FC Bayern: Julian Nagelsmann sah gegen Gladbach für "Arschloch-Frage" Gelb

Von Justin Kraft
Julian Nagelsmann war mit der Leistung des FC Bayern München zufrieden - weniger aber mit der des Schiedsrichters.
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Nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach zeigte sich Julian Nagelsmann zufrieden mit der "besten Saisonleistung" des FC Bayern München. Er selbst sah an der Seitenlinie die gelbe Karte, weil er eine "Arschloch-Frage" gestellt habe, wie er bei Sky zugab.

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"Ich habe nur gefragt, ob das Headset funktioniert", sagte der Bayern-Trainer nach der Partie: "Ich habe mich auch über den Schiedsrichter geärgert, der jede 50-50-Entscheidung für Gladbach entschieden hat." Auch Joshua Kimmich sah die gelbe Karte. "Ich glaube, es war die Vielzahl meiner Aktionen, die den Schiri genervt haben", erklärte er die Situation, als er seinem Gegenspieler lediglich auf die Beine helfen wollte: "Es war die falsche Situation, um mir Gelb zu geben."

Unzufrieden waren die Bayern auch mit der Leistung von Yann Sommer, der nahezu jeden Abschluss parierte. "Das kennen wir ja nicht anders, dass der Yann Sommer sein Spiel des Jahres gegen uns macht", sagte Thomas Müller. Und so kam der Rekordmeister nicht über das 1:1 hinaus. Zufrieden war Nagelsmann dennoch mit seinem Team. "Bis zur 40. müssen wir drei Tore machen", analysierte er: "Es war unser bestes Saisonspiel bis jetzt."

Er habe sich deshalb über das Ergebnis geärgert - und über den Fehler von Dayot Upamecano, der das 1:0 der Gäste ermöglichte. "Er will die saubere Lösung und will in Ballbesitz bleiben", beschrieb der 35-Jährige die Situation: "Er muss ihn nach vorne spielen." Dennoch nahm er den Innenverteidiger in Schutz und lobte ihn für die Gesamtleistung zum Saisonstart.

Daniel Farke: FC Bayern ist "beste und heißeste Mannschaft in ganz Europa"

Sowohl Nagelsmann als auch Kimmich lobten explizit die Defensivarbeit des Serienmeisters. "Wir hatten absolut die Kontrolle, waren gefühlt sogar souveräner in der Defensive als in anderen Spielen in dieser Saison", sagte Kimmich: "Auch wenn es sich blöd anhört, glaube ich, dass diese Leistung fast besser war als das eine oder andere Spiel." So viele Chancen wie in diesem Spiel werden die Bayern wohl nicht mehr allzu oft liegen lassen.

Eine Diskussion um einen echten Mittelstürmer ließ Nagelsmann aber nicht zu. "Wir hatten 35 Schüsse, das sollte genug sein, um die nächsten Spiele zu gewinnen. Wir hatten außerdem 6-7 Kopfballchancen, das sollte ebenfalls für die nächsten Spiele ausreichen", analysierte der Trainer. Und notfalls stürmt wieder Innenverteidiger Matthijs de Ligt, der zwar kein Tor erzielte, aber nach seiner Einwechslung in der Offensive durchaus Präsenz zeigte.

"Gladbach hat das ganze Spiel über tief verteidigt, viel tiefer ging nicht mehr. Dann ist klar, dass du mehr über die Flügel spielen musst", erklärte Nagelsmann seinen Ansatz: "Es gibt nur wenige Spieler in Europa, die so kopfballstark sind wie Matthijs."

"Bayern München ist aktuell die beste und heißeste Mannschaft in ganz Europa", lobte auch Gladbach-Trainer Daniel Farke. Zumindest vom Ergebnis her reichte es diesmal aber nicht für das ganz große Spektakel. Durch den späten Ausgleich von Leroy Sané verteidigten sie immerhin die Tabellenführung. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) reisen sie nach Berlin und spielen gegen den Tabellenzweiten Union.

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