Eishockey: Deutschland schlägt Lettland - Noebels und Plachta treffen

SID
Deutschland hat sich gegen Lettland durchgesetzt.
© imago images/Action Pitures

Beim Restart nach acht Monaten Corona-Zwangspause hat sich das deutsche Eishockey auch international zurückgemeldet. Beim Deutschland Cup in Krefeld besiegte die Nationalmannschaft in ihrem ersten "echten" Länderspiel Lettland mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0). Zum Auftakt hatte sie 242 Tage nach dem letzten DEL-Spieltag vor dem Saisonabbruch gegen ihr eigenes Perspektivteam 7:2 gewonnen.

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Am Sonntag (14.30 Uhr) trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ohne den an Corona erkrankten Bundestrainer Toni Söderholm an der Bande im Finale erneut auf den einzigen internationalen Gegner bei ihrem Heimturnier. Die ursprünglichen Kontrahenten Russland, Slowakei und Schweiz hatten wegen der Pandemie ihre Teilnahme ebenso abgesagt wie der Ersatzkandidat Norwegen.

"Es war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat viel Spaß gemacht", sagte Torhüter Felix Brückmann bei MagentaSport: "Es war eine lange Sommerpause. Wir sind alle glücklich, dass wir endlich wieder spielen können."

Der Berliner Marcel Noebels (55.) und der Mannheimer Matthias Plachta (59.) erzielten die Tore für das DEB-Team, das über weite Strecken das Spielgeschehen bestimmte, im letzten Drittel aber unter Druck geriet. "Jetzt wollen wir auch das Turnier gewinnen", sagte Noebels.

Söderholm verfolgte das Spiel erneut aus der Quarantäne in München am Fernseher. An der Bande vertraten ihn U18-Nationaltrainer Steffen Ziesche und DEL-Coach Thomas Popiesch von den Fischtown Pinguins Bremerhaven.

Ausnahmetalent Lukas Reichel gibt sein Debüt

Sein Debüt im A-Team gab Ausnahmetalent Lukas Reichel. Der Berliner, der im NHL-Draft von den Chicago Blackhawks in der ersten Runde gezogen wurde, hatte zuvor beide Partien mit dem Olympia-Perspektivteam bestritten. Söderholm sah im TV, wie der 18-jährige Reichel ein ums andere Mal seine außergewöhnlichen Fähigkeiten demonstrierte.

Die Gastgeber begannen mit viel Tempo und Aggressivität, das Geschehen spielte sich zunächst vorwiegend im lettischen Drittel ab. Der letzte entscheidende Pass kam allerdings häufig nicht präzise genug an. Die Letten, am Vortag 4:2-Sieger gegen das "Top Team Peking", kamen erst gegen Ende des ersten Drittels besser ins Spiel und bereiteten dem Neu-Mannheimer Brückmann im deutschen Tor etwas mehr Arbeit.

"Wir haben viel die Scheibe, aber wir spielen oft außen rum. Wir müssen die Scheibe noch etwas schneller nach vorne spielen und mehr Schüsse aufs Tor durchkriegen", sagte der Münchner Yasin Ehliz bei MagentaSport. Das Spiel war deutlich intensiver als der Auftakt gegen das eigene Perspektivteam, weil die Balten härter zur Sache gingen als zwei Tage zuvor die deutschen Talente.

Handgreiflichkeiten im Schlussdrittel

Auch im zweiten Drittel bestimmte die deutsche Mannschaft das Spiel, setzte die Abwehr der Balten unter Druck, kam aber nur selten zu gefährlichen Abschlüssen. Torhüter Rudolfs Ladzins geriet kaum in Bedrängnis. "Ich finde die Intensität gut", sagte der ehemalige NHL-Verteidiger Korbinian Holzer: "Wir schnüren sie im eigenen Drittel ein, müssen aber vor dem Tor noch einen Tick härter arbeiten."

Im Schlussdrittel wurde die Auseinandersetzung sogar das ein oder andere Mal handgreiflich. Brückmann bekam deutlich mehr zu tun. Fünf Minuten vor Schluss traf Noebels im Nachschuss zur Führung, Plachta schließlich ins leere Tor.

 

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