Augsburg - Stuttgart 6:0: VfB mit Offenbarungseid - war es das für Weinzierl?

Von SPOX
Der VfB Stuttgart hat Trainer Markus Weinzierl entlassen.
© getty

Der VfB Stuttgart hat im Abstiegskampf ein Debakel erlebt. Im schwäbischen Derby beim FC Augsburg unterlag die völlig indisponierte Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl nach einer desaströsen Abwehrleistung mit 0:6 (0:3) - und hatte sogar Glück, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Es war die höchste Niederlage des VfB in der Bundesliga seit der Saison 1985/86 (0:6 in Bremen).

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"Es gibt keine Erklärung, man kann sich nur für die Leistung entschuldigen. Wir haben gefühlt keinen Zweikampf bestritten", sagte Weinzierl bei Sky. "Ich habe gewusst, was auf uns zukommt und habe es der Mannschaft auch vermittelt."

Er habe gewusst, "dass es ein sehr wichtiges Spiel ist. Wir sind sehr, sehr enttäuscht." Zu seiner Zukunft meinte Weinzierl: "Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Wir werden das im Gespräch aufarbeiten. Die Frage nach einem Trainerwechsel begleitet mich seit drei Monaten, heute habe ich keine Argumente gesammelt."

Hitzlsperger: "Wir müssen alles hinterfragen"

"Es gehen viele Gedanken durch meinen Kopf. Ich muss es noch sacken lassen. Ich überlege, was das Beste ist. Wir müssen alles hinterfragen", sagte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger und betonte, dass man "nicht zur Tagesordnung übergehen" könne.

Der VfB hat unter Weinzierl nur eines der vergangenen 15 Spiele gewonnen und präsentierte sich in Augsburg desolat. "Es ist extrem schwer, jetzt eine Lösung und Erklärung zu haben. Ich bin brutal enttäuscht. Für mich ist es der schwierigste Moment, seit ich beim Verein bin", sagte Hitzlsperger.

Die Chance auf den direkten Klassenverbleib dürfte damit verspielt sein, Stuttgart muss darum kämpfen wenigstens die Teilnahme an den Relegationsspielen zu sichern. Der Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg auf dem ersten Abstiegsplatz beträgt weiterhin drei Zähler.

FCA mit höchstem Heimsieg seiner BL-Historie

Die Augsburger werden nach dem höchsten Heimsieg ihrer Bundesligageschichte und Treffern von Rani Khedira (11.), Andre Hahn (18.), Philipp Max (29. und 59.) sowie des starken Marco Richter (53. und 68.) mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun haben.

Bei noch vier ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nun zehn Punkte.

Ausgangslage wie gemalt für Augsburg

Die Ausgangslage vor 30.660 Zuschauern war wie gemalt für Augsburg. Die Gastgeber ließen den VfB kommen und schalteten nach Ballgewinn blitzschnell um.

Nach dem ersten Gegentor stellte Weinzierl auf ein 4-4-2 um, die erschütternd anzusehende Konfusion in der Defensive behob er damit nicht: Neben mangelnder Orientierung und Abstimmung offenbarte Stuttgart auch ein miserables Zweikampfverhalten.

Für Stuttgart ging alles viel zu schnell

Der VfB hatte einige passable Chancen durch Mario Gomez und Alexander Esswein, doch sobald er den Ball verlor, schien er sich in Nichts aufzulösen - so beim dritten Gegentreffer, der einem schönen Spielzug über Michael Gregoritsch und Richter entsprang.

Für Stuttgart, in den vergangenen Spielen wenigstens defensiv stabil, ging dies alles viel zu schnell.

VfB-Fans: "Wir ham die Schnauze voll"

Die Anhänger der VfB hatten schon nach der ersten halben Stunde genug: "Alle könnt ihr geh'n", und "Wir ham die Schnauze voll", hallte es aus dem Gästeblock.

Besser wurde das Spiel der Stuttgarter dadurch nicht, selbst ein von nun gemäßigter auftretender FCA hatte gegen zunehmend auseinanderfallende Gäste leichtes Spiel.

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