1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf 3:0: Ängstliche Düsseldorfer steigen direkt ab

SID
Fortuna Düsseldorf ist nach der Niederlage gegen Union Berlin in die 2. Liga abgestiegen.
© imago images / Nordphoto

Kein Aufbäumen, kein Klassenerhalt: Fortuna Düsseldorf ist zum sechsten Mal in der Klubgeschichte aus der Bundesliga abgestiegen. Das Team von Trainer Uwe Rösler wurde durch ein 0:3 (0:1) am letzten Spieltag bei Union Berlin noch von Werder Bremen abgefangen.

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Nach dem letzten Schlusspfiff in der Bundesliga vergrub Florian Kastenmeier sein Gesicht im Rasen. Der Torhüter von Fortuna Düsseldorf wollte gar nicht mehr aufstehen. Stürmer Rouwen Hennings kämpfte ein paar Meter weiter mit den Tränen.

Trainer Uwe Rösler versuchte vergeblich, seine Spieler wieder auf die Beine zu bringen. Doch nach dem sechsten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga gab es keinen Trost.

"Im Moment ist eine große Leere in den Köpfen", sagte Abwehrchef Kaan Ayhan nach der 0:3 (0:1)-Pleite bei Union Berlin bei Sky, "wir haben es in den letzten Wochen und Monaten liegen lassen, nicht nur heute."

Die Fortuna musste am letzten Spieltag noch Werder Bremen (6:1 gegen den 1. FC Köln) vorbeiziehen lassen und verpasste die Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten. "Ich hatte das Gefühl, wir hätten noch zwei Stunden spielen können und es passiert nichts", meinte Ayhan.

Auch Mittelfeldspieler Adam Bodzek tat sich schwer, die richtigen Worte zu finden. "Wir haben schon versucht, an uns zu glauben", sagte er, "aber es ist natürlich zu wenig. Es ist ein Scheiß-Gefühl." Sportvorstand Uwe Klein sprach von einem "richtigen Tiefschlag", stellte aber klar, dass Rösler auch in der 2. Liga Fortuna-Trainer bleibt: "Selbstverständlich!"

Union - Düsseldorf: Gentner legt in der zweiten Halbzeit nach

Schon zehn Minuten vor Schluss war Torwart Kastenmeier mit dem Mut der Verzweiflung nach vorne gestürmt - es stand 0:2, und nur ein Sieg hätte Fortuna noch vor dem direkten Abstieg retten können. Als Suleiman Abdullahi (89.) den dritten Union-Treffer erzielte, war alles vorbei.

Düsseldorfs Niederlage im Fernduell mit Werder um den Relegationsrang leitete ausgerechnet ein Ex-Bremer ein: Anthony Ujah erzielte in der 26. Minute das 1:0 für Berlin. In der zweiten Halbzeit legte Christian Gentner mit dem 2:0 (54.) nach. Die Düsseldorfer, die mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung ins Saisonfinale gegangen waren, schienen vor Angst vor dem Abrutschen auf Platz 17 und den Zwischenergebnissen aus Bremen wie gelähmt.

Die Gäste agierten ängstlich. Statt die Berliner, die bereits zwei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt perfekt gemacht hatten, durch aggressives Pressing zu Fehlern zu zwingen, wartete Düsseldorf ab.

Fortuna zu passiv - Berliner Defensive ohne Schwierigkeiten

Auch nach den zwei vergebenen Chancen durch Ayhan (12.) und Karaman (16.) blieb das Fortuna-Spiel passiv - und das wurde bestraft. Nach einer Ecke reagierte Ujah gedankenschnell und stocherte den Ball zum 1:0 über die Linie. Die Rettungsaktion von Adam Bodzek kam zu spät.

Erst danach wachten die Düsseldorfer auf und erhöhten etwas den Druck. Trainer Rösler, der über die hohe Führung der Bremer informiert war, coachte nun noch engagierter an der Seitenlinie. Doch seine Spieler leisteten sich zu viele Fehler im Aufbauspiel.

Auch nach dem Seitenwechsel kam von den Gästen herzlich wenig. Die Berliner Defensive hatte kaum Schwierigkeiten, die Angriffe schon vor dem Strafraum zu stoppen.

Union Berlin - Fortuna Düsseldorf: Die Aufstellungen

  • Union: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Schlotterbeck, Reichel - Kroos (61. Malli), Prömel (66. Becker) - Bülter (81. Parensen), Gentner, Mees (62. Schmiedebach) - Ujah (61. Abdullahi). - Trainer: Fischer
  • Düsseldorf: Kastenmeier - Ayhan, Jörgensen (29. Andre Hoffmann), Gießelmann (62. Suttner) - Stöger, Bodzek (62. Morales) - Matthias Zimmermann, Thommy - Skrzybski (62. Kownacki), Hennings, Karaman (73. Zimmer). - Trainer: Rösler
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