Deutschland Cup: Erste Niederlage für junges DEB-Team

SID
Das DEB-Team von Toni Söderholm verlor in der OT gegen die Schweiz.
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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat ihr zweites Spiel beim Deutschland Cup gegen die Schweiz verloren, unglücklich, in letzter Sekunde.

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Die Uhr war fast abgelaufen, fünf Zehntelsekunden fehlten noch bis zum Penaltyschießen, da zappelte der Puck doch noch im Netz. "Das war sehr ärgerlich für uns alle", sagte Kapitän Marco Nowak nach der unglücklichen 3:4 (1:0, 0:1, 2:2, 0:1)-Niederlage der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft beim Deutschland Cup gegen die Schweiz: "Wir waren im letzten Drittel die klar bessere Mannschaft."

Nach Toren des Kölners Frederik Tiffels (4.), des Krefelders Daniel Pietta (48.) und des Nürnbergers Daniel Fischbuch (51.) führte das Team von Bundestrainer Toni Söderholm im Schlussabschnitt eines hitzigen Duells vor 6217 Zuschauern mit 3:2. Doch Luca Fazzini erzwang mit dem Ausgleich (53.) die Verlängerung - und in allerletzter Sekunde schoss Pius Suter die Schweizer noch zum Sieg. Mit fünf Punkten übernahmen die Eidgenossen die Tabellenführung und greifen am letzten Tag nach dem Turniersieg in Krefeld.

Die Chancen der deutschen Mannschaft auf Platz eins sanken zwei Tage nach dem 4:3 gegen den Vorjahressieger Russland deutlich, doch Söderholm waren andere Erkenntnisse ohnehin wichtiger als die Ergebnisse beim Heimturnier. "Wir haben Eishockey mit Leidenschaft gespielt", sagte der Finne, der in Krefeld auf die meisten Leistungsträger verzichtet und nach Alternativen für die WM im nächsten Jahr in der Schweiz sucht. Die Neulinge hätten "die Erwartungen erfüllt, die ich hatte."

Nowak: "Man sieht die Entwicklung"

Auch Nowak, den Söderholm erstmals zum Kapitän ernannt hatte, sah das große Ganze: "Man sieht die Entwicklung, es ist ein junges Team." Im letzten Spiel des Turniers trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am Sonntag (14.30 Uhr) auf die Slowakei. Mit einem Sieg könnte sie noch auf Platz eins springen, wenn zuvor die Schweiz gegen Russland, 3:2-Gewinner nach Verlängerung gegen die Slowaken, verlieren sollte.

Die deutsche Mannschaft ging früh durch ein Überzahltor von Tiffels in Führung. Nach dem Treffer des WM-erfahrenen Kölners verloren die Gastgeber allerdings immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Die Schweizer drängten auf den Ausgleich und schnürten die deutsche Mannschaft phasenweise im eigenen Drittel ein. Der Nürnberger Treutle hielt die knappe Führung fest.

Im zweiten Durchgang löste sich das Söderholm-Team zunächst aus der Umklammerung. Als die Schweizer jedoch in Überzahl agierten, wurde der Druck zu groß, und Treutle war beim 1:1 durch Noah Rod (33.) machtlos. Zu Beginn des Schlussdrittels fälschte Suter einen Schuss unhaltbar für den Goalie zur Schweizer Führung ab (42.). Pietta glich mit seinem zweiten Turniertor im Nachschuss aus und bereitete das 3:2 durch Fischbuch vor, doch die Schweizer antworteten schnell.

Söderholm verzichtet auf zahlreiche Stammkräfte

Nach Fischbuch, dem Schwenninger Mirko Sacher und dem Münchner Maximilian Daubner, die am Donnerstag gegen Russland ihr erstes Länderspiel bestritten hatten, gab der Kölner Colin Ugbekile sein Debüt. Der Münchner Torwart Kevin Reich soll am Sonntag erstmals zwischen den Pfosten stehen.

Söderholm verzichtet in Krefeld auf zahlreiche Stammkräfte. Der Finne nominierte nur drei Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 und sechs Teilnehmer der WM im vergangenen Frühjahr. Auch die größten Talente um den 17-jährigen Mannheimer Tim Stützle fehlen, weil sie sich mit der U20 auf die WM vorbereiten.

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