BVB-Sportchef Michael Zorc im Interview: "Gottseidank war es nicht spielentscheidend"

Von Max Schrader
Michael Zorc ist sichtlich erleichtert nach dem ersten BVB-Dreier nach zuvor drei Unentschieden in Folge.
© imago images

Durch den 1:0-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach hat Borussia Dortmund die Sieglos-Serie beendet. Entsprechend zufrieden zeigte sich Sportchef Michael Zorc.

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Im Interview in der Mixed Zone sprach er über die Erleichterung nach dem Sieg, das Eingreifen des Videoassistenten und die Suspendierung von Jadon Sancho.

Herr Zorc, wie wichtig war der heutige Sieg?

Zorc: Es war sehr wichtig, nach drei Unentschieden mal wieder zu gewinnen. Da greift der alte Satz: Für Siege gibt es keinen Ersatz. Das ist auch so. Wir haben sehr darunter gelitten, dass wir die letzten Spiele nicht gewonnen haben. Heute Abend hat man das teilweise noch bemerkt. Wir zwar nicht die absolute Souveränität in allen Aktionen, trotzdem haben wir den Druck standgehalten. Insgesamt gesehen haben wir verdient gewonnen. Wir mussten sogar drei Tore schießen, damit eins zählt. Das Spiel heute kann aber nur ein Anfang für die nächsten Wochen gewesen sein. Ich persönlich freue mich, dass wir zu null gespielt haben. In erster Linie sind wir aber erleichtert.

Michael Zorc ist sichtlich erleichtert nach dem ersten BVB-Dreier nach zuvor drei Unentschieden in Folge.
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Michael Zorc ist sichtlich erleichtert nach dem ersten BVB-Dreier nach zuvor drei Unentschieden in Folge.

Zorc: Gottseidank war es nicht spielentscheidend

Dem BVB wurden zwei Tore durch den Videoassistenten aberkannt. Waren die Entscheidungen für Sie nachvollziehbar?

Zorc: Ich habe es noch nicht gesehen. Yann Sommer wird den Ball bei der zweiten Entscheidung nie halten. Das weiß jeder, der schon mal Fußball gespielt hat. Trotzdem ist sie regelgerecht, da Marco in dem Moment in sein Sichtfeld läuft. Ob er da nun rumläuft oder nicht, der Ball ist drin. Bei der ersten Entscheidung ist die Hacke im Abseits, glaube ich. Wenn wir davon sprechen, dass klare Fehlentscheidungen revidiert werden müssen, weiß ich nicht, ob dies im Sinne des Erfinders ist. Gottseidank war es nicht spielentscheidend.

Was gibt Ihnen dieses 1:0 an Stimmung mit für die nächsten Wochen?

Zorc: Es ist erst mal wichtig, dass wir mit dem Sieg den Anschluss an die Tabellenspitze gefunden haben. Oben ist alles sehr eng beieinander. Keiner marschiert fehlerfrei durch. Daher ist alles drin und alles offen.

Wie verfahren Sie bei Jadon Sancho? Werden Sie noch mal das Gespräch suchen?

Zorc: Ich habe ja schon mit ihm gesprochen. (lacht) Wir haben ihn jetzt sanktioniert, sowohl monetär als auch mit dieser Suspendierung. Es war keine einfache Entscheidung, gerade auch in unserer jetzigen Situation. Er ist ein wichtiger Spieler für uns, aber nach Abwägung aller Punkte und Faktoren haben wir gesagt, im Sinne der Mannschaft zu handeln. Die Mannschaft ist das Wichtigste.

Sancho wird aber wieder mit nach Mailand (Mi., 21 Uhr im Liveticker) fliegen, oder?

Zorc: Er hat heute Morgen schon alleine trainiert. Sehr gut, wie ich gehört habe. Ich gehe davon aus, dass er in Mailand wieder dabei ist. Die Suspendierung gilt nur für heute.

Zorc über Sancho: "Man muss Grenzen setzen"

Welche Begründung hat Sancho mitgebracht?

Zorc: Das bleibt intern.

Das klingt so, als sei es nicht das erste Mal gewesen.

Zorc: Jadon ist ein ganz anständiger Junge. Ich mag ihn sehr. Er ist aber auch noch sehr, sehr jung. Er ist noch in einem Lernprozess und testet vielleicht auch mal Grenzen aus. Dann muss man diese Grenzen halt setzen.

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