"Jammern bringt nichts": Gladbach nach Stotterstart immer mehr unter Druck

SID
Borussia Mönchengladbach kommt nicht in Fahrt, Trainer Adi Hütter gerät immer mehr unter Druck. Und die nächsten Aufgaben haben es in sich.
© imago images

Borussia Mönchengladbach kommt nicht in Fahrt, Trainer Adi Hütter gerät immer mehr unter Druck. Und die nächsten Aufgaben haben es in sich.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Auch der nächste empfindliche Rückschlag brachte Adi Hütter nicht aus der Ruhe. Gewohnt nüchtern und sachlich analysierte der Trainer von Borussia Mönchengladbach das bittere 0:1 (0:0) beim FC Augsburg, auch wenn der Ärger über den Spielverlauf beim Österreicher doch ein wenig zu spüren war. "Dass wir nicht zufrieden sind, ist nicht von der Hand zu weisen", sagte Hütter bestimmt. Aber: "Ich bin grundsätzlich keiner, der großartig jammert."

Gründe dafür gab es an diesem Samstagnachmittag allerdings einige. Sei es die erschreckend zahnlose Offensive oder die konteranfällige Defensive, die in der 80. Minute von Augsburgs Torjäger Florian Niederlechner bestraft worden war.

"Über 60 Prozent Ballbesitz gewinnen eben keine Spiele", sagte Hütter. Es sei schwierig gewesen, durchzukommen, Augsburg habe gut verteidigt, "mit Mann und Maus".

Das Urteil von Torhüter Yann Sommer fiel weit härter aus. "Ich habe von uns als Mannschaft zu wenig Kreativität gesehen", sagte der Schweizer: "Wir hatten keine Ideen, wie wir dieses Bollwerk durchbrechen können. Das war viel zu wenig von uns."

Hütter über die Gladbach-Krise: "Kein einfaches Startprogramm"

Die Aufbruchsstimmung war bei den Fohlen in der Vorwoche nach dem 3:1 bei Arminia Bielefeld und dem ersten Bundesligasieg der Saison noch deutlich zu spüren gewesen. Jetzt müssen die ambitionierten Rheinländer wieder möglichst schnell die Wende schaffen, um das Saisonziel Europacup nicht schon früh aus den Augen zu verlieren.

Vier Punkte aus fünf Spielen - das ist mit den hohen Ansprüchen nicht vereinbar. Das K-Wort wurde bislang noch nicht ausgesprochen. Doch echte Krisenstimmung könnte mit Niederlagen gegen die Titelkandidaten Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg schon in Kürze entstehen, auch für Hütter würde es dann noch ungemütlicher werden.

"Wir haben gewusst, dass es kein einfaches Startprogramm ist", betonte er. Die nächsten beiden Aufgaben seien "natürlich nicht einfach". An seine Mannschaft richtete der Trainer deshalb einen eindringlichen Appell: "Kämpfen, weiterkämpfen und schauen, dass wir so schnell wie möglich Ergebnisse bringen."

Gladbachs Verletzungssorgen: "Jammern bringt uns nichts"

Und dann jammerte Hütter doch ein bisschen, beklagte die lange Verletztenliste. Leistungsträger wie Torjäger Marcus Thuram (Innenbandriss), Nationalspieler Jonas Hofmann (Oberschenkel), Stefan Lainer (Knöchelbruch) oder Ramy Bensebaini (Leistenprobleme) mussten in Augsburg zuschauen.

"Es fehlen natürlich schon auch einige Spieler", sagte Hütter, "die dieser Mannschaft guttun und die in den vergangenen zwei Jahren Stammspieler waren." Aber das sei eben so, "das Jammern bringt uns nichts".

Am Ende lobte Hütter deshalb seine aufstrebenden Talente: "Trotz allem habe ich eine Freude, wenn ich einen Joe Scally sehe, der eine richtig gute Entwicklung macht, oder einen Luca Netz, der auch 18 Jahre alt ist."

Gut möglich, dass beide gegen den BVB am Samstag sowie in Wolfsburg eine Woche später ihre nächsten Talentproben abliefern dürfen.

Bundesliga: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München520:41613
2.VfL Wolfsburg46:1512
3.1. FSV Mainz 0556:2410
4.Borussia Dortmund413:949
5.SC Freiburg56:429
6.1. FC Köln59:728
7.Bayer Leverkusen412:667
8.1. FC Union Berlin45:416
9.Hertha BSC57:12-56
10.TSG Hoffenheim58:715
11.FC Augsburg52:8-65
12.VfB Stuttgart48:9-14
13.RB Leipzig56:7-14
14.Arminia Bielefeld53:5-24
15.Borussia M'gladbach55:9-44
16.Eintracht Frankfurt44:7-33
17.VfL Bochum54:13-93
18.SpVgg Greuther Fürth53:13-101