FC Bayern München - SV Werder Bremen 1:0: FCB legt im Titelduell vor

Niklas Süle erzielte das Siegtor des FC Bayern gegen Werder Bremen.
© getty

Der FC Bayern München hat im Titelduell mit Borussia Dortmund vorgelegt und die Tabellenführung zumindest vorübergehend auf vier Punkte ausgebaut. Am 30. Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Niko Kovac dank eines Treffers von Niklas Süle mit 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen. Dortmund kann am Sonntag in Freiburg (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) nachziehen.

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"Manchmal muss eben auch ein dreckiges Tor helfen", sagte Siegtorschütze Süle in den Katakomben der Allianz Arena augenwzinkernd über seinen abgefälschten Siegtreffer in der 75. Minute.

Die Hoffnungen der Münchner auf den siebten Meistertitel in Folge, sie leben trotz eines schwierigen Heimspiels weiter. "Es war ein Sieg der Geduld", meinte Bayern-Trainer Kovac und machte das nicht nur am disziplinierten Auftreten der Gäste, sondern auch an den frühsommerlichen Temperaturen fest. "25 Grad von null auf hundert, das ist nicht einfach."

FC Bayern - Werder Bremen: Die Stimmen zum Spiel

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Es war ein Sieg der Geduld, 25 Grad von null auf hundert, das ist nicht einfach. Der Platzverweis hat uns die Sache in der zweiten Halbzeit sicher erleichtert. Es war in der ersten Halbzeit kein gutes Fußballspiel, da haben wir den Ball zu langsam laufen lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr viel besser gemacht und hätten es höher gestalten können."

Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen): "Es war ein verdienter Heimsieg. Bayern war eine Nummer zu groß, das muss man anerkennen. Mit der Gelb-Roten Karte war's vorbei, 35 Minuten gegen Bayern in Unterzahl - das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Ich bin überhaupt nicht unzufrieden mit meiner Mannschaft, wir waren mutig und haben alles reingeworfen."

Niklas Süle (FC Bayern): "Ich hab mir die Seele herausgeschrien, dass Thiago mich sieht. Ich hatte gegen Dortmund schon zwei Schüsse, die gingen aber footballmäßig in den Fangzaun, deswegen war es schön, dass ich es heute mit einem abgefälschten Ball entscheiden konnte. Manchmal muss eben auch ein dreckiges Tor helfen."

Nuri Sahin (Werder Bremen): "Das Problem ist, wenn Bayern sich in deiner Hälfte festsetzt, ist es extrem schwer da rauszukommen, weil sie den Ball sehr gut laufen lassen. Sie haben ein sehr, sehr gutes Positionsspiel. Da kamen wir nicht raus. Wir waren mutig, wir wollten mutig sein, aber die haben uns reingedrückt und dann war es schwer."

FC Bayern - Werder Bremen: Die Analyse

Kovac ersetzte nach dem 4:1-Sieg in Düsseldorf die verletzten Neuer und Hummels erwartungsgemäß durch Ulreich und Boateng. Ulreich stand auch direkt im Fokus. In einer generell unsicheren Anfangsphase des FC Bayern leistete er sich zwei einfache Fehlpässe, die jedoch folgenlos blieben.

Obwohl der FC Bayern die Partie mit zunehmender Spieldauer besser in den Griff bekam, fehlten im Offensivspiel lange die nötigen Ideen. Das lag auch an den dicht gestaffelt und diszipliniert verteidigenden Bremern. Die erste ernsthafte Chance hatte Gnabry, der nach sensationellem Zuspiel von Thiago am glänzend reagierenden Werder-Keeper Pavlenka scheiterte (26.).

Gefährlich wurde der FC Bayern ansonsten nur nach Thiago-Ecken: Martinez (8.) und Lewandowski (32.) köpfelten aber vorbei. Da Bremen seine Konter nicht oder nur zu langsam ausspielte, geriet der FC Bayern jedoch auch nicht in defensive Bedrängnis. Die einzigen beiden Bremer Schüsse bis zur Halbzeit wurden geblockt.

Nach der Pause agierte der FC Bayern deutlich zwingender. In der 54. war es erneut Pavlenka, der stark gegen Gnabry rettete. Spätestens nach dem berechtigen Platzverweis für Veljkovic (58.) wurde die Partie völlig einseitig. Für die verdiente Führung sorgte schließlich Süle. Klaasen fälschte seinen Schuss von der Strafraumgrenze unhaltbar ab (75.). Kurz darauf traf Lewandowski noch die Latte (79.).

FC Bayern - Werder Bremen: Die Daten des Spiels

  • Tor: 1:0 Süle (75.)
  • Gelb-Rote Karte: Veljkovic (Bremen/58.)
  • Tolisso stand nach überstandenem Kreuzbandriss erstmals seit 217 Tagen wieder im Kader des FC Bayern. Zuletzt kam er am 3. Spieltag gegen Leverkusen zum Einsatz.
  • Bremen kassierte im Monat April so viele Platzverweise wie in der kompletten Pflichtspiel-Saison zuvor (je zwei). Vor Veljkovic flog schon Sahin im Pokal bei Schalke vom Platz.

Der Star des Spiels: Thiago (FC Bayern)

Thiago war lange der Einzige, der Spielfreude versprühte und mit guten Ideen sowie Passsicherheit auffiel. Gnabrys Chance in der 26. bereitete er stark vor, ansonsten schlug er einige gute Eckbälle. Vor dem 1:0 passte er zum Torschützen Süle. Insgesamt bereitete Thiago fünf Torschüsse vor.

Der Flop des Spiels: Milos Veljkovic (Werder Bremen)

Nach seinem unnötigen Platzverweis wurde die Überlegenheit des FC Bayern so groß, dass der Rückstand nur mehr eine Frage der Zeit war. Veljkovic gewann lediglich knapp 33 Prozent seiner Zweikämpfe und spielte deutlich zu viele Fehlpässe.

Der Schiedsrichter: Tobias Welz

Der Schiedsrichter hatte mit der fair geführten Partie keine Probleme. Die Gelb-Rote Karte gegen Veljkovic ging in Ordnung.

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