1. FC Köln - SV Werder Bremen 1:1: Jonas Hector rettet dem Effzeh einen Punkt

SID
Jonas Hector (l.) jubelt über den Ausgleich, Keeper Jiri Pavlenka ist richtig sauer.
© getty

Der 1. FC Köln hat mit dem 1:1 (0:0) gegen Werder Bremen einen weiteren Rückschlag im Abstiegskampf vermieden (hier geht es zu den Highlights).

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Florian Kohfeldt diskutierte noch lange mit dem Schiedsrichter, doch Jonas Hector konnte die Bremer Proteste nach dem späten Ausgleich nicht verstehen. "Für mich war es kein Foul", sagte der Torschütze zum 1:1 (0:0) des 1. FC Köln gegen den SV Werder bei Sky. Sein Teamkollege Emmanuel Dennis hatte den Bremer Torhüter Jiri Pavlenka in der Luft attackiert, der Ball sprang Hector vor die Füße, der mit seinem ersten Tor seit einem Jahr (83.) dem FC einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf rettete.

"Er hat ihm die Hand weggedrückt, und mit einer Hand kann er den Ball nicht fangen", meinte dagegen Werder-Trainer Kohfeldt und ergänzte an die Adresse des Referees Matthias Jöllenbeck: "Das muss sich er sich einfach noch mal angucken."

Mit 22 Zählern hat Köln zwar weiter nur ein kleines Polster auf den Relegationsplatz, verhinderte aber dank seines lange verletzten Kapitäns die vierte Niederlage in Folge. "Wir müssen mit dem Punkt leben, der auf jeden Fall verdient war", sagte Hector, der erstmals seit dem 24. Januar wieder auf dem Platz stand. "Natürlich hilft jeder Punkt im Abstiegskampf, aber wir hätten drei verdient gehabt", meinte sein Teamkollege Max Meyer.

Joshua Sargent (66.) hatte Werder in Führung gebracht. Trotz der verspielten Führung kann Bremen das Unentschieden als Erfolg verbuchen: Einerseits hat die Kohfeldt-Elf mit nun 27 Punkten einen Konkurrenten auf Distanz gehalten, zudem kann sie am Mittwoch im Nachholspiel bei Arminia Bielefeld nachlegen.

Der FC begann schwungvoll und längst nicht so zurückhaltend wie in den vergangenen Wochen. Über die spielstarken Meyer, der erstmals in der Startelf stand, Elvis Rexhbecaj und Ondrej Duda fand Köln immer wieder Lücken in der Defensive der Gäste und erarbeitete sich ein deutliches Übergewicht.

Werder kam kaum geordnet aus der eigenen Hälfte, Niclas Füllkrug, der zuletzt im Oktober von Beginn an gespielt war, wurde zunächst wenig eingebunden. Mit vielen langen Bällen versuchten die Bremer, das Mittelfeld schnell zu überwinden - mit überschaubarem Erfolg.

Sargent schlägt für Werder aus dem Nichts zu

Köln blieb die bessere Mannschaft und kam in viele aussichtsreiche Situationen. Das Tor von Pavlenka brachte der FC aber anders als noch zu Beginn selten in Gefahr.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff bot sich Bremen die große Chance zur Führung. Ludwig Augustinsson (47.) scheiterte jedoch aus knapp zehn Metern an Timo Horn im Kölner Tor, Kevin Möhwald schoss im zweiten Versuch deutlich drüber. Werder erzwang nun einige Ballverluste, spielte aber zu hektisch, um aus ihnen Profit zu schlagen.

Köln kombinierte nicht mehr so präzise wie noch in der Anfangsphase. Stattdessen bestimmten nun viele Zweikämpfe und Fouls das Geschehen. Jeder Pfiff von Jöllenbeck wurde lautstark kommentiert und diskutiert.

Das hemmte den Spielfluss, das Niveau sank merklich - bis Sargent aus dem Nichts zuschlug und Kölns Torhüter Horn mit einem platzierten Kopfball keine Chance ließ.

1. FC Köln - Werder Bremen: Die Stimmen

Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Wir haben eines unserer guten oder richtig guten Spiele gesehen. Der Ertrag ist nicht der, den wir uns gewünscht haben. Wir müssen nach dem Rückstand damit leben, dass wir 1:1 spielen. Der Gegner war sehr defensiv und abwartend. Trotz guter Chancen sind wir leider in Rückstand geraten, sind aber cool geblieben und haben den Kopf nicht verloren. Es war ein mehr als verdientes Unentschieden. Wir können jeden Punkt gut gebrauchen, aber ich sage trotzdem, wir hätten gerne heute gewonnen."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Es war ein unglücklicher Punkt für uns. Wir sind in einer Phase, in der wir punkten müssen. Wir haben eine Taktik gewählt, die nicht wunderschön anzusehen ist. Aber so haben wir wenig zugelassen. Es war der Gedanke, dass sich Köln ein bisschen ausspielt. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel, hatten eine klares Chancenplus und müssen das zweite Tor schießen. Beim Gegentor bin ich der Meinung, dass es ein klares Foulspiel ist. Ein Torwart muss den Ball fangen dürfen, das konnte er nicht. Da hätte der VAR eingreifen müssen."

1. FC Köln - Werder Bremen: Die Aufstellungen

Köln: T. Horn - Katterbach, Mere, J. Horn - Skhiri - Wolf, Rexhbecaj (71. Hector), Meyer, Jacobs (71. Limnios) - Duda (71. Dennis), Thielmann (66. Drexler)
Bremen: Pavlenka - Augustinsson (90.+1 Agu), Toprak, Veljkovic - Gebre Selassie, Friedl - Möhwald (57. Schmid) , Eggestein - Sargent (86. Selke), Rashica, Füllkrug (57. Bittencourt)