wir können es kaum abwarten."

Bielefeld hatte am Freitag mit einer Personalentscheidung für Aufbruchstimmung gesorgt: DSC-Rekordtorschütze Fabian Klos, der bereits seinen Abschied angekündigt hatte, geht doch noch in eine zwölfte Saison. Der 34 Jahre alte Fanliebling, der am 28. Spieltag gegen den VfB Stuttgart eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, wollte "unser Stadion nicht liegend auf einer Trage verlassen".

Davon abgesehen, steht Bielefeld vor einen gewaltigen Umbruch: Acht Profis wurden am Samstag verabschiedet, darunter der langjährige Stammtorwart Ortega. Auch ein neuer Cheftrainer wird gesucht, als heißeste Kandidaten gelten Martin Demichelis (Bayern München II) und Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II).

Mit dem Anpfiff war jegliche Melancholie verflogen: Bielefeld, im Hinspiel überraschend mit 2:0 siegreich, warf vor 22.719 Zuschauenden gegen den hohen Favoriten noch einmal seine ganze Kampfkraft in die Waagschale.

Leipzig brauchte etwa eine Viertelstunde, um Lösungen gegen den giftigen Gegner zu entwickeln. Der Druck auf das Bielefelder Tor wuchs stetig. In der zweiten Hälfte ließ Serra die Arminia noch einmal hoffen.

Arminia Bielefeld - RB Leipzig: Die Stimmen

Marco Kostmann (Trainer Arminia Bielefeld): "Wir haben zu viele Spiele unentschieden gespielt, die wir hätten ziehen können. Uns war wichtig, dass jeder dieses Spiel nutzt, um allen und vor allem sich selbst zu zeigen, dass er in der Bundesliga mithalten kann, wenn er alles reinwirft. Das gibt mir Zuversicht für die neue Saison."

Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "Es zählt, am letzten Spieltag da zu stehen, wo wir uns sehen. Wir haben eine gute Mentalität gezeigt. Das Gefühl ist super, super gut."

Arminia Bielefeld - RB Leipzig 1:1: Die Aufstellungen

Bielefeld: Ortega - Ramos, Pieper (80. Brunner), Nilsson (90. Andrade), Laursen - Prietl - Vasiliadis (63. Kunze), Okugawa - Wimmer (46. Ince), Serra, Robin Hack (90. Schöpf). - Trainer: Kostmann

Leipzig: Gulacsi - Simakan, Orban, Halstenberg - Henrichs, Laimer (72. Adams), Kampl (86. Szoboszlai), Angelino (86. Novoa) - Forsberg (73. Olmo), Nkunku - Silva. - Trainer: Tedesco

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)

Tore: 1:0 Serra (70.), 1:1 Orban (90.+3)

Zuschauer: 22.719

Bundesliga: Der Tabellenkeller nach dem 34. Spieltag

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
15.Stuttgart3441:59-1833
16.Hertha BSC3437:71-3433
17.Arminia Bielefeld3427:53-2628
18.Greuther Fürth3428:82-5418
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