Corona: Karl Lauterbach und Wolfgang Bosbach gegen Zuschauer-Öffnung

SID
Karl Lauterbach sieht eine Corona-Lockerung in Stadien als zu früh an.
© imago images / Reiner Zensen

Die Politiker Karl Lauterbach (SPD) und Wolfgang Bosbach (CDU) stehen einer Öffnung von Fußballspielen für Zuschauer ab der neuen Saison angesichts der Corona-Pandemie skeptisch gegenüber.

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"Ich habe mich gefreut, dass das Konzept der Bundesliga mit den Geisterspielen aufgegangen ist und ich mit meiner Prognose da nicht richtig lag. Jetzt ist allerdings nicht der richtige Zeitpunkt, bereits über Lockerungen in den Stadien zu sprechen. Eine Lockerung im September kommt zu früh", sagte Lauterbach, Mediziner und Epidemiologe, dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Man habe in Deutschland "bisher viel Glück gehabt und einiges richtig gemacht, es ist aus medizinischer und auch aus ökonomischer Sicht absurd, da ein völlig überflüssiges Risiko einzugehen", so Lauterbach.

Zuletzt hatte Bundesligist Union Berlin mit seinem Vorschlag, ab der neuen Spielzeit im komplett gefüllten Stadion An der alten Försterei spielen zu wollen, für Schlagzeilen gesorgt. Der Klub aus Köpenick will an Spieltagen seine Mitarbeiter und alle 22.012 Karteninhaber auf eine Infektion auf das Corona-Virus testen.

Lauterbach: Pläne von Union Berlin "nicht diskutabel"

Die Pläne von Eisern Union sieht Lauterbach als "nicht diskutabel und viel zu steil gespielt" an. Ein Test sei nur eine Momentaufnahme. Auch Bosbach warnte im Kölner Stadt-Anzeiger: "Womöglich könnte ein Spiel mit Infizierten reichen, dass das Infektionsgeschehen wieder steigt und es neue Restriktionen geben muss."

Der langjährige Vorsitzende des Innenausschuss des Bundestags sieht kaum Chancen, ab Mitte September vor Fans zu spielen: "Keiner wünscht sich Geisterspiele, doch ich befürchte, dass die Bundesliga wieder mit ihnen starten wird. Volle Stadien und ausgelassene Stimmung auf den Rängen sehe ich leider in absehbarer Zeit nicht."

 

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