FC Bayern München: Niko Kovac kritisierte am Sonntagmorgen offenbar einzelne Spieler

Von SPOX
Neben Serge Gnabry übte Kovac insbesondere an Kingsley Coman Kritik.
© getty

Der FC Bayern München hat sich nach der 1:5-Niederlage in Frankfurt von Niko Kovac getrennt. Am Sonntagmorgen hatte sich Kovac bei der Analyse des Spiels angeblich noch einzelne Spieler aufgrund deren Leistung vorgeknöpft. Außerdem: Wie äußerten sich die Beteiligten zur Entscheidung und welche Nachfolgekandidaten gibt es? Alle News und Gerüchte zum FC Bayern gibt es hier.

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FC Bayern, News: Kovac kritisierte offenbar Gnabry und Coman

Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic einigten sich mit Kovac "im gegenseitigen Einvernehmen" auf eine Beendigung der Zussamenarbeit. Bis auf weiteres betreut der bisherige Co-Trainer Hansi Flick die Mannschaft. Laut Informationen der Bild wurden auch die meisten Bayern-Profis von Kovacs Abschied überrascht. Dieser leitete noch am Sonntagvormittag das Bayern-Training.

Bei der rund 20 Minuten dauernden Ansprache übte Kovac Kritik am Auftritt einzelner Spieler, wie die Bild erfuhr: Während er die Worte "Du verlierst viel zu leicht die Bälle" an Serge Gnabry gerichtet haben soll, verglich er Kingsley Coman wohl mit Thomas Müller: "Du bleibst stehen und Thomas kämpft." Auch Thiago nahm er anscheinend in die Pflicht: "Du sollst nicht zaubern."

An die gesamte Gruppe gerichtet sagte Kovac dem Bericht zufolge: "Wir haben hinten Überzahl und bekommen Gegentore. Ihr hört nicht zu. Wir besprechen und trainieren Dinge und ihr setzt sie nicht um. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und nicht schönen Fußball spielen, sonst verlieren wir auch die nächsten zwei Spiele."

Alle weiteren Informationen zu Kovac gibt es hier.

FC Bayern, News: Die Stimmen zum Abschied von Niko Kovac

So äußerten sich die Beteiligten zum Ende der Zusammenarbeit vom FC Bayern und Niko Kovac.

  • Niko Kovac: "Ich denke, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für den Klub ist. Die Ergebnisse und auch die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, haben mich zu diesem Entschluss kommen lassen. Mein Bruder Robert und ich danken dem FC Bayern für die zurückliegenden knapp anderthalb Jahre. In dieser Zeit hat unsere Mannschaft die Meisterschaft, den DFB-Pokal und den Supercup gewonnen. Es war eine gute Zeit. Ich wünsche dem Klub und der Mannschaft alles erdenklich Gute."
  • Karl-Heinz Rummenigge: "Die Leistungen unserer Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch die Resultate haben uns gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und ich haben mit Niko auf diese Grundlage am heutigen Sonntag ein offenes und seriöses Gespräch geführt mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass Niko nicht mehr Trainer des FC Bayern ist. Wir alle bedauern diese Entwicklung. Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei Niko Kovac für seine Arbeit, besonders für den Gewinn des Doubles in der vergangenen Saison bedanken."
  • Hasan Salihamidzic: "Ich erwarte jetzt von unseren Spielern eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen."

FC Bayern, News - Brehme: "Spieler haben Kovac im Stich gelassen"

Bayern Münchens ehemaliger Meisterspieler Andreas Brehme hat nach der Entlassung von Kovac harte Kritik an den Spielern des deutschen Rekordtitelträgers geübt. "Sie haben Niko Kovac im Stich gelassen", meinte der Weltmeister von 1990 in einem SID-Interview in München.

Als Nachfolger des Kroaten plädiert Brehme für Ralf Rangnick. "Ich glaube, dass er da sehr gut hinpasst", sagte der 58-Jährige über den "Professor": "Er hat bewiesen, dass er ein großer Trainer ist. Er ist ein Taktikfuchs und kann die Spieler weiterbringen. Deswegen wäre er für mich der richtige Mann."

München Titelchancen schätzt Brehme, der von 1986 bis 1988 bei den Bayern spielte, ungeachtet der momentanen Probleme weiterhin gut ein: "Erstmal wird ein neuer Trainer kommen, und der wird frischen Wind reinbringen. Sie haben einen guten Kader, und deshalb bin ich überzeugt, dass sie Meister werden."

FC Bayern, News: Bierhoff lobt Flick

DFB-Direktor Oliver Bierhoff traut Hansi Flick die Rolle als Interimstrainer bei Bayern zu. "Hansi ist ein kompetenter Fachmann. Er hat viel Erfahrung, besitzt eine hohe soziale Kompetenz und hat Verständnis für die Spieler, aber auch eine klare Vorstellung vom Spiel", sagte Bierhoff am Montag am Rande eines Workshops der DFB-Akademie in Berlin: "Hansi hat Qualität und Kompetenz."

Der ehemalige Bundestrainer-Assistent Flick beerbt Kovac. Flick habe "schon bei der Nationalmannschaft gezeigt, dass man auf ihn zählen kann", sagte Bierhoff. Die Verantwortung beim Ligaprimus werde Flick nicht schrecken. "Er hat auch schon in anderen Funktionen die erste Rolle eingenommen. Ich glaube nicht, dass er Angst davor hat", meinte Bierhoff: "Das Gute für Bayern München ist, dass er da ist."

Bei der Suche nach einem langfristigen Nachfolger Kovacs stünden die Bayern-Bosse nicht unter zeitlichem Druck. "Ich kann mir gut vorstellen, dass man bis zur Länderspielpause wartet und in Ruhe die Entscheidung trifft, wobei die Verantwortlichen sich sicher schon vorher ein paar Gedanken gemacht haben", sagte Bierhoff.

Kovac lobte er als "sehr akribischen und ordentlichen" Arbeiter: "Es tut mir sehr leid für Niko. Ich kann mir gut vorstellen, dass er erst einmal eine Pause haben will nach dieser intensiven Phase."

FC Bayern, Gerüchte: Ten Hag und Allegri mögliche Kandidaten?

Der FC Bayern wird mit Hansi Flick als Cheftrainer in die beiden wichtigen Spiele gegen Olympiakos Piräus in der Champions League und gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga gehen. Doch wie geht es danach weiter? Unter anderem kursiert der Name Massimiliano Allegri an der Säbener Straße. Allegri, der von 2014 bis 2019 Juventus Turin betreute, gilt laut Corriere dello Sport als Top-Kandidat, dem der FCB ein Engagement schmackhaft machen wolle.

Auch Erik Ten Hag könnte die Nachfolge von Kovac antreten. Der Coach von Ajax Amsterdam arbeitete bereits als Trainer für die Bayern-Amateure, laut Sky-Reporter Marc Behrenbeck soll es bereits Kontakt gegeben haben: "Daraus kann man schon herauslesen: Die Bayern haben Erik ten Hag auf dem Zettel." Ten Hag, der einen offensiven Spielstil präferiert, führte Ajax in der vergangenen Saison ins CL-Halbfinale. Sportdirektor Marc Overmars erklärte bereits, dass er seinem Trainer auf dem Weg zu einem größeren Verein nicht im Weg stehen werde.

Auch bei den Buchmachern ist Ten Hag Favorit auf den Trainerposten in München: bwin handelt den Niederländer mit einer Quote von 2,4, Allegri folgt mit 3,5.

  • Erik ten Hag (2.40)
  • Massimiliano Allegri (3.50)
  • José Mourinho (4.75)
  • Jupp Heynckes (8.15)
  • Ralf Rangnick (8.15)
  • Arsene Wenger (10.00)
  • Thomas Tuchel (10.00)
  • Joachim Löw (13.00
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