Thomas Tuchel und der FC Bayern: Man flirtet immer wieder

Von SPOX
FC Bayern, Tuchel, Nagelsmann
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Thomas Tuchel: War er schon mal Thema beim FC Bayern?

Ja, es gab sogar mindestens einen bestätigten Kontakt. Allerdings noch nicht 2016, als der FC Bayern einen Nachfolger für Pep Guardiola gesucht hatte. Damals fiel medial auch der Name von Thomas Tuchel. Spannend war ein Interview des damaligen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge in der FAZ.

Der Bayern-Boss holte damals aus: "Es gibt in der Bundesliga nicht viele Spieler, die dem FC Bayern noch zusätzliche Qualität geben können. Bei Trainern sehe ich das mittlerweile wieder anders. Ich finde Thomas Tuchel spannend, ohne dass das jetzt heißt, dass er der nächste Bayern-Trainer wird. Aber ich finde seine Entwicklung, seine Fußballphilosophie sehr gut, und es überrascht mich nicht, dass Borussia Dortmund mit ihm eine Wende geschafft hat. Oder auch Julian Nagelsmann in Hoffenheim - es gibt jetzt ein paar junge Trainer in Deutschland, die etwas von der Spielidee Pep Guardiolas haben: Weg vom alten Eisen, vom Medizinball, hin zu einer moderneren Trainingslehre. Diese jungen neuen Trainer kommen aus einer Generation, die ich sehr interessant finde."

Rummenigge galt schon immer als Tuchel-Befürworter - deutlich mehr als Uli Hoeneß. Eine Rollenverteilung, die auch im September 2017 wieder spannend wurde. Damals entließ der FC Bayern Carlo Ancelotti und begab sich auf die Suche nach einem Nachfolger. Man entschied sich damals auf Geheiß von Hoeneß für Jupp Heynckes, der eigentlich schon seine aktive Trainer-Laufbahn beendet hatte. Für Heynckes war aber klar, dass er den Job nur bis Saisonende machen wird, während vor allem Hoeneß auf ein längeres Engagement hoffte und drängte.

Daher zögerten die Münchener Bosse, andere geeignete Kandidaten ernsthaft in Erwägung zu ziehen, weil man offenbar davon überzeugt war, dass Heynckes noch umzustimmen ist. Aber als Heynckes absagte, stand in Thomas Tuchel die von Rummenigge favorisierte Option nicht mehr zu Verfügung, weil dieser sich mit Paris Saint-Germain auf einen Job ab Sommer 2018 einigte. "Zu Bayern gab es nur lose Kontakte, nicht mehr", sagte Tuchel damals in der L'Équipe: "Ihr Vorstoß kam zu spät, ich hatte mich bereits für PSG entschieden."

Dabei machte sich Heynckes höchstpersönlich stark für Tuchel als seinen Nachfolger. In einem Interview mit Sport-Bild sagte er im März 2018: "Ich denke, dass Thomas Tuchel die Qualität hat, auch einen FC Bayern zu trainieren." Am Ende wurde Niko Kovac neuer Bayern-Trainer, doch als der Kroate im November 2019 gehen musste, wurde Tuchel wieder zum Thema. Aber Tuchel wiegelte ab: "Ich bin nicht interessiert, weil ich Trainer von Paris Saint-Germain bin. Ich habe einen Vertrag und denke nicht an einen anderen Klub", sagte Tuchel damals. Es kam dann Hansi Flick nach München und traf auf Tuchel im Champions-League-Finale, das der FC Bayern mit 1:0 gewann.