TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart 3:3: Im Corona-Notstand - TSG-Negativlauf geht weiter

SID
Sowohl die TSG als auch die Stuttgarter befinden sich im Tabellenmittelfeld.
© Getty

Ein Last-Minute-Tor von Marc-Oliver Kempf entriss der TSG Hoffenheim den Sieg im Corona-Notstand. Allerdings zogen sich die Kraichgauer achtbar aus der Affäre.

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Als Sebastian Hoeneß in die Kabine stapfte, gab es Extra-Applaus von der Chefetage oben aus der Loge. Der Coach der TSG Hoffenheim erhob die Hände und klatschte zurück. Im Corona-Notstand hatten sich die Kraichgauer mehr als achtbar aus der Affäre gezogen, vor allem in der zweiten Halbzeit.

Doch am Ende reichte es für die Hoffenheimer nur zu einem 3:3 (1:2)-Teilerfolg gegen Aufsteiger VfB Stuttgart, denn Marc-Oliver Kempf (90.+3) entriss den Gastgebern mit seinem Last-Minute-Tor noch den zum Greifen nahen Dreier.

Ein weiterer Nackenschlag für die TSG, der Negativlauf geht weiter, in mittlerweile sechs Partien ohne Sieg verbuchten die Hoffenheimer nur zwei Zähler. "Bei mir herrscht ganz klar Frust. Eine gute Halbzeit reicht nicht. Dennoch müssen wir den Sieg einfach nach Hause bringen. Dass wir bestraft werden, ist aber vielleicht gar nicht schlecht für den Lerneffekt, den wir offensichtlich brauchen", sagte TSG-Kapitän Oliver Baumann beim SWR. Allerdings waren die Voraussetzungen und die Personalnöte mehr als prekär.

Die erkrankten Kevin Vogt, Sebastian Rudy, Robert Skov, Jacob Bruun Larsen, Munas Dabbur, Ishak Belfodil und Sargis Adamjan fehlten gegen Stuttgart. Zudem musste Trainer Sebastian Hoeneß auf Kapitän Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Konstantinos Stafylidis und Pavel Kaderabek verzichten.

Baumgartner aus dem Nichts zur Führung

Die Hoffenheimer waren erst am Montag aus einer mehrtägigen Mannschafts-Quarantäne auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Sieben Profis, ein Betreuer und ein Mitglied des Trainerteams waren zuletzt mit dem Virus infiziert. Aus diesem Grund wollten die Klub-Verantwortlichen das Spiel gegen den VfB von Samstag auf Sonntag verschieben. Der Antrag wurde aber von der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgelehnt.

Christoph Baumgartner (16.), Ryan Sessegnon (48.) und Andrej Kramaric per Foulelfmeter (71.) trafen für die TSG. Der argentinische Nationalspieler Nicolas Gonzalez (18.), der im dritten Spiel in Folge erfolgreich war, erzielte das erste VfB-Tor. Zudem traf der Kongolese Silas Wamangituka (27.) für die Stuttgarter. Am Ende rettete Kempf den VfB.

Zu Beginn hatten die Hoffenheimer Probleme in allen Bereichen. Von Vize-Weltmeister Kramaric, der erstmals seit seiner überstandenen Corona-Infektion im Oktober auf dem Platz stand, war zunächst wenig zu sehen.

Daniel Didavi vergab die nächste Möglichkeit für den VfB (15.). Nur Sekunden später traf der Österreicher Baumgartner aus dem Nichts. Die Freude währte nicht lange. Gonzalez, der in der Länderspielpause auch für Argentinien getroffen hat, schloss eine starke Einzelleistung perfekt ab.

VfB Stuttgart: Gonzalez fällt wochenlang aus

Kurz darauf klingelte es erneut im Tor der Hoffenheimer. Nachdem der Ball vorher an Latte und Pfosten gelandet war, schob Wamangituka ein. Es war das dritte Saisontor des Afrikaners. Wenige Minuten später wurde der VfB geschwächt, der angeschlagene Gonzalez musste raus. Das hintere Innenband ist laut VfB angerissen, er "wird sicher ein paar Wochen ausfallen", sagte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs kamen die Gastgeber stark verbessert aus der Kabine. Nach Vorarbeit von Kramaric traf der Engländer Sessegnon zum ersten Mal in der Bundesliga. Im Anschluss war die TSG sogar der Führung nahe, der VfB wurde gewaltig in die Defensive gedrängt.

Nach rund einer Stunde wurden die Gäste wieder besser, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach Foul von Waldemar Anton an Florian Grillitsch blieb Kramaric ruhig vom Punkt. Doch am Ende war es Kempf, der den VfB jubeln ließ. "Am Ende war es zwar ein glückliches Unentschieden, aber der Punkt ist insgesamt verdient. Die tolle Moral ist enorm wichtig für uns", sagte VfB-Kapitän Gonzalo Castro im SWR.

TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart: Die Aufstellungen

Hoffenheim: Baumann - Posch, Nordtveit, Akpoguma - Samassekou - Bebou, Grillitsch (76. Gacinovic), Geiger, Sessegnon - Baumgartner (86. Klauss), Kramaric (90.+1 Beier). - Trainer: Hoeneß

Stuttgart: Kobel - Stenzel (75. Klement), Anton, Kempf - Coulibaly (59. Sosa), Endo, Mangala, Wamangituka - Castro (75. Förster), Didavi (59. Klimowicz) - Gonzalez (32. Kalajdzic). - Trainer: Matarazzo

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