Julian Nagelsmann wird neuer Trainer vom FC Bayern: Der Wechsel von RB Leipzig aus drei Perspektiven

Von Jonas Rütten
Julian Nagelsmann wird RB Leipzig für eine Trainer-Rekordablöse zum Saisonende verlassen und sich dem FC Bayern München anschließen.
© getty / SPOX
Cookie-Einstellungen

Nagelsmann-Wechsel: RB Leipzig ist ein Bayern-Jäger außer Dienst

Noch vor ein paar Wochen waren die Chancen von RB Leipzig auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft so groß wie nie. Während der FC Bayern personell und konditionell aufgrund der vielen Spiele 2020 und 2021 auf dem Zahnfleisch ging und sich die interne Stimmung aufgrund des Zerwürfnisses zwischen Flick und Salihamidzic gen Nullpunkt richtete, eilten die Sachsen von Ende Januar bis Anfang März von Sieg zu Sieg und machten gehörig Druck auf den wankenden Branchenprimus.

Gefallen ist er aber doch nicht. Weil es RB nicht schaffte, die Patzer der Bayern im Saisonverlauf zu nutzen und natürlich auch, weil die Sachsen das direkte Duell am 3. April verloren. Leichter als diese Saison, Bayern nachhaltig zu schlagen, wird es für Leipzig aber wohl nicht mehr.

Vor zwei Monaten verlor RB erst seinen Abwehrchef Dayot Upamecano an den FC Bayern. Binnen zwei Tagen im April folgte nun die Vertragsauflösung von Sportdirektor Markus Krösche, der Favorit auf die Nachfolge von Fredi Bobic bei Eintracht Frankfurt ist, und zu guter Letzt auch der nicht zu kompensierende Abgang von Nagelsmann zu den Bayern.

Ausgerechnet der Klub, dessen Vormachtstellung die Sachsen in den kommenden Jahren zumindest ab und an hinterfragen wollten, profitiert am meisten vom RB-Aderlass. Die Sachsen ereilt das Schicksal, von dem Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen ein trauriges Lied singen können - und es könnte sogar noch schlimmer kommen.

RB Leipzig: BVB-Boss Watzke könnte Lacher auf seiner Seite haben

Die Zukunft von Kapitän Marcel Sabitzer ist ungewiss, Ibrahima Konate kann dank einer Ausstiegsklausel den Klub verlassen und hat offenbar Interesse aus Liverpool geweckt, weitere Leistungsträger wie Angelino, Christopher Nkunku oder Dani Olmo könnten nach dem Nagelsmann-Abgang ebenfalls ins Grübeln kommen.

Als BVB-Boss Hans-Joachim Watzke im März sagte, dass Leipzig zwar "ein harter Rivale", er aber Borussia Dortmund "weiterhin als zweite Kraft in Deutschland" sehe, trennten Leipzig auf Platz zwei und die Borussia auf Platz fünf satte elf Punkte, weshalb Watzke durchaus für seine Spitze Richtung RB verlacht wurde.

Nun aber ist es Watzke, der die Lacher auf seiner Seite hat. Denn den Status als Nummer zwei im deutschen Fußball kann Leipzig nach der Saison und dem maximal möglichen Umbruch wohl zunächst wieder ad acta legen.