Formel 1 - die Rennprognose: Neue Hoffnung für Vettel, altes Bild - Zweikampf um den Sieg

Von Christian Guinin
Sebastian Vettel startet voraussichtlich von P18.
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Beim Großen Preis von Bahrain sieht alles nach einem Zweikampf um den Auftaktsieg in die neue Formel-1-Saison aus. Sebastian Vettel und Mick Schumacher werden im Kampf um die Punkte kein Wort mitreden. Die Rennprognose.

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20. Nikita Mazepin (Haas, P19)

Schon im Vorfeld des Saisonstarts war Kritik am Russen aufgekommen. Der Vorwurf: Mazepin habe das Haas-Cockpit lediglich wegen der tiefen Taschen seines Vaters und nicht aufgrund seines Talentes bekommen. Hinzu kam seine "Grabsch-Affäre", nach der Fans gar eine Initiative gründeten, die den Rauswurf des 22-Jährigen aus der Formel 1 forderte.

Am Samstag lieferte er dann weiteren Stoff für seine Kritiker. Nicht nur drehte er sich gleich zweimal auf der Jagd nach einer schnellen Runde, sein Rückstand auf Teamkollege Mick Schumacher betrug acht Zehntel. Das ist zu viel.

19. Mick Schumacher (Haas, P18)

Trotz einer eigentlich ansprechenden Leistung bei seinem ersten Qualifying in einem Formel-1-Wagen, kommt Mick Schumacher in diesem Ranking nicht über den 19. Platz hinaus. Das liegt weniger an ihm persönlich, sondern viel mehr an der Performance seines Dienstwagens.

Dieser, das bestätigte sich noch einmal während der Zeitenjagd am Samstag, ist das mit Abstand langsamste Auto des Feldes. Mehr als fünf Zehntel fehlten auf den nächsten direkten Konkurrenten Nicholas Latifi im Williams. "Im Endeffekt bin ich recht happy mit dem Resultat. Wir wussten, dass nicht viel nach vorne geht. Dennoch waren wir recht nahe an unserem Target dran", sagte Schumacher bei Sky.

18. Nicholas Latifi (Williams, P17)

Beim Kanadier zeichnet sich ein ähnliches Bild. Das Mindestziel, beide Haas zu schlagen, schaffte er deutlich, für mehr reichte es aber nicht. Seinem Teamkollegen George Russel konnte er nicht Paroli bieten, das wird vom 25-Jährigen jedoch auch nicht erwartet.

Viel mehr darf sich Latifi freuen, dass er mit Sebastian Vettel sogar ein Auto hinter sich ließ, welches sich normalerweise nicht auf Augenhöhe mit Williams bewegt. Wenn er seine Schwächen im Rennen abgelegt hat, kann es ein ordentliches Wochenende werden.

17. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo, P14)

Vor dem gestrigen Samstag waren Kimi Räikkönen und Alfa Romeo für manche so etwas wie der Geheimfavorit im Kampf um die Top-10-Plätze, der Ex-Weltmeister hatte mit seinem C41 aber noch zu kämpfen.

Im Kampf um Q3 hatte der Finne kein Wörtchen mitzureden, auch Teamkollege Antonio Giovinazzi war ganze fünf Zehntel schneller unterwegs. Hoffnung macht jedoch, dass Räikkönen ein erwiesener Rennspezialist ist. Der Speed des Alfas scheint da zu sein, eventuell geht am Sonntag mehr.

16. George Russell (Williams, P15)

Es ist beinahe schon ermüdend zu erwähnen, wie viel zu gut ein Fahrer wie George Russell für ein Team wie Williams ist. Ein weiters Mal gelang dem Briten mit einem unterlegenen Wagen der Sprung ins zweite Qualifying-Segment.

Ob von Platz 15 kommend im Rennen mehr möglich ist, ist schwer einzuschätzen, vor allem weil mit Vettel und Esteban Ocon von hinten Fahrer kommen, die eigentlich schneller sein müssten. Kleiner Wermutstropfen: Sein letzter Versuch in Q2 ging ordentlich in die Hose.

15. Sebastian Vettel (Aston Martin, P20)

Neues Team, neue Hoffnung, altes Bild. Bei seinem ersten Rennen für Aston Martin startet Vettel lediglich von P18, die Schuld liegt dabei aber nicht bei ihm. Aufgrund der von Nikita Mazepin und Carlos Sainz verursachten gelben Flaggen musste der Heppenheimer auf seiner schnellen Runde vom Gas gehen, das Ausscheiden in Q1 war die Folge. "Wir hätten einfach besser aufpassen müssen, und uns besser positionieren sollen", sagte Vettel im Anschluss bei Sky. Im Rennen werde es "schwer" werden. "Wir sind weit weg, auch weit weg hinter den Punkten."

Diese könnten in der Tat schwer zu erreichen werden, auch weil der Aston Martin wohl nicht zu den schnellsten Boliden gehört. Erschwerend hinzu kommt, dass Vettel um zwei Plätze nach hinten versetzt wurde. Der Aston-Martin-Pilot hatte während seiner letzten schnellen Runde die Gelben Flaggen ignoriert.

Sebastian Vettel startet voraussichtlich von P18.
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Sebastian Vettel startet voraussichtlich von P18.

14. Esteban Ocon (Alpine, P16)

Neben Vettel war der Franzose der zweite große Verlierer der gelben Flaggen kurz vor Ende von Q1. "Wir erwischten die gelbe Flagge von Carlos Sainz am Ausgang von Kurve 8. Daher konnte ich nicht voll beschleunigen", sagte Ocon bei Canal+. Ohne dies hätte "locker gereicht", um in Q1 einzuziehen.

Aber: Teamkollege Fernando Alonso zeigte mit seinem neunten Startplatz, dass mehr drin ist. Bei gutem Rennverlauf sind auch von Startplatz 16 Punkte drin, besonders wichtig wird aber der Start werden.

13. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo, P12)

Den Teamkollegen deutlich geschlagen und mit P12 eine sehr ordentliche Ausgangslage für das Rennen geschaffen. Antonio Giovinazzi konnte mit seinem Qualifying mehr als zufrieden sein.

Ziel sei es daher nun auch, um Punkte zu fahren. "Morgen werden wir sehen, ob wir kämpfen können. Wir sind nah an den Top 10 dran, also wird es morgen das Ziel sein, Punkte zu holen", meint der Italiener. Ob Alfa Romeo die Rennpace hat, wird sich zeigen, Fahrer wie Tsunoda, Ocon und Vettel hinter sich zu halten, könnte aber schwer werden.

12. Lance Stroll (Aston Martin, P10)

Der Kanadier holte mit seinem zehnten Startplatz das Maximum aus seinem Boliden. Aston Martin hat wie kein anderes Team mit der Veränderung am Unterboden zu kämpfen. Laut Teamchef Szafnauer habe es "Mercedes und uns am schlimmsten getroffen".

Den letzten Punkterang zu halten wird für Stroll deshalb wohl schwierig. Mit einem guten Start kann eventuell etwas nach vorne gehen, im Normalfall ist der AMR21 aktuell einfach noch zu langsam, um um Punkte kämpfen zu können.

11. Fernando Alonso (Alpine, P9)

Nach zwei Jahren Abstinenz meldete sich der zweimalige Weltmeister beeindruckend zurück. Obwohl ihm noch "ein bisschen Vertrauen ins Heck" fehlte, lieferte der Spanier eine starke Performance ab und stellte seinen Alpine auf Rang neun.

Im Rennen wird das Ziel sein diesen zu verteidigen. Dass Alonso die fahrerische Klasse dazu hat, steht außer Frage, unklar ist allerdings, wie sich der Alpine im Renntrimm schlägt. Der 39-Jährige hält ein Top-10-Ergebnis für "möglich".

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