FC Augsburg: Zoll durchsucht Geschäftsstelle - Verdacht auf Lohndumping bei Trainern

Von Jonas Rütten
Zollbeamte haben am Dienstag die Geschäftsräume des FC Augsburg durchsucht.
© getty

Zollbeamte haben am Dienstag die Geschäftsräume des FC Augsburg durchsucht. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Lohnsplittings und der Mindestlohnunterschreitung bei Trainern und Beschäftigten im Nachwuchsbereich.
 

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Wie das Hauptzollamt Augsburg mitteilte, geht es bei den Ermittlungen um die "Beschäftigungs- und Entlohnungsmodalitäten von nebenamtlich bzw. ehrenamtlich beschäftigten Fußballtrainern". Ausdrücklich werde darauf hingewiesen, dass die Profiabteilung an den Tatvorwürfen nicht beteiligt sei.

Vor Ort war der Zoll nach eigenen Angaben mit 61 Kräften in drei Objekten vor Ort - darunter auch die Geschäftsstelle der Fuggerstädter. "Die Beamten erschienen, um Unterlagen zur Durchsicht mitzunehmen", bestätigte der FCA in einer Mitteilung: "Selbstverständlich kooperiert der FC Augsburg vollumfänglich mit den Kollegen der Behörden, bittet aber gleichzeitig um Verständnis, dass aufgrund des laufenden Verfahrens keine weiteren Angaben gemacht werden können."

Bei den Untersuchungen geht es dem Vernehmen nach um den Verdacht des Lohnsplittings bei Mitarbeitern, die sowohl vom e.V. als auch von der ausgegliederten KGaA bezahlt werden. Es werde untersucht, ob die Bezahlung der Mitarbeiter rechtmäßig abläuft.

FCA-Razzia: WDR-Reportage brachte Stein ins Rollen

In der KGaA sind die Teams von den Profis bis zur U17 organisiert, die jüngeren Nachwuchsteams zählen zum eingetragenen Verein. Ein paar Mitarbeiter sind für beide Bereiche aktiv. Der FCA sehe sich dem Vernehmen nach auf einem sauberen Weg.

Den Stein des Anstoßes für die Ermittlungen hatte eine Reportage des WDR-Magazins "Sport Inside" im Frühjahr gegeben. Dort war über Lohndumping bei Nachwuchstrainern in verschiedenen Profiklubs berichtet worden, darunter auch der FCA.

Ein Jugendtrainer der Augsburger hatte zu Protokoll gegeben, dass die Bezahlung in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand stehe und außerdem bei der Abrechnung per Stundenzettel getrickst werden müsse, um die Vorgaben einzuhalten.

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