BVB: Borussia Dortmund erneut mit Fehlbetrag von 35,1 Millionen Euro

SID
Dortmund musste über die Jahre immer wieder Leistungsträger verkaufen. Wir haben eine Top-11 aus noch aktiven Spielern aufgestellt, die den BVB verließen. Hinweis: Die Bewertung der Kicker beruft sich nicht ausschließlich auf deren Leistung beim BVB.
© getty

Borussia Dortmund hat trotz einer Aufwärtstendenz im Geschäftsjahr 2021/22 mit der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA erneut Rote Zahlen geschrieben. Auf seiner Bilanz-PK vermeldete der BVB am Freitag einen Fehlbetrag von 35,1 Millionen Euro, im Vorjahr lag dieser noch bei 72,8 Millionen Euro.

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Hans-Joachim Watzke erstickte die kühnen Träume der Fans ebenso wie die hartnäckigen Medien-Spekulationen gnadenlos im Keim. "Cristiano Ronaldo und Borussia Dortmund - das ist auf den ersten Blick sehr charmant. Ich liebe diesen Spieler. Er ist einer der größten Spieler, die die Welt jemals gesehen hat", betonte der BVB-Boss - und schob das große Aber direkt hinterher: "Es gibt überhaupt keinen Kontakt zwischen den Beteiligten und daher sicherlich auch keinen Transfer."

Und ein 37-Jähriger entspricht auch nicht der Borussia-Philosophie. "Wir müssen noch mehr in die Jugend investieren und setzen weiter auf die Top-Talente. Das ist sicher eine Strategie. Aber wir müssen auch damit rechnen, dass uns diese Spieler vielleicht nach zwei oder drei Jahren wieder verlassen", äußerte Watzke, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Dortmunder.

Und die wirtschaftliche Lage ist aufgrund der Pandemie nach wie vor angespannt. Die Begründung lieferte er im Rahmen der 50-minütigen Bilanzpressekonferenz der Westfalen nach. Der Vizemeister hat trotz einer Aufwärtstendenz im Geschäftsjahr 2021/22 mit der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA erneut Rote Zahlen geschrieben - die Corona-Pandemie hinterlässt weiter ihre Spuren. Der BVB vermeldete einen Fehlbetrag von 35,1 Millionen Euro, im Vorjahr lag dieser noch bei 72,8 Millionen Euro.

"Für große Aufholjagden haben wir nicht den Spielraum", sagte Watzke mit Blick auf Branchenkrösus Bayern München und auch eine kostspielige Verpflichtung von Ronaldo. Generell erkannte er aber vor allem aufgrund der gestiegenen Ticketeinnahmen "einen leichten Erholungseffekt". Man habe es trotz Pandemie "ganz gut hingekriegt", der Fehlbetrag entstehe hauptsächlich durch die wegen des frühen Aus im Europacup niedrigeren TV-Einnahmen.

BVB: Watzke dementiert Transfer von Cristiano Ronaldo

Der Gesamtumsatz wuchs gegenüber der noch stärker von der Pandemie geprägten Vorsaison von 358,6 auf 456,9 Millionen Euro und reichte damit zumindest wieder an das Vor-Corona-Niveau heran. Doch Watzke warnte: "Bei der nächsten großen Welle wird es eng, das ist ganz klar. Wir können nicht nochmal ein halbes Jahr ohne Zuschauer spielen, dann hätten wir im deutschen Fußball ein massives Problem."

Insgesamt schrieb der BVB im dritten Geschäftsjahr in Serie Rote Zahlen. "Spätestens 2023/24 wollen wir wieder schwarze Zahlen schreiben und dann die Voraussetzung dafür schaffen, dass wir wieder Dividende ausschütten", sagte Watzke. Für die bereits begonnene Spielzeit sei eine Prognose wegen Corona-Pandemie und Energiekrise "wie Lottospielen", führte er aus. Bei allem Optimismus gebe es "ein Restrisiko".

Generell habe die Borussia in der derzeit akuten Energiekrise "alle Mitarbeiter sensibilisiert und konkrete Dinge besprochen", sagte Watzke. Gezielte Maßnahmen wie Verzicht auf Klimaanlagen, Reduzierung der Betriebszeiten energieintensiver Geräte oder ein in der Dauerkarte enthaltenes ÖPNV-Ticket seien bereits umgesetzt, weitere sollen folgen.

Im Gegensatz zu einem Ronaldo-Transfer. Den wird es angesichts des eindeutigen Dementis nicht geben.

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