Tim Lobinger: Selbstbestimmtes Training ist für Profifußballer Stress

SID
Tim Lobinger glaubt, dass die derzeitige Isolation für Profifußballer eine psychische Belastung darstellt.
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Der frühere Stabhochspringer und heutige Konditionstrainer Tim Lobinger glaubt, dass die derzeitige Isolation für Profifußballer eine psychische Belastung darstellt.

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"Ich bin mir sicher, einige fühlen sich jetzt deutlich unfitter. Gerade zu einem Zeitpunkt, wo es in der Liga physisch und psychisch eigentlich um alles geht. Hinzu kommt: Sonst trainieren sie fremdbestimmt, bekommen alles serviert, auf einmal müssen sie sich selbst organisieren. Jetzt haben sie nur mit ihrer Pulsuhr die Kontrolle. Das ist Stress", sagte Lobinger der Süddeutschen Zeitung.

Für den Hallen-Weltmeister von 2003 ist die körperliche Komponente ein wichtiger Faktor, der bei den Fußballern ohne das regelmäßige Training aktuell besonders beachtet wird.

"Der eine sieht, dass er keinen Sixpack mehr hat, beim anderen sind die Schultern nicht mehr so muskulös, beim dritten werden die Oberschenkel dünner. Das verändert auch die Laune und das Selbstbewusstsein. Das ist ein mentaler Druck, der damit vergleichbar ist, täglich einen entscheidenden Elfmeter verwandeln zu müssen", sagte der 47-Jährige.

Lobinger: "Das wird ein wunder Punkt sein"

Bei der Rückkehr ins Mannschaftstraining erwartet Lobinger vor allem im Bereich Geschwindigkeit Defizite.

"Das wird ein wunder Punkt sein, wenn sie wieder auf den Platz kommen. Da braucht es lange, das, was sie jetzt an Ausdauer und Athletik gemacht haben, wieder in den Fußballeralltag zu übertragen. Beim einen sind das vielleicht sechs Tage, beim anderen können es 14 sein. Das wird also dauern, bis die Fußballer wieder, wie sie selbst sagen würden, spritzig sind", sagte Lobinger.

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