Kuriose Spielabbrüche: Schiri-Attacke, Boss mit Revolver, Bienenschwarm

 
Im Fußball gab es immer wieder Spielabbrüche.
© getty

Am Freitagabend ist es beim Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach nach knapp 70 Minuten zu einem Eklat gekommen. Linienrichter Christian Gittelmann wurde von einem "Fan" mit einem Becher getroffen. SPOX erinnert an traurige und kuriose Spielabbrüche.

Cookie-Einstellungen
Linienrichter Christian Gittelmann wurde in Bochum von einem Becher am Kopf getroffen.
© imago images

Am Freitagabend ist es beim Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach nach knapp 70 Minuten zu einem Eklat gekommen. Linienrichter Christian Gittelmann wurde von einem Fan mit einem Becher getroffen.

Gittelmann wurde ins Krankenhaus gebracht, Schiedsrichter Benjamin Cortus brach die Partie ab. SPOX erinnert an traurige und kuriose Spielabbrüche im Fußball.
© imago images

Gittelmann wurde ins Krankenhaus gebracht, Schiedsrichter Benjamin Cortus brach die Partie ab. SPOX erinnert an traurige und kuriose Spielabbrüche im Fußball.

Im September 2021 wurde das Spiel zwischen Brasilien und Argentinien in Sao Paulo nach fünf Minuten abgebrochen, als Beamte der brasilianischen Behörde für Gesundheitsüberwachung Anvisa sowie der Bundespolizei den Rasen betraten.
© getty

Im September 2021 wurde das Spiel zwischen Brasilien und Argentinien in Sao Paulo nach fünf Minuten abgebrochen, als Beamte der brasilianischen Behörde für Gesundheitsüberwachung Anvisa sowie der Bundespolizei den Rasen betraten.

Warum kam es zum Abbruch? Die England-Profis Emiliano Buendia, Emiliano Martinez, Cristian Romero und Giovani Lo Celso hatten unterschlagen, dass sie sich vor ihrer Reise nach Venezuela zuvor noch im Vereinigten Königreich aufgehalten hatten …
© getty

Warum kam es zum Abbruch? Die England-Profis Emiliano Buendia, Emiliano Martinez, Cristian Romero und Giovani Lo Celso hatten unterschlagen, dass sie sich vor ihrer Reise nach Venezuela zuvor noch im Vereinigten Königreich aufgehalten hatten …

Das Problem: Großbritannien stand in Brasilien auf der "Roten Liste" der Hochrisiko-Corona-Gebiete, Einreisende aus diesen Ländern mussten zwingend für 14 Tage in Quarantäne. So stürmte die Anvisa das Feld. Messi und Co. wunderten sich.
© getty

Das Problem: Großbritannien stand in Brasilien auf der "Roten Liste" der Hochrisiko-Corona-Gebiete, Einreisende aus diesen Ländern mussten zwingend für 14 Tage in Quarantäne. So stürmte die Anvisa das Feld. Messi und Co. wunderten sich.

"Wir sind seit drei Tagen hier. Warum seid ihr nicht früher gekommen, zum Hotel oder zum Training? Habt ihr abwarten wollen, dass das Spiel beginnt?", fragten die Spieler vor den TV-Kameras.
© getty

"Wir sind seit drei Tagen hier. Warum seid ihr nicht früher gekommen, zum Hotel oder zum Training? Habt ihr abwarten wollen, dass das Spiel beginnt?", fragten die Spieler vor den TV-Kameras.

Spielabbrüche resultieren leider auch noch im 21. Jahrhundert aus Rassismus. Wie zum Beispiel bei der deutschen Generalprobe für Olympia im Juli, als Jordan Torunarigha beleidigt wurde. Auch Gewalt ist weiterhin ein Thema ...
© getty

Spielabbrüche resultieren leider auch noch im 21. Jahrhundert aus Rassismus. Wie zum Beispiel bei der deutschen Generalprobe für Olympia im Juli, als Jordan Torunarigha beleidigt wurde. Auch Gewalt ist weiterhin ein Thema ...

Im August wurde das Derby zwischen Nizza und Marseille von heftigen Ausschreitungen überschattet. OM-Star Dimitri Payet hatte eine Plastikflasche zurück in Richtung Heim-Fans geworfen. Es folgte ein Platzsturm.
© imago images

Im August wurde das Derby zwischen Nizza und Marseille von heftigen Ausschreitungen überschattet. OM-Star Dimitri Payet hatte eine Plastikflasche zurück in Richtung Heim-Fans geworfen. Es folgte ein Platzsturm.

Nun wird es kurioser, aber nicht weniger gewalttätig. Im März 2018 erzielte Paok Thessaloniki in der 89. Minute ein Tor, was der Schiedsrichter aufgrund einer Abseitsstellung nicht gab. So weit, so normal. Doch Präsident Ivan Savvadis …
© getty

Nun wird es kurioser, aber nicht weniger gewalttätig. Im März 2018 erzielte Paok Thessaloniki in der 89. Minute ein Tor, was der Schiedsrichter aufgrund einer Abseitsstellung nicht gab. So weit, so normal. Doch Präsident Ivan Savvadis …

… stürmte auf den Platz und zog die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Unter seinem Gürtel trug der PAOK-Besitzer deutlich sichtbar einen Revolver. Ordner eilten herbei. Der Schiedsrichter beendete die Partie vorzeitig.
© getty

… stürmte auf den Platz und zog die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Unter seinem Gürtel trug der PAOK-Besitzer deutlich sichtbar einen Revolver. Ordner eilten herbei. Der Schiedsrichter beendete die Partie vorzeitig.

Sicherheit geht vor: Im Regionalliga-Duell zwischen Germania Halberstadt und Budissa Bautzen waren im April 2018 mehrere Blitze in der Umgebung des Stadions eingeschlagen. Nach nur 17 Sekunden wurde das Spiel wieder abgepfiffen.
© imago images

Sicherheit geht vor: Im Regionalliga-Duell zwischen Germania Halberstadt und Budissa Bautzen waren im April 2018 mehrere Blitze in der Umgebung des Stadions eingeschlagen. Nach nur 17 Sekunden wurde das Spiel wieder abgepfiffen.

Weil ein Schwarm Bienen 2016 bei einer Partie in Ecuador plötzlich über die Spielstätte herfiel, blieb den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als das Spiel nach zehn Minuten abzubrechen. Die Fußballschuhe wurden mit Schutzanzügen getauscht.
© imago images

Weil ein Schwarm Bienen 2016 bei einer Partie in Ecuador plötzlich über die Spielstätte herfiel, blieb den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als das Spiel nach zehn Minuten abzubrechen. Die Fußballschuhe wurden mit Schutzanzügen getauscht.

Ebenfalls tierisch wurde es in Zürich. Die Seniorenpartie zwischen dem FC Embrach und dem FC Räterschen fiel 2015 einer amphibischen Plage zum Opfer. Schon in der Halbzeit waren mehrere Frösche am Spielfeldrand gesichtet worden …
© getty

Ebenfalls tierisch wurde es in Zürich. Die Seniorenpartie zwischen dem FC Embrach und dem FC Räterschen fiel 2015 einer amphibischen Plage zum Opfer. Schon in der Halbzeit waren mehrere Frösche am Spielfeldrand gesichtet worden …

Bei Wiederanpfiff hatten die Frösche den Rasen bereits eingenommen. Nachdem es den ersten Kontakt zwischen Stollenschuhen und Amphibien gegeben hatte, brach der Schiedsrichter das Spiel zum Schutz der Tiere ab.
© getty

Bei Wiederanpfiff hatten die Frösche den Rasen bereits eingenommen. Nachdem es den ersten Kontakt zwischen Stollenschuhen und Amphibien gegeben hatte, brach der Schiedsrichter das Spiel zum Schutz der Tiere ab.

Im Januar 2018 klagte Kaiserslauterns Trainer Jeff Strasser in der Halbzeitpause über Schwindel und Übelkeit. Der Luxemburger kam umgehend ins Krankenhaus. Die Partie gegen Darmstadt 98 wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen.
© imago images

Im Januar 2018 klagte Kaiserslauterns Trainer Jeff Strasser in der Halbzeitpause über Schwindel und Übelkeit. Der Luxemburger kam umgehend ins Krankenhaus. Die Partie gegen Darmstadt 98 wurde beim Stand von 0:0 abgebrochen.

Ein Herzinfarkt wurde später ausgeschlossen. "Die Probleme waren auf eine verschleppte Grippe zurückzuführen", erklärte Strasser. Für die Roten Teufel stand er trotzdem nie wieder an der Seitenlinie. Inzwischen trainiert er in seiner Heimat.
© imago images

Ein Herzinfarkt wurde später ausgeschlossen. "Die Probleme waren auf eine verschleppte Grippe zurückzuführen", erklärte Strasser. Für die Roten Teufel stand er trotzdem nie wieder an der Seitenlinie. Inzwischen trainiert er in seiner Heimat.

Im Jahr 1997 sorgte ein HR-Übertragungswagen fast für so viel Aufmerksamkeit wie die Partie zwischen den Kickers Offenbach und dem FC Memmingen. Obwohl es um den Aufstieg in die Regionalliga ging.
© imago images

Im Jahr 1997 sorgte ein HR-Übertragungswagen fast für so viel Aufmerksamkeit wie die Partie zwischen den Kickers Offenbach und dem FC Memmingen. Obwohl es um den Aufstieg in die Regionalliga ging.

Beim Stand von 3:2 für Memmingen fiel in der 89. Minute plötzlich das Flutlicht aus. Durch eine Überlastung des Stromnetzes war die Hauptsicherung rausgeflogen. Ordner und Polizisten liefen nervös umher, die Kickers-Fans zündeten Bengalos …
© getty

Beim Stand von 3:2 für Memmingen fiel in der 89. Minute plötzlich das Flutlicht aus. Durch eine Überlastung des Stromnetzes war die Hauptsicherung rausgeflogen. Ordner und Polizisten liefen nervös umher, die Kickers-Fans zündeten Bengalos …

… und im Fernsehen war nur noch ein Testbild zu sehen. Die Polizei beendete das Treiben wenig später, die Sicherheit war in der Dunkelheit nicht mehr gegeben. Der Abbruch wurde frenetisch von den 10.000 Offenbacher Fans bejubelt.
© imago images

… und im Fernsehen war nur noch ein Testbild zu sehen. Die Polizei beendete das Treiben wenig später, die Sicherheit war in der Dunkelheit nicht mehr gegeben. Der Abbruch wurde frenetisch von den 10.000 Offenbacher Fans bejubelt.

Der FCM wollte die verbliebenen Minuten nachholen, doch der Verband entschied sich für ein neues Spiel am hellichten Tag. Ganz ohne Flutlicht. Wie es der Zufall so wollte, gewannen die Kickers dank Doppelpacker Giuseppe Messinese mit 2:0 und stiegen auf.
© imago images

Der FCM wollte die verbliebenen Minuten nachholen, doch der Verband entschied sich für ein neues Spiel am hellichten Tag. Ganz ohne Flutlicht. Wie es der Zufall so wollte, gewannen die Kickers dank Doppelpacker Giuseppe Messinese mit 2:0 und stiegen auf.

2015 zog Schiedsrichter Martin Petersen im DFB-Pokalspiel des VfL Osnabrück gegen RB Leipzig den Zorn der Heim-Fans auf sich, weil er auf Ecke für den Gegner entschieden hatte. Die Folge: Ihn traf ein Feuerzeug am Kopf. Spielende!
© imago images

2015 zog Schiedsrichter Martin Petersen im DFB-Pokalspiel des VfL Osnabrück gegen RB Leipzig den Zorn der Heim-Fans auf sich, weil er auf Ecke für den Gegner entschieden hatte. Die Folge: Ihn traf ein Feuerzeug am Kopf. Spielende!

Im EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien im Jahr 2014 flog eine Drohne samt Fahne über das Feld und propagierte "Großalbanien". Grund genug für die Spieler, aufeinander loszugehen. Dem Schiedsrichter blieb nur der Abbruch.
© getty

Im EM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Albanien im Jahr 2014 flog eine Drohne samt Fahne über das Feld und propagierte "Großalbanien". Grund genug für die Spieler, aufeinander loszugehen. Dem Schiedsrichter blieb nur der Abbruch.

Bei der EM-Quali zwischen Schweden und Dänemark rückte 2007 ein deutscher Schiedsrichter in den Mittelpunkt: Herbert Fandel. Einem dänischen Zuschauer schmeckte die Leistung des Unparteiischen so gar nicht.
© getty

Bei der EM-Quali zwischen Schweden und Dänemark rückte 2007 ein deutscher Schiedsrichter in den Mittelpunkt: Herbert Fandel. Einem dänischen Zuschauer schmeckte die Leistung des Unparteiischen so gar nicht.

Der betrunkene "Fan" attackierte Fandel, der in der 89. Minute Christian Poulsen beim Stand von 3:3 die Rote Karte gezeigt und Elfmeter gegeben hatte. Das Ende vom Lied: Schweden gewann 3:0 und der dänische Verband bekam 250.000 Euro Schadensersatz.
© getty

Der betrunkene "Fan" attackierte Fandel, der in der 89. Minute Christian Poulsen beim Stand von 3:3 die Rote Karte gezeigt und Elfmeter gegeben hatte. Das Ende vom Lied: Schweden gewann 3:0 und der dänische Verband bekam 250.000 Euro Schadensersatz.

Die UEFA verhängte eine Platzsperre von zwei Heimspielen. Außerdem wurde der Täter zu 20 Tagen Haft verurteilt. Später gab der Zuschauer an, im Verlauf des Abends "15 bis 20 Bier getrunken" zu haben.
© getty

Die UEFA verhängte eine Platzsperre von zwei Heimspielen. Außerdem wurde der Täter zu 20 Tagen Haft verurteilt. Später gab der Zuschauer an, im Verlauf des Abends "15 bis 20 Bier getrunken" zu haben.

Ebenfalls zu tief ins Glas geguckt hatte ein Zuschauer im April 2003 beim Heimspiel der Tranmere Rovers gegen Mansfield. Der Unbekannte war via Flutlichtmasten auf das Dach der Tribüne geklettert und weigerte sich, wieder den Rückweg einzuschlagen.
© getty

Ebenfalls zu tief ins Glas geguckt hatte ein Zuschauer im April 2003 beim Heimspiel der Tranmere Rovers gegen Mansfield. Der Unbekannte war via Flutlichtmasten auf das Dach der Tribüne geklettert und weigerte sich, wieder den Rückweg einzuschlagen.

Weil der Mann nicht den Eindruck machte, seine gewagte Position bis Spielende halten zu können, brach der Schiedsrichter beim Stand von 2:0 für die Rovers zur Pause ab. Nach dem Wiederholungsspiel stiegen die Gastgeber in die dritte Division ab.
© getty

Weil der Mann nicht den Eindruck machte, seine gewagte Position bis Spielende halten zu können, brach der Schiedsrichter beim Stand von 2:0 für die Rovers zur Pause ab. Nach dem Wiederholungsspiel stiegen die Gastgeber in die dritte Division ab.

Kurios: Weil der Schiedsrichter im Schweizer Pokalfinale 1967 einen Elfmeter für den FC Basel pfiff, setzten sich fünf Spieler des Gegners aus Lausanne auf den Rasen und weigerten sich weiterzuspielen. Schiedsrichter Göppel wurde es zu bunt: Er brach ab!
© imago images

Kurios: Weil der Schiedsrichter im Schweizer Pokalfinale 1967 einen Elfmeter für den FC Basel pfiff, setzten sich fünf Spieler des Gegners aus Lausanne auf den Rasen und weigerten sich weiterzuspielen. Schiedsrichter Göppel wurde es zu bunt: Er brach ab!

In der Bundesliga-Partie zwischen M’Gladbach und Bremen hatte der Spielabbruch 1971 technische Gründe. Gladbach-Legende Laumen lief bei einem Freistoß kurz vor Schluss beim Stand von 1:1 mit viel Wucht Richtung Ball. Netzers Flanke verpasste er, ...
© imago images

In der Bundesliga-Partie zwischen M’Gladbach und Bremen hatte der Spielabbruch 1971 technische Gründe. Gladbach-Legende Laumen lief bei einem Freistoß kurz vor Schluss beim Stand von 1:1 mit viel Wucht Richtung Ball. Netzers Flanke verpasste er, ...

… bremsen konnte ihn aber erst das Tornetz. Der hölzerne Torpfosten brach daraufhin in zwei Stücke und erzwang den Spielabbruch. Der Verband entschied später auf 2:0 für Werder Bremen. Seit diesem Vorfall bestehen Torpfosten nur noch aus Aluminium.
© imago images

… bremsen konnte ihn aber erst das Tornetz. Der hölzerne Torpfosten brach daraufhin in zwei Stücke und erzwang den Spielabbruch. Der Verband entschied später auf 2:0 für Werder Bremen. Seit diesem Vorfall bestehen Torpfosten nur noch aus Aluminium.

Stell dir vor, der Schiedsrichter pfeift an, aber der Gegner steht gar nicht auf dem Platz. Beim WM-Quali-Spiel der Schotten 1996 tauchte der Gegner aus Estland einfach nicht auf. Grund dafür war eine Vorverlegung der Partie aufgrund schlechter Sicht.
© getty

Stell dir vor, der Schiedsrichter pfeift an, aber der Gegner steht gar nicht auf dem Platz. Beim WM-Quali-Spiel der Schotten 1996 tauchte der Gegner aus Estland einfach nicht auf. Grund dafür war eine Vorverlegung der Partie aufgrund schlechter Sicht.

Estland zeigte sich mit dem Anpfiff am Nachmittag nicht zufrieden und ließ seine Spieler nicht zum Spiel antreten. Im Wiederholungsspiel trennten sich beide Teams schließlich torlos 0:0.
© getty

Estland zeigte sich mit dem Anpfiff am Nachmittag nicht zufrieden und ließ seine Spieler nicht zum Spiel antreten. Im Wiederholungsspiel trennten sich beide Teams schließlich torlos 0:0.