Eine Niederlage im Einzel sowie einen Sieg und zwei Niederlagen im Doppel hatte sie im rot-weiß-roten Teamdress beim Fed-Cup-Turnier in der Europa/Afrika-Zone I in Tallinn, Estland, zu Buche stehen gehabt, insgesamt also eine recht bescheidene 1:3-Bilanz. Österreichs Damen war dennoch der Klassenerhalt geglückt, und bei ihrer Rückkehr auf die ITF-Tour läuft es nun auch für Julia Grabher persönlich wieder. Denn die 20-Jährige hat bei ihrem dritten Auftritt in der neuen Saison, jeweils bei 15.000-US-Dollar-Sandplatzturnieren in Hammamet (Tunesien), das zweite Endspiel erreicht. Die junge, zweitgesetzte Vorarlbergerin (WTA 306), die diesmal kurzfristig eine Hauptbewerbs-Wildcard angenommen hatte, verteilte im Halbfinale gegen die drittpositionierte Kasachin Kamila Kerimbayeva (WTA 367) gar die Höchststrafe von 6:0, 6:0 und spielt damit am Sonntag um 10:00 Uhr MEZ gegen die sechstgereihte Brasilianerin Laura Pigossi (WTA 444) um den vierten internationalen Damen-Turniersieg ihrer Karriere.
Grabher hatte zuvor der Reihe nach die moldawische Wildcard-Empfängerin Iana Tishchenko (WTA 1085) mit 6:4, 6:2 und danach auch die italienische Qualifikantin Anna Maria Procacci (WTA 1038) mit 6:2, 6:0 abgefertigt, ehe sie im Viertelfinale ziemlich kämpfen hatte müssen. Die Dornbirnerin zwang die siebtgelistete Italienerin Angelica Moratelli (WTA 490) erst nach deren 4:2- und 30:0-Führung im dritten Satz mit 3:6, 6:3, 7:6 (4) in die Knie. Ein hauchdünner Erfolg nach klarem Rückstand, der ihr offenbar Flügel verlieh - und sie darauf zur Doppelnull gegen Kerimbayeva trieb. Gegen Pigossi soll jetzt die Krönung dieser so tollen Woche folgen. Gegen die frühere Nummer 18 der Jugend-Weltrangliste hat sie beim zweiten Saisonevent, an Ort und Stelle, im bisher einzigen Vergleich eine 4:6,-1:6-Viertelfinal-Niederlage kassiert und also noch eine Rechnung offen.