FC Bayern - Thomas Müller im Mixed-Zone-Interview: "Gut, dass es knapper ausgefallen ist"

Von Kerry Hau, Dennis Melzer
Auch gegen Union Berlin mit Herzblut bei der Sache: Thomas Müller.
© imago images

Der FC Bayern hat sich gegen Union Berlin einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Thomas Müller erkannte beim mühsamen 2:1-Heimsieg zwar "viele positive Dinge", redete die Gesamtsituation des Rekordmeisters aber nicht schön.

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Im Mixed-Zone-Gespräch nach Spielende äußerte Müller den Verdacht, dass ein höhere Sieg der Mannschaft womöglich nicht gut getan hätte. Man dürfe den Fokus nicht verlieren und müsse "scharf" sein, betonte der Weltmeister von 2014, der auch zu dem kurzen "Wutanfall" von Manuel Neuer und seiner Rolle im Mittelfeld neben Philippe Coutinho zu sprechen kam.

Herr Müller, wie bewerten Sie den Sieg gegen Union Berlin?

Thoms Müller: Wir haben unsere Pflichtaufgabe erledigt und wachen morgen als Tabellenführer auf, das ist die Hauptsache. Ich habe viel Positives gesehen. Wir haben uns auf dem Platz gegenseitig unterstützt und auch gegen einen körperlich starken Gegner wie Union Berlin die Zweikämpfe angenommen und viele Duelle im Mittelfeld für uns entschieden.

Trotzdem sprang am Ende nur ein knappes 2:1 heraus.

Müller: Wir haben momentan ein Händchen dafür, dass wir Spiele, in denen wir vieles gut machen, am Ende noch einmal spannend gestalten. Von meinem Gefühl her ist es aber sogar gut so, dass es (Anm. d. Red.: das Ergebnis) heute eher knapper ausgefallen ist. Hätten wir hoch gewonnen, hätten wir vielleicht so ein bisschen vergessen, dass wir uns Schritt für Schritt verbessern müssen. Jeder weiß, dass wir es besser können - und auch müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen.

Trainer Niko Kovac ließ Sie heute gemeinsam mit Philippe Coutinho im Mittelfeld spielen. Kann diese Option möglicherweise zu einer Dauerlösung werden

Müller: Gegen Union war es klar, dass wir häufig am Ball sein werden und viele Lösungen nach vorne benötigen. Deshalb hat sich der Trainer heute für eine offensive Variante mit Philippe und mir auf den Achter-Positionen entschieden. Es hat gut funktioniert, Interpretationen überlasse ich aber anderen. Wir müssen schauen, dass wir weiter Sieg für Sieg einfahren. Es geht jetzt Schlag auf Schlag.

Der kommende Gegner heißt VfL Bochum. Was für ein Spiel erwarten Sie am Dienstag?

Müller: Es wird keine angenehme Aufgabe. Bochum hängt in der Zweiten Liga unten drin, die haben gegen uns rein gar nichts zu verlieren. Da müssen wir als FC Bayern scharf sein und mit der nötigen Ernsthaftigkeit auftreten.

Manuel Neuer rief die Mannschaft im Laufe der zweiten Halbzeit zu dieser Ernsthaftigkeit auf. Nach seinem 20-sekündigen "Wutanfall" gab es Szenenapplaus.

Müller: Das sind solche Momente, die an die guten und glorreichen alten Zeiten erinnern. Nein, im Ernst: Es ist wichtig, dass alle scharf sind und um unsere Situation wissen, gerade die jüngeren Spieler, die noch nicht so lange dabei sind. Manuel ist als Kapitän in einer wichtigen Rolle und versucht - wie viele andere -, die Mannschaft zu pushen.

Robert Lewandowski traf als erster Bundesliga-Spieler der Geschichte in jedem der ersten neun Partien. Überrascht er Sie noch?

Müller: Sein Tor hat er heute natürlich in unnachahmlicher Art und Weise gemacht, er hat seinen Gegenspieler geradezu düpiert. Nein, im Ernst: Ich freue mich für den Lewy. Wir alle hoffen, dass sein Lauf anhält, das ist gut für uns.

Bundesliga-Tabelle: FCB nach Sieg auf Platz eins

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München924:111318
2.SC Freiburg917:10717
3.Borussia Dortmund920:11916
4.Borussia M'gladbach815:7816
5.Wolfsburg811:5616
6.RB Leipzig917:10715
7.Schalke 04914:9515
8.Eintracht Frankfurt814:10414
9.Bayer Leverkusen913:13014
10.TSG Hoffenheim911:13-214
11.Werder Bremen915:18-312
12.Hertha BSC915:16-111
13.1. FSV Mainz 05910:19-99
14.Fortuna Düsseldorf910:16-67
15.1. FC Union Berlin99:15-67
16.1. FC Köln99:19-107
17.FC Augsburg810:21-116
18.SC Paderborn 07911:22-114
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