Formel 1: Sebastian Vettel erklärt Dreher beim Italien-GP - Nico Rosberg wundert sich

Sebastian Vettel drehte sich beim Großen Preis von Italien.
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Sebastian Vettel hat seinen Dreher und die Kollision mit Lance Stroll beim Großen Preis von Italien erklärt. Eine neue Hackordnung bei Ferrari muss der Heppenheimer aber offenbar nicht fürchten, auch wenn sich Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg über dessen abermaligen Fehler wundert.

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"Ich habe das Heck schon am Kurveneingang verloren. Dann immer mehr, sodass ich das Auto nicht mehr halten konnte. So einfach ist das", schilderte Vettel seinen Dreher in der Ascari-Schikane gegenüber Sky: "Damit war klar, dass der Zug nach vorne abgefahren war. Natürlich bin ich nicht glücklich mit dem Rennen."

Vettel rutschte in der siebten Runde in die Wiese und kam quer zur Strecke zum Stehen. Als er wieder aufs Gas ging, fuhr er Stroll ins Auto und drehte diesen um. "Ich habe ein paar Mal versucht, die Gänge zu finden", erklärte der 32-Jährige die Situation. Es sei keine Absicht gewesen: "Man sieht in dem Moment nicht nach links."

Kameraaufnahmen zeigen allerdings, dass Vettel seinen Kopf durchaus nach links bewegt. Aufgrund des toten Winkels konnte er den heranfahrenden Stroll aber wohl nicht im Außenspiegel sehen.

So oder so: Vettel beschädigte mit dieser Aktion nicht nur seinen Frontflügel und war zu einem Boxenstopp gezwungen, er wurde auch von der Rennleitung mit einer Stop-and-Go-Strafe sowie drei Strafpunkten belegt.

Vettel war damit zwischenzeitlich Letzter, bis zum Rennende arbeitete er sich noch auf Platz 13 vor - mit über einer Runde Rückstand auf Sieger und Stallgefährte Charles Leclerc.

Ferrari-Teamchef stellt sich vor Sebastian Vettel

Durch das Ergebnis hat Vettel seinen vierten Rang in der WM-Wertung an Leclerc verloren. Dass er sich nun deshalb teamintern hinter dem Monegassen anstellen muss, dementierte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto aber umgehend.

"Die Reihenfolge werden wir nicht ändern", stellte er bei Sky klar: "Wer gewinnen kann, soll gewinnen."

Zudem nahm Binotto Vettel in Schutz. Solch ein Dreher gehöre zum Racing dazu. "Es ist sehr schwierig, bei dieser Geschwindigkeit ein Auto zu lenken. Ich glaube also nicht, dass Seb zu sehr unter Druck steht", so der 49-Jährige.

Nico Rosberg: "Vettel ist wirklich ein Rätsel"

Wesentlich kritischer äußerte sich da schon Sky-Experte Nico Rosberg. Vettel sei "wirklich ein Rätsel" für ihn, wunderte sich der Weltmeister von 2016: "Er ist vierfacher Champion und einer der besten Fahrer da draußen. Und dann macht er so einen Fehler, einfach ohne Fremdeinwirken. Das ist schon eigenartig."

Rosberg mutmaßt, dass "dieser Moment so dunkel" für Vettel sein muss - gerade mit Blick auf Leclerc: "Sein Teamkollege wurde soeben eine Ferrari-Legende. Und er ist am Boden."

Nichtsdestotrotz wollte Rosberg seinen Landsmann nicht abschreiben. Dieser brauche nur ein starkes Rennen, dann könne er "sehr schnell zurückkommen".

Formel 1: WM-Stand nach dem Italien-GP

Mit satten 65 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Valtteri Bottas liegt Lewis Hamilton in Führung. Max Verstappen hat bereits 87 Zähler Rückstand, dahinter folgt Vettel.

RangFahrerTeamPunkte
1Lewis HamiltonMercedes284
2Valtteri BottasMercedes221
3Max VerstappenRed Bull Racing185
4Charles LeclercFerrari182
5Sebastian VettelFerrari169
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