BVB: Klopp zufrieden, aber nicht sorgenfrei

SID
Jürgen Klopp zeigte sich mit dem BVB-Trainingslager zufrieden - bis auf ein paar Ausnahmen
© Getty

Borussia Dortmund hat sein Trainingslager mit einer Niederlage im Test gegen Polonia Warschau abgeschlossen. Trainer Jürgen Klopp ist mit dem Stand der Dinge zufrieden, aber nicht sorgenfrei.

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Lange hielt sich Jürgen Klopp nicht mit dem letzten Test seiner Mannschaft im Trainingslager auf. Der Flieger in die Heimat wartete schon, und das 1:2 gegen Polonia Warschau am Ende von acht schweißtreibenden Tagen in der Schweiz bot kaum noch neue Erkenntnisse.

"Das war eine typische Vorbereitung - es läuft nie alles rund", sagte Klopp. Der Meistertrainer meinte damit allerdings nicht nur den offensichtlich angetrunkenen Schalke-Fan, der Ende der zweiten Halbzeit aufs Spielfeld gerannt war und sich beinahe mit Kevin Großkreutz angelegt hätte.

Die Nationalspieler Sven Bender und Marcel Schmelzer sind angeschlagen und konnten kaum trainieren, zudem befinden sich die beiden hochkarätigen Neuzugänge Ilkay Gündogan und Ivan Perisic offenbar noch nicht in der Verfassung, die Klopp als meisterlich bezeichnen würde.

Gündogan, für vier Millionen Euro als Ersatz für Nuri Sahin (zu Real Madrid) vom 1. FC Nürnberg nach Dortmund gewechselt, habe nach Meinung des Trainers "ein, zwei Kilo zuviel" gehabt. Bei Offensiv-Allrounder Perisic, für den der FC Brügge 5,5 Millionen Euro erhielt, wählte Klopp drastischere Worte.

Klopp: "Ivan geht durch ein tiefes Tal"

"Er ist der klassische Fall eines Spielers, der die nächste Stufe nimmt und anfangs brutale Schwierigkeiten hat, sich an das Tempo im Training zu gewöhnen. Wir machen so gut wie keine Pausen, das ist neu, das schwächt ihn. Ivan geht gerade durch ein tiefes Tal, ihm fehlt die Leichtigkeit, die er für sein Spiel benötigt", sagte Klopp im Interview mit den "Ruhr Nachrichten".

So trainiert der Deutsche Meister

Inwieweit die Neuzugänge dem deutschen Meister in Bundesliga und Champions League weiterhelfen können, vermag selbst Klopp noch nicht zu sagen. Der Coach hält sich wie schon in der kompletten Meistersaison zurück, das Wort Titelverteidigung geht ihm schon gar nicht über die Lippen.

Kagawa ein weiterer Neuzugang

"Vielleicht sind wir der erste Meister in der Geschichte des deutschen Fußballs, der als Herausforderer in die nächste Saison geht, sich ausschließlich über das Spiel gegen den Ball definiert und den Rest als reines Zubrot empfindet", sagte Klopp.

Immerhin betont er, dass der BVB sich als Meister "mit dem Wissen um die eigene Qualität" das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs zum Ziel setzen müsse: "Alles andere wäre lächerlich und gelogen."

Einen besonderen Trumpf hält Klopp wieder in der Hand. Shinji Kagawa, der in der Rückrunde verletzt fehlte, steht ihm quasi als weiterer Neuzugang wieder zur Verfügung. "Die größte Leistung der Mannschaft war es in der vergangenen Rückrunde, ohne ihn Meister geworden zu sein. Es ist der Wahnsinn, was er für eine Qualität mit einbringt", sagte Klopp.

Götze wird geschont

Vor allem der Japaner und Jungstar Mario Götze sprühten trotz immenser Trainingsbelastungen in Österreich nur so vor Spielwitz. Götze gab so viel Gas, dass er am Samstag im letzten Test geschont wurde.

Beim Liga total Cup am Dienstag soll er gegen Gastgeber Mainz 05 wieder mit von der Partie sein. Am Mittwoch folgt in der neuen Mainzer Arena das Finale oder das Spiel um Platz drei gegen Bayern München oder den Hamburger SV.

Supercup-Derby gegen Schalke

Danach geht es für den BVB Schlag auf Schlag weiter. Am Samstag steht der Auftritt beim inoffiziellen Supercup gegen den Pokalsieger und Erzrivalen Schalke 04 an. Am darauf folgenden Dienstag besuchen die Westfalen den FC Valenciennes in Frankreich zu dessen Stadioneinweihung, bevor es am 30. Juli mit dem Pokalspiel beim SV Sandhausen und sechs Tage später beim Liga-Auftakt gegen den Hamburger SV ernst wird.

Klopp: "Wir müssen alle gesund an den Start bringen, das ist das Wichtigste. Dann können wir Fußball spielen."

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