RB Leipzigs Marcel Sabitzer im Interview: "Wir sind nicht Bayern München"

Marcel Sabitzer traf zum 2:0 für RB Leipzig gegen Werder Bremen.
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Marcel Sabitzer ist nach dem souveränen 3:0-Sieg bei Werder Bremen mit RB Leipzig zurück an der Tabellenspitze, im Mixed-Zone-Interview sah der Österreicher bei seiner Mannschaft dennoch Verbesserungspotenzial.

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Sabitzer sprach zudem über den verhaltenen Jubel nach seinem Freistoßtor und verweigerte den Vergleich mit dem FC Bayern München.

Herr Sabitzer, wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus? War es ein schwieriges Spiel?

Marcel Sabitzer: Ja, schon. In der ersten Halbzeit war Bremen schon aktiver als wir, hatte einige gute Chancen, in denen sie auch in Führung gehen können. Da waren wir noch nicht auf der Höhe. Wir haben es durch Tore aus zwei Standardsituationen gut aussehen lassen, aber aus dem Spiel kann ich mich da nicht an große Chancen von uns erinnern. So gut war das also nicht. Aber wenn du hier 3:0 gewinnst, wo wir noch nie gewonnen haben, musst du natürlich zufrieden sein. Wenn man die Serie ausbaut nach einer englischen Woche, ist das in Ordnung.

Warum war es so schwer? War das ein mentales Problem?

Sabitzer: Ja, vielleicht kann man es darauf zurückführen. Wir haben ein paar Bälle ins Aus gepasst und waren dann in der Restverteidigung gar nicht richtig da, und wenn du dann das Gefühl bekommst, du kommst nicht in die Zweikämpfe, wird es leicht ein träges Spiel und du verlierst ein bisschen die Linie. Wir haben dann darauf reagiert, haben es in der Halbzeit angesprochen und sind dann eigentlich auch gut rausgekommen. Dann kam diese Gelb-Rote Karte und danach ging es eben darum, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Das haben wir hinten raus gut verteidigt und mit einem Konter noch das 3:0 gemacht und somit auch verdient gewonnen.

Der Saisonstart ist sehr erfolgreich verlaufen und Sie sind nach wie vor ungeschlagen. Wo kann es nun hingehen für Leipzig?

Sabitzer: Bremen hatte viele Ausfälle, das muss man schon auch sagen. Dafür waren sie in der ersten Halbzeit ziemlich gut. Wir dürfen nicht alles auf die Goldwaage legen. Wir haben es bis jetzt ordentlich gemacht, aber auch nicht immer ganz so gut. Wir werden versuchen, das zu verbessern, dass wir auch mental auf der Höhe sind, und dann kann das natürlich gut aussehen am Ende der Saison.

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Sabitzer: "War überrascht, dass er reingeht"

Bayern hat in den vergangenen Jahren auch nicht immer die besten Leistungen in jedem Spiel gebracht, ist am Ende aber trotzdem Meister geworden.

Sabitzer: Ja, aber wir sind nicht Bayern München.

Wie viel Nagelsmann-Fußball steckt schon in der Mannschaft?

Sabitzer: Seine Handschrift erkennt man auf jeden Fall. Wir haben zwar nicht so viel Zeit gehabt, um zu trainieren, aber durch das Videostudium hat er uns wieder einen Plan mit auf den Weg gegeben, wie wir sie ausspielen wollen, und das versuchen wir umzusetzen. Wenn wir das auf den Platz bekommen, werden wir auch regelmäßig ein gutes Spiel hinbekommen. Wenn wir dann auch zu Null spielen, macht das natürlich alles einfacher.

Was war heute der konkrete Plan gegen Bremen?

Sabitzer: Wir wollten sie durch Andribbeln unserer Innenverteidiger angehen, Überzahl auf den Außenpositionen schaffen, viele Flanken schlagen. Wir wollten sie immer stressen. Das haben wir phasenweise gut gemacht, phasenweise aber auch nicht so gut. Aber wie schon gesagt: Wenn wir den Plan richtig umsetzen, den er uns mitgibt, dann sind wir gut.

Was haben Sie Christopher Nkunku vor der Ecke zum 1:0 gesagt? Hatten Sie einen bestimmten Hinweis für ihn?

Sabitzer: Nein, das braucht er auch gar nicht. Das ist alles klar geregelt bei uns, wir haben unsere Zeichen, wo der Zielbereich ist, und er hat heute Top-Ecken geschlagen, das hat uns in den letzten Spielen ein bisschen gefehlt. Dann kann es auch mal in einem umkämpften Spiel so "einfach" in Führung gehen. Ich weiß gar nicht, was ich ihm da gesagt habe.

Warum haben Sie so verhalten über Ihr Tor gejubelt?

Sabitzer: Keine Ahnung. Ich war überrascht, dass der reingeht. (lacht) Nein, ich freue mich natürlich, klar. Aber manchmal kommt man gar nicht zum Jubeln, bevor die Kollegen dann da sind.

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Marcel Sabitzer im Steckbrief

Geburtsdatum17. März 1994
GeburtsortGraz, Österreich
PositionMittelfeld
Starker FußRechts
ProfivereineFC Admira Wacker Mödling, Rapid Wien, FC Red Bull Salzburg, RB Leipzig
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