Breitenreiter vor dem Abschied

SID
Andre Breitenreiter kam zu Saisonbeginn aus Paderborn zum FC Schalke 04
© getty

Das 1:1 gegen den FC Augsburg dürfte der letzte Auftritt von Andre Breitenreiter in der Schalker Arena gewesen sein. Nach einer verkorksten Saison beginnt der königsblaue Umbruch.

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Am Ende seines wohl letzten Arbeitstages in der Schalker Arena verabschiedete sich Andre Breitenreiter ausgerechnet von seinem wahrscheinlichen Nachfolger. Nach einer extrem kurzen Pressekonferenz nach dem 1:1 (0:0) im direkten Duell schüttelte der Schalke-Coach Augsburgs Trainer Markus Weinzierl die Hand und entschwand in die Stadion-Katakomben.

Vorher hatte Breitenreiter seine Einschätzung zum unnötigen Remis abgegeben, über seine Zukunft sprach er nicht. Dafür wurde der scheidende Sportvorstand Horst Heldt deutlich. "Wir hätten das Potenzial gehabt, um die Champions-League-Plätze mitzuspielen. Nicht um Platz eins und zwei, aber um die Plätze drei und vier", sagte der 46-Jährige und stellte seinem Trainer damit indirekt ein schlechtes Zeugnis aus.

Christian Heidel übernimmt im Sommer

Nun steht vor dem Saisonfinale bei 1899 Hoffenheim der siebte Platz zu Buche - die Qualifikation zur Europa League. "Auch in diesem Jahr haben wir es nicht geschafft, Ruhe hereinzubekommen", monierte Heldt.

Er hat nach sechs Jahren in Gelsenkirchen nichts mehr mit der Trainerfrage zu tun, er übergibt im Juni an den Noch-Mainzer Christian Heidel. Die Königsblauen stehen vor einem Umbruch, der sie zurück in höhere Sphären führen soll. Die Fans sehnen sich nach leidenschaftlichem Offensivfußball, an diesem vorletzten Bundesliga-Spieltag machten die Anhänger nach dem Spiel mit Pfiffen ihren Unmut über den seltsamen Auftritt ihres Team deutlich.

Seit Langem wird über Weinzierl als Nachfolger für Breitenreiter diskutiert, der aber noch einen Vertrag bis 2017 hat. Der durch den Punkt auf Schalke vor dem Abstieg gerettete FCA wird seinen bis 2019 gebundenen Trainer nicht ohne eine ordentliche Ablösesumme ziehen lassen.

Clemens Tönnies ausgepfiffen

Doch das sollte für Schalke kein größeres Problem darstellen. Vor dem Anpfiff am Samstag verkündete Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies die Verlängerung des Vertrages mit Hauptsponsor Gazprom bis 2022. Der Deal soll Medienberichten zufolge jährlich bis zu 30 Millionen Euro einbringen. Die Fans besänftigte die Nachricht von der weiteren Zusammenarbeit mit dem russischen Energieriesen nicht - dem Schalke-Boss schallten bei seiner Ansprache vor dem Anstoß gellende Pfiffe und "Tönnies raus"-Rufe entgegen.

Nach dem Abpfiff sanken die Schalker Spieler auf den Rasen. Klaas-Jan Huntelaar (82.) hatte die Gelsenkirchener noch kurz von einem spannenden Fernduell um Platz vier träumen lassen, doch Daniel Baiers Ausgleich sieben Minuten später ließ den Schalker Jubel gleich wieder verstummen.

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Breitenreiter beglückwünschte seine Schützlinge trotzdem zu ihrer Leistung. "Für die Jungs ist das unheimlich bitter, sie haben viel investiert und fast nichts zugelassen. Leider haben wir uns nicht belohnt in Form von drei Punkten", sagte der 42-Jährige. Nun gelte es, forderte anschließend Heldt, in Hoffenheim noch einmal alles für ein Trostpflaster zu geben: "Wir wollen mindestens noch einen Platz springen."

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