Günter Bresnik im SPORTMAGAZIN - "Ich halte das Gejammer für eine Blödheit"

Von tennisnet
Günter Bresnik hat sich im SPORTMAGAZIN ausführlich erklärt
© GEPA

Mehr als drei Jahrzehnte lang hat das SPORTMAGAZIN die österreichischen Sportfans mit Hintergrundstories, spannenden Analysen, ausführlichen Interviews versorgt. Am 13.12.2018 erscheint nun die letzte Ausgabe des Print-Klassikers.

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Legt man die Karriere von Günter Bresnik als Tenniscoach auf der ATP-Tour und die Erfolgsgeschichte des SPORT Magazins nebeneinander, ergeben sich erstaunliche Parallelen: Knapp 32 Jahre lang formt Österreichs Star-Trainer mittlerweile Spitzenspieler auf Weltformat, ziemlich genau ebenso lange hat die legendäre Zeitschrift die österreichische Sportszene begleitet, analysiert, gefeiert, kritisiert.

Während Bresnik sich auf Teneriffa aber gerade auf das nächste Tennisjahr an der Seite von Dominic Thiem vorbereitet, sagt das SPORT Magazin mit seiner letzten Ausgabe am 13.12.2018 zum Abschied leise Servus.

Kein Zufall also, dass sich Chefredakteur Fritz Hutter, selbst ein Feinspitz auf dem Tenniscourt, noch einmal mit Günter Bresnik zusammengesetzt und so gut wie alle Fragen des Lebens besprochen hat.

Hier einige Auszüge. Günter Bresnik über ...

... die angeblich zu lange andauernde Tennissaison:

Wie lang muss ein normaler Mensch im Jahr arbeiten? Wie viel Urlaub hat man? Drei Wochen? Vier? Tennisspieler haben in der Regel ein bis zwei Monate. Und fangen im August mit dem Jammern drüber an, wie lang die Saison ist. Ich halte das Gejammer um die lange Saison für eine Blödheit, für eine Mode, einer plappert dem anderen nach.

... über seine Ansprüche als Trainer:

Härte ist die Grundvoraussetzung, nicht mehr, und Grenzen ausreizen ist genau die richtige Formulierung. Es gibt viele Trainer, die einem wirklich etwas beibringen können, aber unwissentlich über physiologische Grenzen gehen. Und Übertraining ist tausend- mal schlimmer, als untertrainiert zu sein.

... über das verlorene French-Open-Finale von Dominic Thiem:

Für den Dominic hat sich die Niederlage im Paris-Finale so angefühlt, als wenn du als Bergsteiger 200 Meter unter dem Everest-Gipfel umdrehen musst. Vielleicht musst du zwei, drei Jahre auf deine nächste Chance warten und vielleicht kommt sie überhaupt nie wieder. Das sind die Gedanken, die dir als Spieler durch den Kopf gehen. Und das nagt extrem an einem, der so ehrgeizig ist wie der Dominic.

... über das, was einen guten Trainer ausmacht:

Die richtig guten Trainer stehen hinten am Platz und sagen nur dann was, wenn es genau in diesem Moment wirklich was bringt. Das heißt, es kann passieren, dass ein richtig guter Trainer oft minutenlang gar nichts sagt.

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